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Durchschaut - Das Geheimnis, kleine und große Luegen zu entlarven

Titel: Durchschaut - Das Geheimnis, kleine und große Luegen zu entlarven
Autoren: Jack Nasher
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mehr erwähnen werde.
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    Die fünf folgenden Kapitel erläutern jeweils eines der fünf zentralen Prinzipien, mit denen Sie Lügen besser entlarven werden als je zuvor - im Privat- wie im Geschäftsleben. Diese Prinzipien geben Ihnen die wirksamsten Techniken an die Hand, die in Jahrzehnten der Forschung und Praxis ermittelt wurden. Wenn man diese Mechanismen der menschlichen Wahrnehmung und ihrer Täuschung versteht, hat man auch wichtige Grundprinzipien der menschlichen Kommunikation verstanden. Mit diesem Wissen im Gepäck wird kein Gespräch mehr sein, wie es einmal war. Sie werden Dinge sehen, hören und spüren, die Sie nie zuvor wahrgenommen haben: den unsichtbaren Konflikt zwischen Schein und Sein.

DIE FÜNF PRINZIPIEN DES ENTLARVENS

    Â»Gelogen wird nicht nur mit Worten, sondern auch mit Schweigen.«
    ADRIENNE RICH

I. VERHALTENSÄNDERUNG
    Wir wissen nun, dass man gemeinhin auf die völlig falschen Faktoren achtet, um Lügen zu entlarven. Weder der Inhalt des Gesagten noch angeblich »typische« Merkmale wie die Vermeidung von Blickkontakt und zappelige Körpersprache geben wirklich Aufschluss über die Aufrichtigkeit eines Menschen. So einfach ist es also nicht.
    Menschen sind eben nicht wie Pinocchio. Der Schriftsteller Carlo Collodi erschuf im späten 19. Jahrhundert die Figur des Pinocchio (in Deutschland bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem kuriosen Namen »Hippeltitsch« bekannt): ein kleiner hölzerner Junge, dessen Nase mit jeder Lüge länger wurde, was es dem Holzschnitzer Geppetto sehr leicht machte, ihm auf die Schliche zu kommen. Die menschliche Nase wächst beim Lügen leider nicht - und es gibt auch sonst kein einzelnes Signal, das bei jeder Lüge zuverlässig auszumachen wäre, denn jeder Mensch verwendet Sprache und Körper auf seine ganz eigene Art und Weise. Ja, sogar ein und derselbe Mensch verhält sich in verschiedenen Situationen unterschiedlich: Beim schaltjährlichen Tee mit der Großtante etwa treten wir völlig anders auf als bei einem vielversprechenden Date.

    Nicht ein Anzeichen - sondern die Veränderung!
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    Also nützt es wenig, wie ein Schießhund auf einzelne Anzeichen zu lauern und zu glauben, dass uns diese stets auf die richtige Fährte führen. Auch prinzipiell typische Signale können täuschen: Wenn ein Gast in einer nachmittäglichen Talkshow vor jeder noch so banalen Antwort eine halbe Minute nachdenklich schweigt, muss das noch lange nicht heißen, dass er das Fernsehpublikum schamlos belügt. Vielleicht geht es ja um ein intimes Thema - oder er hat schlicht Lampenfieber. Auch Papst Johannes Paul II. wollte die Ostergäste in seinen letzten Jahren trotz seiner zittrigen Körpersprache wohl kaum belügen.
    Treten diese Pausen aber nur bei bestimmten Fragen auf, spricht der Gesprächspartner nur über das eine Thema mit gebrochener Stimme, dann sollten die Alarmglocken klingeln. Genau das ist der entscheidende Punkt: Man muss nach Abweichungen vom Normalverhalten Ausschau halten. Nehmen wir zwei typische Aussagen: »Natürlich hat er gelogen! Immer, wenn ich ihn etwas gefragt habe, hat er weggesehen.« - »Ich wusste, dass er lügt! Er hat mich die ganze Zeit angestarrt.« Hier wird auf zwei unterschiedliche Verhaltensweisen hingewiesen, die aber tatsächlich beide auf eine Lüge hindeuten. Denn so verschieden die Anhaltspunkte auch erscheinen, ist ihnen eines gemeinsam: die Veränderung, die Abweichung von dem Verhalten, das der Mensch normalerweise an den Tag legen würde.
    Warum verhält man sich anders, wenn man lügt? Nun, wenn Angst, Schuld, Freude oder Stress empfunden werden - alles typische Begleiterscheinungen der Lüge (dazu später mehr) -, reagiert der Körper entsprechend.
    Um Veränderungen effektiv zu erkennen, sollte man zuerst wissen, wie sich der vermeintliche Lügner gewöhnlich
verhält. Also muss zunächst das normale Verhalten beobachtet werden, um im nächsten Schritt Abweichungen feststellen zu können. Genau das ist das Prinzip des Lügendetektors. Und wie Sie sehen werden, lässt sich dieses Prinzip auch im Alltag nutzbar machen, ohne dass man stets einen klobigen Kasten mit etlichen Sensoren und Kabeln mit sich führen müsste.
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    Das Prinzip des Lügendetektors
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    Stellen Sie sich vor, es gäbe einen echten, perfekten Lügendetektor: Bei
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