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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart MacBride
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Logan an. » Wir …«
    Logan schüttelte den Kopf. » Keine Chance – du bist auf dich gestellt, Freundchen.«
    Idiot.
    » Nun kommen Sie schon, Constable.« Danbys Stimme füllte den engen Fahrgastraum aus. » Sie haben etwas zu sagen, also lassen Sie es uns hören.«
    » Ich wollte nur … es … äh …« Hüstel. » Wegen dem Schnee, also der kam ja wohl, na ja, ziemlich unerwartet, und die Straßen werden nicht gestreut …« Er wand sich auf seinem Sitz. » Ich hab ja nichts gegen die Engländer. Viele von meinen Freunden sind Engländer …«
    Danby sah ihn an. » Wie lange sind Sie schon bei der Truppe?«
    Guthrie leckte sich die Lippen. » Äh … sieben Jahre?«
    » Ich gebe Ihnen einen Tipp, Constable. Wenn Sie je zum Sergeant befördert werden wollen, müssen Sie lernen, besser zu lügen. Im Moment machen Sie das nämlich mehr als stümperhaft. Nich’ wahr?«

4
    Am Donnerstagmorgen um fünf vor neun ging es im Präsidium der Grampian Police verdächtig lebhaft zu. Inzwischen hätte die Tagschicht des CID schon längst unterwegs sein sollen, um die Stadt vor ihren eigenen Einwohnern zu schützen; stattdessen hingen sie alle auf dem Revier herum und störten irgendwie das Gesamtbild. Logan bahnte sich vorsichtig seinen Weg den Flur entlang, in den Händen eine braune Aktenmappe, die als behelfsmäßiges Tablett für zwei Becher Kaffee und zwei in Alufolie eingeschlagene Päckchen diente.
    DI Steels Büro war das letzte vor dem CID -Großraumbüro, aus dem lautes Stimmengewirr drang. Logan blieb vor ihrer Tür stehen und befreite vorsichtig eine Hand, um anklopfen zu können, ohne sich gleich die kochend heiße Flüssigkeit über die Hose zu schütten. Aber dazu kam er gar nicht.
    Hinter ihm hustete jemand, und als Logan sich umdrehte, stand Detective Inspector Beattie mit verschränkten Armen vor ihm. » Solltest du dich nicht heute Morgen gleich als Erstes bei mir melden … Sergeant?«
    Verdammter Mist. DI Beattie – zwei Zentner geballte Inkompetenz mit Bart.
    » Ich musste erst Richard Knox abholen.«
    Beattie senkte den Blick einen Moment lang auf den Teppichboden. » Wir wollten doch zusammen diese gefälschten Markenartikel durchgehen, schon vergessen? Handtaschen, MP 3-Player, Kameras, Parfum … Wie sollen wir da vorgehen?«
    » Hast du schon mit der Gewerbeaufsicht gesprochen?«
    » Nein, ich dachte, du –«
    » Ich hab dir doch gesagt, dass du mit denen reden sollst. Mein Gott, George, du schimpfst dich doch neuerdings DI , schon vergessen? Ich kann dir doch nicht alles ab–«
    Die Bürotür flog auf, und Detective Inspector Steel blieb abrupt auf der Schwelle stehen, den Mund aufgerissen, als ob sie gerade losbrüllen wollte. Sie warf einen Blick auf Beattie und wandte sich dann zu Logan um. » Wo zum Teufel hast du gesteckt?«
    » Ich musste –«
    » Los, rein mit dir.« Sie zog ihre Hose stramm, trat zurück, wartete, bis Logan hineingegangen war, und knallte dann Beattie die Tür vor der Nase zu.
    Steels neues Büro sah vollkommen anders aus als das alte: Die knubbeligen Deckenfliesen waren noch weiß und nicht mit einem klebrigen gelben Film aus Zigarettenteer überzogen; die Wände waren frei von diesen schmierigen Blu-Tack-Aknepickeln; und die Originalfarbe des Teppichbodens war noch zu erkennen. Logan gab der Einrichtung maximal sechs Wochen.
    Steel ließ sich auf ihren Schreibtischstuhl plumpsen, und Logan gab ihr einen Becher Kaffee und eines der Alu-Päckchen. Sie wickelte ihr Bacon-Sandwich aus, schlug die Zähne hinein und redete, während sie kaute. » Was steht an?«
    Er deutete auf die Aktenmappe, die jetzt mit olympischen Kaffeeringen verziert war. » Nicht allzu viel. Soweit wir wissen, ist Knox nicht mehr in Aberdeen gewesen, seit er elf Jahre alt war.« Logan schälte sein Spiegelei-Sandwich aus der Alufolie und biss hinein. Ein Schwall Eigelb ergoss sich in seine Hand. » Mist …« Er nahm das tropfende Sandwich in die andere Hand und leckte die klebrige gelbe Pfütze auf. » Ich hab mir sämtliche sexuellen Übergriffe auf Senioren aus den letzten drei Jahren vor seinem Wegzug raussuchen lassen: zwei Frauen, beide Ende siebzig. Keine Männer.«
    Steel nickte. » Gut. Dann kriegen wir auch keinen Ärger mit irgendwelchen wütenden Angehörigen, die hinter uns herschnüffeln.« Noch ein Bissen, gefolgt von einem Schluck Kaffee. » Nächster Fall: Erica Piotrowski?«
    Logan kramte in der Mappe und fischte einen Stoß Formulare heraus, die mit verblichenen gelben
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