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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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hatte, sie und Alex am Einkaufszentrum abzusetzen, waren sie auf seinen Vorschlag eingegangen. Dave hatte die Mädchen daran erinnert, dass Emily (ihre, na gut, Adoptiv-Mom) bald Geburtstag hatte, und er war sich sicher gewesen, dass Cam etwas für ihre Mom kaufen wollte. Cam hatte einfach vergessen, dass Beth gerne mitgekommen wäre. Und jetzt war alles noch schlimmer geworden, mehr als ein bloßes Missverständnis. Da Alex bei ihr war, glaubte Beth bestimmt, dass Cam lieber nur mit ihrer Schwester zusammen sein wollte und Beth absichtlich ausgeschlossen hatte. Cam war ihr eine Erklärung schuldig. »Es ging alles so schnell. Meine Mom hat bald Geburtstag, mein Dad musste noch ins Büro und hat uns mitgenommen ...«
    Offenbar glaubte Beth ihr kein Wort. »Die Ausreden kannst du dir sparen, Camryn. Ich hab einfach nicht mit dir gerechnet, weiter nichts. Außerdem: Wir kennen uns schon so lange, dass ich inzwischen sehr wohl weiß, wann deine Mom Geburtstag hat.«
    Nichts, was Alex sagen konnte, würde die Situation irgendwie verbessern, aber sie versuchte es dennoch: »Ich war dabei. Genauso ist das abgelaufen.«
    »Apropos abgelaufen«, wechselte Cam hektisch das Thema. »Du wirst es nicht glauben! Wir waren vorhin im Schmuckladen und haben einen Diebstahl mit angesehen.« Beth machte große Augen. »Was ? Wie das denn ? Was habt ihr unternommen?«
    Und was willst du ihr jetzt bitte schön erzählen ? Alex' Gedanken schwirrten in Cams Kopf wie ein Papierflieger. Die gleiche Geschichte, die du der Polizei mitteilen wolltest? Cam kicherte nervös und machte einen Rückzieher. »Ich meine, es sah so aus, als ob dieses Mädchen ... als ob diese Frau sie irgendwie dazu zwingen würde ... ein Armband zu klauen.«
    Beth wusste, dass sie schon wieder ausgeschlossen wurde, und schüttelte beleidigt den Kopf. »Du bist ja ziemlich neben der Kappe. Wie immer in letzter Zeit.«
    »Neben der Kappe« war stark untertrieben, so viel war Cam bewusst. Schon seit der Grundschule hatte sie Beth immer alles erzählen können. Und umgekehrt. Sie hatten sich vollkommen vertraut. »Freunde bis zuletzt« war ihr Motto gewesen, als sie noch klein waren, und zum Zeichen ihrer festen Verbundenheit hatten sie ihre kleinen Finger miteinander verschränkt. Nun, seit Alex' Ankunft in ihrem Leben, war alles anders. Es gab nicht viel, was Cam ihr über sich und ihre Zwillingsschwester, über ihre Vergangenheit erzählen durfte. Und so hatte ihre Freundschaft einen Riss bekommen. Und Cam wusste nicht, wie sie die Sache wieder kitten konnte. Beth schon. Absichtlich kehrte sie den Zwillingen den Rücken zu und nahm sich einen Prospekt von dem Infostand, tat so, als sei dieses Helfende-Hände-Vlugbhtt wahnsinnig interessant. Wie erwartet zog sie so Shanes Aufmerksamkeit auf sich. »Hü«, sagte er, »ob du wohl einen Moment Zeit für mich hättest?« Beth schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. Und erklärte, dass sie jede Menge Zeit hätte. Und ihm nur allzu gern zuhören würde.
    Gam stand daneben und kam sich albern vor. Sollte sie hier Reiben? Immerhin war sie zuerst über Shane gestolpert ...
    Nicht, dass es nur um diesen gut aussehenden Typen gegangen wäre! Außerdem konnten sie jetzt doch den Rest des Nachmittags zu dritt verbringen. Sie machte einen Schritt auf Beth zu.
    Doch Alex schnappte sich ihren Ellenbogen, zog sie zurück und sagte in Gedanken: Beth will momentan lieber allein sein. Woher willst du das wissen ? Lass mich raten - sie hat es gedacht.
    »Ich musste nicht erst ihre Gedanken lesen, um zu erkennen, dass ihr Stolz verletzt ist«, erklärte Alex jetzt leise, während sie Cam zwang, mit ihr gemeinsam wegzugehen. »Du hast es nicht mit Absicht gemacht, aber du hast sie abblitzen lassen. Jetzt tut sie so, als hätte sie ohnehin was Besseres vor. Lass sie. Du kannst es ja morgen in der Schule wieder gutmachen. Außerdem hast du immer noch kein Geschenk für Emily«
    »Wir haben noch kein Geschenk«, betonte Cam. Doch ansonsten gab es an dem, was Alex gesagt hatte, nichts zu verbessern. Treffer versenkt. Alex hatte Recht. Wieder einmal. Was Cams Laune auch nicht gerade hob. Und obwohl es Alex sehr reizte, Cam einfach grübeln zu lassen ... Sie konnte es nicht. »Denk nicht mehr drüber nach«, riet sie. »Das ist doch nicht das erste Mal, dass ihr Schwierigkeiten habt miteinander, Beth und du. Vergeben und vergessen, darum geht's doch bei euch beiden immer wieder.«
    Cam stieß einen Seufzer aus. »Wahrscheinlich. Es fühlt sich
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