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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart MacBride
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Ausnahmsweise.«
    Er drehte sich um und deutete auf die massige Gestalt, die ihm gegenübersaß. » Das ist Detective Superintendent Danby von der Northumbria Police, der Mann, der Knox damals hinter Gitter gebracht hat. DSI Danby hat sich freundlicherweise bereiterklärt, uns einen Besuch abzustatten, um uns über die Hintergründe zu informieren und bei der Zusammenarbeit mit SACRO behilflich zu sein. Superintendent?«
    Danby stemmte sich von seinem Stuhl hoch, drehte sich um und begrüßte die Versammlung mit einem Nicken. » Tja, was Richard Knox betrifft …« Die dröhnende Bassstimme füllte das CID -Großraumbüro ebenso mühelos aus wie zuvor den Streifenwagen. Er griff nach einer langen schwarzen Fernbedienung und richtete sie auf den riesigen Plasmafernseher, der an der hinteren Wand zwischen der Kochnische und den Spinden befestigt war.
    Alle schwenkten auf ihren Stühlen herum.
    Knox’ Gesicht starrte sie vom Bildschirm herab an, mit einem blauen Auge und einer geschwollenen Lippe. Es war ein altes Foto, aus einer Zeit, als Knox noch mehr Haare gehabt hatte; trotzdem hatte er auch damals schon etwas von einem unterernährten Nager an sich gehabt.
    » Richard Albert Knox wurde der Freiheitsberaubung und der Vergewaltigung für schuldig befunden, begangen an einem achtundsechzigjährigen Mann mit Demenzstörung.« Danby drückte wieder auf den Knopf der Fernbedienung, worauf der Oberkörper eines alten Mannes den Bildschirm ausfüllte, übersät mit Blutergüssen, verschorften Wunden und Bissspuren. » William Brucklay wurde drei Tage lang festgehalten und wiederholt auf brutale Weise sexuell missbraucht. Im Kellergeschoss angekettet, geschlagen, vergewaltigt und gezwungen, Hundefutter zu essen. Ein achtundsechzigjähriger Mann … nich’ wahr?«
    Danby machte eine Kunstpause. » In der Verhandlung behauptete Knox, das Opfer sei sein williger Sexualpartner gewesen, der es gerne ein bisschen grob mochte. Der Richter gab ihm zehn Jahre.«
    Wieder ein Klick, und wieder sahen sie Knox’ Gesicht. Diesmal stand er grinsend vor irgendeinem gesichtslosen Betonklotz. » Nach nicht einmal sieben Jahren war er wieder draußen, auf Bewährung entlassen, und er steht seitdem rund um die Uhr unter Aufsicht. Wir wissen, dass Knox für mindestens sechs weitere Vergewaltigungen älterer Männer verantwortlich war, bevor wir ihn fassen konnten, doch wir konnten ihm nichts nachweisen.«
    Danby drückte einen anderen Knopf, und der Bildschirm wurde schwarz. » Fallen Sie bloß nicht auf seine mickrige Statur und sein Gott-ist-mein-Copilot-Geschwafel herein – Richard Knox ist ein brutaler Triebtäter, der sich am Leid anderer Menschen aufgeilt.«
    Es war einen Moment still, und dann meldete sich wieder dieselbe Stimme aus dem hinteren Teil des Raums: » Und warum kriegen wir den Typen jetzt aufs Auge gedrückt?«
    » Er hat seine Strafe abgesessen.« Danby verschränkte die massigen Arme. » Wir haben kein Recht, seine Bewegungsfreiheit weiterhin einzuschränken. Wenn es nach mir ginge, müsste er den Rest seiner Tage in einem finsteren Loch zubringen, nich’ wahr? Aber seit drei Monaten darf er sich nun einmal vollkommen frei bewegen.«
    Ein anderer uniformierter Constable hob die Hand. » Ja, aber wieso ausgerechnet Aberdeen?«
    » Weil Blut dicker ist als Wasser.«

5
    » Augenblick, vielleicht hilft das ja …« PC Guthrie riss die Vorhänge auf, und eine Staubwolke wallte auf. Fahlgraues Morgenlicht sickerte durch das verschmierte Erkerfenster herein. Es half nicht – die Wohnung sah eher noch schlimmer aus als vorher.
    Vor langer Zeit waren die Samtvorhänge wohl einmal sattrot gewesen, nun aber hatten sie die Farbe von getrocknetem Blut. Die Tapete war eine Ansammlung verblasster Rosen und Ranken, und in den Zimmerecken breiteten sich die charakteristischen schwarzen Spinnweben von Schimmel aus. Stehlampen mit Quasten an den Schirmen, ein durchgesessenes Sofa, ein Sammelsurium von Tischen, der Kaminsims vollgestellt mit verstaubten Porzellanfigürchen.
    Und dazu der säuerliche Geruch nach alter Katzenpisse.
    Steel rümpfte die Nase. » Nicht gerade Schöner Wohnen live, wie?«
    Logan musste ihr beipflichten. Die ganze Einrichtung sah aus wie anno 1975 auf einem Wohltätigkeitsbasar zusammengekauft. » Könnte auch mal wieder einen Frühjahrsputz vertragen.«
    Richard Knox stand mitten auf dem abgetretenen Teppich, eine Hand auf der Rückenlehne eines wackligen Sessels, und lächelte. » Ich finde es perfekt
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