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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Klang zu verleihen.
    Emily erschrak. »Was machst du denn ... Ach ja, ich hatte ganz vergessen, dass du heute nicht in der Schule warst.« Angespannt erkundigte sie sich, ob es Alex und Cam besser ginge, doch ihre Gedanken drehten sich nicht um Alex' Gesundheitszustand. Wetten, dass es alles nur an ihrem Einfluss liegt? Dylan ist erst so widerspenstig geworden, seit sie hier aufgetaucht ist.
    »Das stimmt nicht«, sagte Alex. »Zum einen hatte ich mit Dylans Entscheidung nichts zu tun. Er erzählt mir längst nicht alles und selbst wenn, dann würde ich ihm bestimmt nicht raten, Basketball aufzugeben. Auch wenn du mir das nicht glaubst: Ich versuche nicht, deinen Sohn gegen dich aufzuhetzen.«
    Emily strich sich verwirrt die Haare aus dem Gesicht. »Wie ... ? Ich gebe dir doch gar nicht die Schuld.«
    »In Gedanken schon. Das sehe ich dir an«, erklärte Alex. Emily wurde wütend, ihre Stimme sehr laut. »Dann schwöre mir, dass du nicht gewusst hast, dass er jetzt auch mal raucht!«
    »Das wusste ich schon. Aber ...«
    Dylan kam die Treppe hinuntergerannt und stürmte in die Küche. Er hatte alles mit angehört. »Mom! Halt mal. Das ist totaler Quatsch. Du kannst auf mich sauer sein, so viel du willst, aber das hat mit Alex nichts zu tun.« Emily hob ihre Augenbrauen. »Du musst sie nicht verteidigen.«
    »Mom!«Jetzt war Dylan noch aufgeregter als zuvor. »Hör mir doch zu! Alex hat versucht, mich davon abzuhalten. Sie verfolgt mich in der Schule auf Schritt und Tritt. Sie lässt mich überhaupt nicht mehr in Ruhe. Sie ist da irgendwie vollkommen besessen.«
    Ihre Mutter! Himmel, ihre Mutter ist ja an Krebs gestorben. Ob das wohl... Emily schlug sich die Hand vor den Mund.
    Leise sagte Alex: »Lungenkrebs. Meine Mom ist an Lungenkrebs gestorben. Und klar: Sie war auch abhängig von Zigaretten.«
    Dylan umarmte Alex unbeholfen. »Es tut mir Leid, dass ich damals diesen Tiefschlag mit deiner Mutter gelandet hab, als du so ausgerastet bist. Das war ziemlich eklig von mir.« Emilys swimmingpoolblaue Augen füllten sich mit Tränen. Alex konnte ihre Gedanken hören. Ich dachte, dass ich mein Bestes gehe, um ihr eine gute Mutter zu sein, um sie zu akzeptieren. Und was habe ich stattdessen getan? Nur weil sie anders ist als wir, bin ich automatisch davon ausgegangen, dass sie einen schlechten Einfluss auf ihn hat. Hörbar sagte sie: »Es tut mir Leid, Alex.«
    Cam und ihr Dad betraten das Wohnzimmer zur gleichen Zeit und fanden eine schluchzende Emily und einen Dylan vor, der Alex umarmte.
    »Gerade rechtzeitig zum Happyend, oder was?«, scherzte Dave. »Oder ist wirklich was passiert?« Emily trocknete ihre Tränen und erklärte alles. Dave schaltete automatisch auf Rechtsanwalt um. »Weitere Zeugen?« Er sah Alex an, die den Kopf schüttelte. Und dann seinen Sohn, der nur sagte: »Mom hat's ganz gut getroffen.«
    »Na schön«, sagte er und rückte seine Brille zurecht. »Ich habe mein Urteil gefällt: A) Dylan. Du denkst bitte einmal intensiv über dich nach. Und fürs Erste: keine Diskussionen mehr.« Er lächelte. »Und B) Wir sind eine Familie. Wir machen Fehler, wir unter-oder überschätzen einander und manchmal sagen wir etwas, das die anderen verletzt. Aber im Endeffekt handeln wir so, wie es für uns alle das Beste ist. Ich danke dir, Alex, dass du genau das versucht hast.« Cam sprach aus, was Alex auch gerne gewusst hätte, sich aber nicht traute, zu fragen: »Was ist mit Isaac Fielding? Steht der Gerichtstermin schon fest?«
    Daves Gesicht erhellte sich. »Verschoben. Auf unbestimmte Zeit. Weder er noch sein Anwalt haben auf unsere Briefe, Faxe oder E-Mails reagiert. Wir machen also einfach so weiter wie gehabt.«
    »Hört sich echt gut an«, scherzte Dylan. »Ich fang schon mal an, den Schrank unter der Treppe zu bauen ...« Alex versetzte Dylan einen Tritt. »Ich fang schon mal an, meinen Zauberstab zu schwenken, wenn ich auch nur glaube, dass du an eine Zigarette denkst. Ich lass dich nicht in Ruhe, Dudley.«
    »Ich hoffe, dass ich mich darauf verlassen kann, Harry.« Emily lachte. »Ich habe leider keine Ahnung, wovon ihr eigentlich redet. Vielleicht sollte ich mal das Buch lesen.«
    »Gute Idee! Mach das, statt zu kochen.« Oje. Cam hatte die Worte ausgesprochen, bevor sie richtig darüber nachgedacht hatte. Sie versuchte einen raschen Rückzieher. »Ich meine, du weißt schon, du musst dir ja nicht jeden Abend so viele Umstände machen.«
    Emily grinste schüchtern. »Ich koche wohl ziemlich ...
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