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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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gekriegt und es irgendwie zu den Medien durchsickern lassen. Und wie hätte das denn dann ausgesehen, wenn der gute Brice auf einmal einen Rückzieher macht? Kannst du dir vorstellen, was das für sein Image bedeutet hätte? Sein Agent hat ihm wahrscheinlich erklärt, dass es billiger für ihn wird, wenn er einfach was spendet - auch wenn man ihn irgendwie reingelegt hat.«
    »Im Endeffekt«, sagte Alex, »hat Helfende Hände mit freundlicher Unterstützung von ein paar Hexen dem Sunshine House also doch geholfen. Das ist ja wohl mega-selbstlos.«
    »Juhu! Ich bin doch die selbstlose Zwillingsschwester!« Cam hob triumphierend die Arme.
    Alex konnte es sich nicht verkneifen. »Tja, ob Onkel Thantos wohl schon von deinem Charakterwandel erfahren hat?« Cams Lächeln erlosch. »Vielen Dank. Das war jetzt genau die richtige Bemerkung. Man darf ja niemals allzu glücklich sein, oder was?«
    »'tschuldigung. Mir wurde bloß ganz anders, als Shane sagte, dass Thantos alles über uns weiß.«
    Vor allem, da er bestimmt wiederkommen wird. Cam zitterte und wusste, dass Alex ihre Gedanken lesen würde. Trotzig reckte sie das Kinn vor. »Soll er doch! Mit jedem Tag werden wir stärker.«
    Alex lehnte sich an den Baum. »So ist's recht. Nur nicht aufgeben.«
    Unwillkürlich berührten Cam und Alex ihre Sonnen-und Mond-Anhänger, die sicher um ihre Hälse hingen. »Ileana hat gesagt, dass sie unsere Ketten benutzt hat, um Karsh zu befreien. Das würde ja bedeuten, dass sie nicht nur uns helfen können, sondern auch anderen Menschen«, sagte Cam zaghaft.
    »Bei Verwandten würde das wohl Sinn machen«, stimmte Alex zu.
    »Also!« Cam sprach es aus. »Du bist wohl ziemlich sicher, dass sie - wegen der Augen wahrscheinlich.« Aber sie ist nicht unsere Mutter ...
    Alex dachte das Gleiche. Niemals. Sie zuckte mit den Schultern. »Ältere Schwester?«
    Gedankenverloren sagte Cam: »Vielleicht sind wir ja gar nicht verwandt. Vielleicht helfen diese Amulette jedem, der etwas Gutes tun will. Und vielleicht haben viele Menschen auf, äh, Coventry Island die gleichen Augen wie wir. Woher sollen wir das wissen, schließlich waren wir noch nie da.«
    Schweigend betrachteten sie den Hafen - wie viel Zeit darüber verging, wussten sie beide nicht so recht. Dann riss Cams Uhr sie aus ihrer Versenkung. Sie zuckte zusammen, beinah hatte sie vergessen, weshalb sie den Wecker gestellt hatte.
    Alex erinnerte sie: »Chez Barnes ist was los - vielleicht sollten wir uns lieber auf den Rückweg machen?«
    Cam schlug sich leicht mit der Handfläche gegen die Stirn.
    »Emilys Geburtstag. Party.«
    »Emily?«, wiederholte Alex. »Meinst du nicht Mom?«
    Cam suchte in Alex' Gesicht nach dem geringsten Anzeichen von Sarkasmus. Sie fand nichts.
    »Sie ist vielleicht nicht so gut im Mom-sein, aber was Besseres haben wir halt momentan nicht«, fügte Alex hinzu. »Ich weiß auch nicht«, sagte Cam langsam. »Scheinbar weiß niemand so genau, was mit Miranda passiert ist. Sie ist einfach verschwunden.«
    »Hör mir mal gut zu«, erwiderte Alex ernsthaft. »Ich kenn mich aus mit Müttern. Du auch. Wenn Miranda noch am Leben wäre, dann hätte sie inzwischen Kontakt zu uns aufgenommen - Sara und Emily hätten das jedenfalls gemacht. Die wären bis ans Ende der Welt gelaufen, um uns zu finden ...« Doch Cam hatte abgeschaltet. Sie konnte nicht anders. Mit einem Mal hatte sie stechende, pulsierende Kopfschmerzen und ihr war kalt, ihre Zähne klapperten. Sie schloss ihre brennenden Augen. Und Camryn sah:
    Einen Raum, sonnendurchströmt und so hell, dass nur ein Mensch mit außergewöhnlichem Sehvermögen überhaupt etwas darin erkennen konnte. Eine Frau sah zu einem großen Fenster hinaus. Ihr dunkles, kastanienbraunes Haar war zu
    einem Zopf geflochten, der ihr über den Rücken fiel. Und dann waren da noch die Farben! Ein leuchtendes Kaleidoskop, strahlend bunte Flecken ... eine Decke ? Hielt sie eine Decke ?
    »Alex?« Cam packte die Hand ihrer Schwester.
    »Was denn ?« Alex erwiderte den Druck so fest sie konnte.
    »Ich spüre es. Ich weiß es. Sie lebt.«
     
    Ende des dritten Teils
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