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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart MacBride
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sich als Opfer einer arglistigen Täuschung.«
    Susanna lächelte. » Was will er denn – eine Rückerstattung seiner Einlagen?«
    Logan schüttelte den Kopf. » Vielen Dank, und wer holt jetzt das Niveau aus dem Keller?«
    » Ach, könnte doch schlimmer sein.« Dildo grinste. » Wenigstens hab ich euch nicht von den DVD s erzählt, die wir letzte Woche beschlagnahmt haben. Da war diese eine mit zwei Zwergen, einer Rothaarigen, einem Glas Vaseline und einem Shetland-Pony, das sie –«
    » Dildo!«
    Der Mann von der Gewerbeaufsicht seufzte. » Du warst viel lustiger, bevor du Vater geworden bist. Weißt du noch, wie wir einmal …«
    Dildo verstummte. Auf der anderen Seite des Fensters stand ein Constable, der einen Bogen Papier im Format A1 an die Scheibe hielt. Er war mit einem ganzen Regenbogen von Banknoten bedeckt: rosa, lila, braun und blau – Fünfziger, Zwanziger, Zehner und Fünfer. Insgesamt wohl um die drei- oder vierhundert Pfund auf einem einzigen Bogen.
    Der Constable steckte den Kopf zur Tür herein. » Wir haben einen Riesenberg davon unter einem Stoß Geschäftsberichte gefunden. Wir sind Millionäre! Buahahahaha …«
    Susanna starrte ihn mit hochgezogenen Brauen an.
    » Also … ähm … Wir fangen dann mal an, das Zeug in den Transporter zu laden.«
    Dildo legte Logan den Arm um die Schulter. » Laz, alter Junge, sieht fast so aus, als müsste ich dir heute Abend einen ausgeben.«
    » Geht nicht.« Er hielt seine verbundene Hand hoch. » Antibiotika.«
    Und wenn er mit denen durch wäre, würde er drei Wochen lang keinen Tropfen getrunken haben. Eine durch schiere Willenskraft, die übrigen zwei auf ärztliche Anweisung. Wenn er jetzt noch mit dem Rauchen aufhören und sich wieder das Fleischessen angewöhnen könnte, wäre er wieder da, wo er vor zweieinhalb Jahren gewesen war.
    Immerhin, besser als gar nichts.
    Richard Knox steht am Fenster seines Krankenzimmers und blickt hinaus in die verschneite Welt. Auf dem Parkplatz ist viel los, auch auf den Straßen; die Streufahrzeuge haben das ganze jungfräuliche Weiß in glänzendes Schwarz verwandelt.
    Richard lächelt – ist schon eine Weile her, dass er zuletzt einen guten Tag gehabt hat. Okay, er fühlt sich, als wäre er von einem Minibus überfahren worden, und die Antibiotika schlagen ihm auf den Magen … Aber es geht aufwärts mit ihm, nicht? Dieser Psychologe, dieser Goulding, hat es doch auch gesagt: Er spricht auf die Therapie an. Ist ein anderer Mensch geworden.
    Das hat er ihnen doch schon die ganze Zeit gesagt.
    Hat schließlich Gott gefunden, nicht? Oder vielmehr hat Gott ihn gefunden.
    Spielt letzten Endes keine Rolle.
    Solange du ihnen nur erzählst, was sie hören wollen.
    Er drückt seine zerfledderte Bibel an die Brust. All die Notizen und Kritzeleien. Exodus 29,45; 18,20; Nehemia 9,12; Ezechiel 38,03. Dauert nicht lange, bis du Kontonummern hast, Bankleitzahlen, Zugangscodes. Alles, was man braucht, um große Geldsummen zu verstecken. Zehn Millionen Pfund, selbst nach Abzug der Aufwendungen und dem, was es gekostet hat, diesen falschen Hund von Danby zu kaufen.
    Jetzt in den Flieger nach Spanien, nach ein paar Monaten untertauchen und an irgendeinem exotischen Ort ein neues Leben beginnen. Aberdeen hat ihm die nördliche Hemisphäre gründlich verleidet. Er braucht es warm, damit er wieder anfangen kann, Gottes Werk zu tun.
    Richard blickt lächelnd auf all die kleinen Menschen hinab, die unter seinem Krankenhausfenster umherwuseln.
    Er hat die Wahrheit gesagt, als er ihnen erzählte, das Erwischtwerden sei ihm eine Lehre gewesen. Es hat ihn gelehrt, dass er noch nicht so weit war. Danby hat ihn damals nur gefunden, weil Billy Adams sich zu ihm geschleppt hatte, am ganzen Leib grün und blau geschlagen, die Hose voller Blut. Ein dummer Fehler, Adams am Leben zu lassen.
    So einfach ist das.
    Und das war Gottes eigentliche Lehre: Er hatte geschlampt. War faul gewesen. Also hatte Gott ihn ins Gefängnis gesteckt, zu all den Mördern und Perversen und Pädos und Vergewaltigern. Zu Leuten, die ihm beibringen konnten, wie man in Häuser einbricht. Wie man mordet und foltert und vergewaltigt, ohne dass diese blöde Spurensicherung irgendetwas findet.
    Ein siebenjähriger Meisterkurs in der Kunst des ungestraften Mordens.
    Und Richard Knox lernt schnell.

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Danke, Danke …
    Mit das Beste am Schreiben sind die Recherchen: Man muss in die wirkliche Welt hinausgehen und mit den Leuten reden, die darin leben und
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