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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart MacBride
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Haftnotizen übersät waren. » Die Verhandlung ist auf Dienstag in drei Wochen angesetzt. Sie bleibt nach wie vor bei ihrer Version, aber die Staatsanwältin meint, dass sie auf schwere Körperverletzung plädieren wird, wenn wir ihr die Option anbieten.«
    » Nix da. Sie ist mit einem Tranchiermesser auf ihre Nachbarin losgegangen – unter versuchtem Mord kommt die mir nicht davon.« Steel schürzte die Lippen und schwenkte eine Weile ihren Bürostuhl hin und her. » Sonst noch was?«
    Logan klatschte die Papiere eins nach dem anderen auf ihren Schreibtisch. » Das Labor hat im Abstrich von Laura McEwan Faserspuren gefunden; angeblich haben sie genug DNS , um ihren Vergewaltiger zu identifizieren, falls wir ihnen einen Verdächtigen liefern können. Und bei dem Postraub in Oldmeldrum liegt das Ergebnis der Fingerabdruckanalyse vor. Sieht aus, als wäre unser Freund Mr. Maclean wieder in seine alten Gewohnheiten verfallen.«
    » Lass ihn aufs Revier bringen.« Steel stopfte sich die letzten fünf Zentimeter Brot und Frühstücksspeck in den Mund, knüllte die Alufolie zusammen und warf sie in hohem Bogen in den Papierkorb. » Jeder Schuss ein Treffer!«, murmelte sie.
    » Ist nicht nötig – die Kollegen von der Verkehrspolizei haben ihn gestern Abend wegen Trunkenheit am Steuer einkassiert. Hatte wohl gerade seinen unverhofften Geldsegen gefeiert.« Logan legte das letzte Blatt auf Steels Schreibtisch.
    » Und zu guter Letzt – es ist schon wieder ein Batzen von diesen gefälschten Zwanzigern aufgetaucht. Gestern hat diese Privatbank in der Albyn Terrace angerufen und gemeldet, dass jemand versucht hätte, Blüten im Wert von viereinhalbtausend Pfund einzuzahlen.«
    Sie spitzte wieder die Lippen und machte ein paar Mal » Hmmm« … » Und was hat DI Bartgesicht gewollt?«
    » Mir etwas aufs Auge drücken, was verdammt noch mal sein Job ist.«
    » Also, meine Herrschaften, ich bitte um Ruhe.« Detective Chief Inspector Finnie sah aus wie etwas, das man normalerweise unter einem feuchten Stein findet: dicke, wulstige Lippen, wallende Hugh-Grant-Frisur, stechende Knopfaugen. Er stand an der Stirnseite des neuen CID -Büros, mit dem Rücken zu den Weißwandtafeln, und wartete darauf, dass die Gespräche verebbten.
    Logan rollte seinen Stuhl aus dem abgeteilten Bereich heraus, der für die Detective Sergeants reserviert war, und parkte sich neben Steel, die hektisch auf ihrem Handy herumtippte.
    Das Großraumbüro roch nach frischer Farbe, frischem Kaffee und nicht ganz so frischem Curry-Atem. Dabei konnte man noch nicht einmal ein Fenster aufmachen – es gab nämlich gar keine. Trotzdem war es kein Vergleich mit dem engen Verhau im Stockwerk darüber, in dem sie bisher gehaust hatten. Der mittlere Teil des Büros war durch niedrige, mit lila Stoff bespannte Stellwände in sechs Arbeitsnischen aufgeteilt. Hier saßen die Constables Rücken an Rücken an ihren Buchenfurnier-Schreibtischen.
    Es war neun Uhr fünfzehn, und die gesamte Tagschicht der Kriminalabteilung war versammelt: achtzehn Detective Constables, vier Detective Sergeants, drei Detective Inspectors – und alle rutschten sie ungeduldig auf ihren Stühlen herum, während Finnie die übliche morgendliche Einsatzbesprechung abhielt. Alle warteten sie darauf, dass er endlich erklärte, warum man ihnen erlaubt hatte, die letzten zweieinviertel Stunden im Büro herumzuhängen, Kaffee zu trinken und über die Fußballergebnisse zu jammern.
    » Nächster Punkt.« Finnie konsultierte seine Notizen. » Wie Sie sicherlich schon unserer glorreichen Lokalpresse entnommen haben, ist ein ganz spezieller Gast in unserer Stadt eingetroffen, der uns auch für die absehbare Zukunft erhalten bleiben wird.« Er hielt ein Exemplar des Aberdeen Examiner von diesem Morgen hoch. Die Schlagzeile » SEXMONSTER WILL SICH IM NORDOSTEN NIEDERLASSEN « prangte über einem verschwommenen Foto, das einen Mann im Trainingsanzug zeigte. Richard Knox.
    » Aye«, sagte eine Stimme aus der letzten Reihe, » als ob wir mit unseren eigenen Perversen nicht schon genug am Hals hätten.«
    » Verzeihen Sie«, sagte Finnie und bedachte die versammelte Mannschaft mit einem giftigen Lächeln, » habe ich etwa den Eindruck erweckt, dass bei diesem Briefing Wortbeiträge aus dem Publikum vorgesehen sind? Hm? Ich kann mich nämlich nicht erinnern, etwas Derartiges erwähnt zu haben.«
    Niemand sagte etwas.
    » Kinders, lasst uns doch wenigstens versuchen, uns wie Profis zu benehmen, ja?
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