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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart MacBride
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und Eis auf Danbys bleichen, zusammengekrümmten Körper niederprasseln. Und dann setzte der Wagen sich in Bewegung, umkurvte den Land Rover der Grampian Police, fuhr über eine der Warnfackeln hinweg und verschwand in der Dunkelheit.
    Logan ließ die angehaltene Luft entweichen, bückte sich und stützte die Hände auf die Knie. O Mann …
    PC Butler stand plötzlich neben ihm. » Schade. Hatte mich schon so darauf gefreut, diesem fetten Schwein den Kopf abzureißen.«
    Er sah sie an. Jetzt war es offiziell – er war von Wahnsinnigen umgeben.
    » Helfen Sie mir, Danby ins Auto zu schaffen.«
    Sie räumten die Rückbank frei und hievten den DSI hinein. In einer Kiste im Kofferraum fanden sie eine elektrische Heizdecke mit eigenem Akkupack. Sie breiteten sie über Danby und hüllten ihn dann noch in mehrere Schichten Rettungsdecken. Eingewickelt in die knisternden silber- und goldfarbenen Folien sah er aus wie eine überdimensionale Ofenkartoffel.
    Butler schnallte den Detective Superintendent fest. » Krankenhaus?«
    » Baustelle.«
    » Verdammt.«
    Sie ließen die Warnfackeln brennen, während Butler erneut in drei schlingernden Zügen wendete, um den Land Rover in die richtige Richtung zu drehen. Dann wies Logan sie an, das Blaulicht auszuschalten, bevor sie weiter in die Neubausiedlung hineinfuhren.
    » Sind Sie sich auch ganz sicher, Sarge?«
    » Nein.« Logan holte sein Handy hervor. Kein Netz. Er griff nach dem Airwave-Funkgerät und zog es aus Butlers Schulterhalfter.
    Die Leitstelle konnte ihm immer noch keine geschätzte Ankunftszeit für das bewaffnete Einsatzteam nennen. In Bridge of Don war der gesamte Verkehr zum Erliegen gekommen, nachdem ein Gelenkbus sich bei dem Versuch, einen Auffahrunfall zu vermeiden, zwischen der Brücke und der Balgownie Road quer über alle vier Spuren gestellt hatte. Das Team musste durch Schneechaos und Berufsverkehr einen Umweg über Grandholm nehmen.
    Die Anweisung von DCI Finnie lautete, zu bleiben, wo sie waren, und keine Dummheiten zu machen.
    Logan trennte die Verbindung.
    PC Butler sah ihn an. » Wir werden eine Dummheit machen, nicht wahr?«
    » Jepp.«

52
    Die Neubausiedlung tauchte aus dem Schneesturm auf – halbfertige Häuser, die gedrungenen Silhouetten von Baumaschinen. Als Erstes steuerten sie das Baustellenbüro an.
    Die Lichter brannten, doch als Logan Butler losschickte, um nachzusehen, fand sie die Tür verschlossen. Niemand drin.
    Es war kurz nach fünf; die Sonne war längst untergegangen, und außerhalb der Lichtkegel ihrer Scheinwerfer versank alles in tiefer Dunkelheit.
    Der Land Rover rumpelte im tiefen Schnee über etwas hinweg – zuerst bäumte das vordere Ende sich auf, dann das hintere. Auf der Rückbank begann Danby wieder zu stöhnen. Wenigstens war er noch am Leben, was man von Richard Knox wahrscheinlich nicht behaupten konnte.
    Butler hielt den Geländewagen an. » Ich glaube, hier ist die Straße zu Ende.«
    Logan spähte in das wirbelnde weiße Chaos und die pechschwarze Nacht hinaus. Als er das letzte Mal mit PC Martin und ihrem Leichensuchhund hier gewesen war, hatten sie festgestellt, dass die Häuser umso weiter gediehen waren, je weiter man sich vom Büro entfernte. Wenn man davon ausging, dass diese Leute Knox nicht aufgelauert hatten, nur um ihn dann draußen in der Pampa erfrieren zu lassen, dann müsste er irgendwo sein, wo es wenigstens schon ein Dach gab.
    Der Land Rover verfügte über einen auf dem Dach montierten Suchscheinwerfer. Logan packte den Steuergriff und legte den Schalter um. Es knackte über seinem Kopf, und ein greller weißer Lichtstrahl durchschnitt das Schneegestöber.
    Er drehte den Schalthebel hin und her, um ein Gefühl dafür zu bekommen, und schwenkte den Scheinwerfer dann langsam von links nach rechts. So stark der Lichtstrahl auch war, bei diesen Wetterverhältnissen war seine Reichweite begrenzt, und schon nach wenigen Metern verschluckten die wirbelnden weißen Flocken alles.
    Er deutete auf das erste Haus mit Dach, das er erkennen konnte. » Da lang.«
    Der Land Rover rumpelte und ruckelte im Schritttempo durch die verschneite Landschaft. Das erste Haus war dunkel. Das zweite, vor dem ein blau-weißes Polizei-Absperrband im Wind flatterte, ebenfalls. Das dritte auch, aber in einem der Erdgeschossfenster von Haus Nummer vier glomm ein schwacher Lichtschein.
    » Da.«
    Logan schaltete sofort den Scheinwerfer aus. Butler stellte den Motor und das Licht ab. Völlige Dunkelheit. Jetzt waren die einzigen
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