Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
Geräusche das Heulen des Winds und das Quietschen der Stoßdämpfer, wenn der Land Rover bei jeder Bö durchgeschüttelt wurde.
    » Okay.«
    Sie blieben beide, wo sie waren, und beobachteten aus dem dunklen Wagen heraus das Haus.
    Butler räusperte sich. » Haben wir irgendeinen Plan?«
    Nein.
    Logan leckte sich die Lippen. Seine Haare waren klatschnass von geschmolzenem Schnee, und das Wasser rann ihm am Nacken hinunter in den Kragen. » Ich versuch’s am Vordereingang, Sie gehen ums Haus rum.« Er streifte seinen feuchten Ärmel zurück, um auf die Uhr zu schauen. » Wie spät haben Sie es?«
    Sie sah nach. » Viertel nach.«
    » Okay, um zwanzig nach gehen wir rein. Leise, verstanden?«
    Butler nickte, und sie stimmten ihre Uhren aufeinander ab. » Sind Sie sich auch ganz sicher, Sarge?«
    » Nein. Sie?«
    Butler griff nach ihrem Teleskop-Schlagstock und schnallte sich ab. Atmete drei Mal tief durch, öffnete die Tür und sprang hinaus in die Nacht.
    Logan ließ ihr zwei Minuten, um sich in Position zu bringen, ehe er ausstieg und sofort knietief in einer mattgrauen Schneewehe versank.
    Er watete los und kämpfte sich heraus, bis der Schnee ihm nur noch bis zu den Knöcheln reichte. Seine durchweichten Socken waren eiskalt, die Hosenbeine klebten an der Haut, und sein ganzer Kopf schmerzte vor Kälte.
    Die Haustür war dunkel gestrichen, die Farbe im Dämmerlicht nicht zu identifizieren. Das Vordach bot immerhin einen gewissen Schutz vor dem peitschenden Schnee.
    Logan sah auf seine Uhr. Noch drei Sekunden bis zwanzig nach – zwei, eine … Er packte den Türgriff.
    Glück gehabt – nicht abgeschlossen.
    Er stieß die Tür auf und stolperte über die Schwelle.
    Eine winzige Diele mit einer Tür auf der linken Seite – vermutlich eine Toilette –, eine Treppe, die nach oben führte, und zur Rechten eine Glastür. Von dort kam das Licht.
    Er blickte durch die Scheibe in ein kleines Wohnzimmer.
    Der Innenausbau war offensichtlich noch nicht abgeschlossen. Unter dem Wohnzimmerfenster lag ein Haufen Sockelleisten, daneben zwei oder drei Kartons mit Badfliesen. Eine Tischsäge stand im Zimmer, außerdem sah er Rollen silberbeschichteter Steinwolle, einen Druckluftnagler, Trommeln mit dicken grauen Elektrokabeln, Material zum Verlegen von Teppichböden, einen Werkzeugkasten und einen Plastikbeutel mit Schrauben. Das Metall funkelte im Schein einer großen Taschenlampe, die auf dem Boden lag.
    Richard Knox lag zusammengekrümmt daneben, nackt auf einer rechteckigen Plastikplane, die Hände hinter dem Rücken, die Fußgelenke dick mit silberfarbenem Klebeband umwickelt, ein weiterer Streifen über dem Mund.
    Wo zum Teufel blieb PC Butler?
    Logan sah wieder auf seine Uhr. Einundzwanzig Minuten nach. Butler hätte längst hier sein müssen.
    Logan griff nach der Klinke der verglasten Tür und erstarrte. Da war jemand bei Knox im Zimmer. Ein Mann mit einer dicken, gefütterten Jacke – Ziegenbärtchen, Brille, überkämmte Glatze. Der Projektleiter, Brett.
    Brett ging vor Knox in die Hocke, mit dem Rücken zur Tür, und Logan erhaschte einen Blick auf eine Spitzzange.
    Und dann begann Knox sich zu winden, seine Schreie durch den Knebel gedämpft, als Brett sich mit der Zange an ihm zu schaffen machte.
    Verdammt … Jetzt blieb Logan keine Wahl.
    Er öffnete lautlos die Tür und schlich hinein, setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, immer so, dass Knox’ Schmerzenslaute seine Schritte übertönten. Rasch blickte er sich im Zimmer um – vielleicht war Brett ja nicht allein.
    Der Projektleiter setzte sich auf die Fersen und starrte auf Knox hinunter. » Ich werde damit weitermachen, bis du mir sagst, wo das Geld ist. Die anderen hast du vielleicht reinlegen können, aber ich weiß, dass du was auf die Seite geschafft hast, stimmt’s?« Er öffnete die Zange, und etwas Metallenes fiel auf den Boden. » Sollen wir noch einen rausziehen? Ich glaube –«
    Logan zog ihm mit der Taschenlampe eins über den Schädel.
    Der Projektleiter kippte zur Seite, und die Zange fiel ihm aus der Hand.
    Nicht gerade die heldenhafteste Rettungsaktion der Welt, aber es hatte funktioniert.
    Er rollte Brett auf den Bauch und fesselte ihm mit den Handschellen die Hände hinter dem Rücken.
    Die Plastikplane, auf der Knox lag, war mit roten Tropfen gesprenkelt. Aus seinem Oberarm und seiner Schulter ragten rund ein Dutzend kleine schwarze Dornen, umringt von geröteten Quaddeln. Aus den Einstichstellen sickerte Blut. Dazu kamen noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher