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_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste
Autoren: Benutzer1
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nicht zu. „Lass das Gaffen, Hewitt! Das ist doch nur ein Pferd!“
    Was machte Marcus hier in London? Seit dem katastrophalen Abendessen in Brightshill waren erst zwei Tage vergangen. Jetzt ritt er kühl und gelassen durch den Hyde Park! Eins war klar. Er war ihr nicht gefolgt. Wie hätte er wissen können, wohin sie gefahren war, da sie solche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hatte, um ihre Spur zu verwischen?
    Plötzlich schlug das Herz ihr so heftig, dass sie befürchtete, der neben ihr sitzende Cousin müsse es hören. Sie konnte die Augen nicht von Marcus wenden, der straff im Sattel saß. Seine polierten schwarzen Stiefel glänzten so wie das Fell des Rappen.
    Seine Reitkleidung war tadellos. Wenn er den Hut abnahm, fuhr der leichte Wind ihm ins Haar, und Antonia musste die Finger krümmen, um den Drang zu unterdrücken, ihm durch die Locken zu streichen.
    „Das ist Lord Allington, nicht wahr?“ fragte Hewitt. „Ich wüsste gern, ob er mir zu sagen bereit ist, wo er das Pferd erstanden hat.“
    „Bitte, bring mich nach Haus, Hewitt. Mein Fußgelenk tut sehr weh, und ich bin sicher, dass es angeschwollen ist.“
    „Was? Oh, entschuldige, meine Liebe.“ Er zuckte zusammen und ließ die Hände sinken. Der Braune, der merkte, dass er nicht mehr kontrolliert wurde, verfiel in raschen Trott, und die Kutsche ruckte voran. Antonia verlor das Gleichgewicht und klammerte sich mit den Händen an Hewitt. Das tat sie noch, als Marcus sie bemerkte.
    Mit einem Schenkeldruck trieb er den Hengst an und hielt in dem Moment neben der Carriole, als Hewitt den Braunen wieder unter Kontrolle hatte.

    Hewitt brachte es fertig, den Hut zu ziehen, ohne ihn oder die Zügel fallen zu lassen.
    „Guten Tag, Mylord.“
    „Sie sind mir gegenüber im Vorteil, Sir. Aber zweifellos wird Miss Dane uns miteinander bekannt machen. Ihr Diener, Miss Dane.“ Marcus setzte den hohen Hut auf und zog eine Augenbraue hoch. „Ich habe nicht damit gerechnet, Sie hier anzutreffen, Miss Dane.“
    „Warum hätten Sie damit rechnen sollen, Sir?“ erwiderte sie, reckte das Kinn und ließ die Hand auf dem Arm des Cousins verweilen. „Erlauben Sie, dass ich Ihnen meinen Vetter Hewitt Granger vorstelle. Hewitt, das ist Lord Allington.“ Steif verneigten sich die Herren. Hewitt war sich bewusst, dass Antonias Hand noch auf seinem Arm lag. Seine Lordschaft mochte auf dem besten Pferd im Park sitzen, doch er, Hewitt Granger, fuhr mit der schönsten Frau an diesem Tag im Hyde Park aus! Vor Stolz und Selbstbewusstsein blähte er die Brust und tätschelte besitzergreifend Antonias Hand.
    Marcus' Miene drückte nur die kühle Freundlichkeit eines Mannes aus, der die Bekanntschaft eines anderen gemacht hatte. Da Antonia ihn jedoch sehr gut kannte, war sie sich des wachsamen Ausdrucks in seinen Augen bewusst. Es musste ein Teufelchen sein, das ihr zuraunte, sie solle die freie Hand auf Hewitts legen. „Sie werden uns entschuldigen müssen, Lord Allington. Mein Vetter und ich sind schon einige Zeit im Park, und ich bin müde geworden. Bitte, Hewitt, bring mich jetzt nach Haus.“
    Seine Lordschaft verzog die Lippen zu einem boshaften Lächeln. Antonia war sich darüber im Klaren, dass er kein Wort von dem glaubte, was sie soeben geäußert hatte. „In diesem Fall, Madam, möchte ich Sie nicht länger aufhalten.“ Zu ihrer Enttäuschung berührte er noch ein Mal die Hutkrempe und ritt davon, ohne sich erkundigt zu haben, in welche Richtung sie fahren wolle. Aber sie hätte ihm das ohnehin nicht gesagt!
    In der Zwischenzeit hatte Hewitt sich von der Überraschung erholt, dass Antonia, die normalerweise so kühl zu ihm war, ihm solche Zuneigung bewies. Er hatte gerade noch so viel Verstand, im Park nicht darauf zu sprechen zu kommen. Stattdessen beschloss er, am nächsten Tag zu ihr in die Half Moon Street zu gehen und seinen Vorteil zu nutzen.
    Auf der Fahrt durch Piccadilly grübelte er darüber nach, dass die Dinge sich für ihn nicht besser hätten entwickeln können. Antonias Erscheinen war für ihn ein großer Schock gewesen. Er wusste, wie hoch die alte Dame ihre Großnichte schätzte, und fürchtete, sie würde ihr ihren Besitz vererben. Wenn Antonia ihn erhörte, würde er alles bekommen, das Geld und sie dazu. Er mochte sie nicht besonders, da sie seiner Ansicht nach zu eigenständig war, begehrte sie indes.
    Beim Einbiegen in die Half Moon Street nahm er sich vor, der kleinen Schauspielerin, die er in Covent Garden entdeckt hatte, einen Besuch
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