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Dunkle Tage

Dunkle Tage

Titel: Dunkle Tage
Autoren: Gunnar Kunz
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Verhütungsmittel abgeben), avantgardistische Kunst, politisches Kabarett, Quantensprung und Unschärferelation, Esoterik und Anthroposophie, Engagement gegen Imperialismus oder gegen den § 218 sind keine Erfindungen unserer Zeit. Daher gibt es keinen Grund anzunehmen, eine Person mit der geistigen Aufgeschlossenheit Hendriks oder Dianas hätte es in den Zwanzigerjahren nicht geben können.
    Auch hinsichtlich unseres glorreichen technischen Standards wären wir besser beraten, mit überheblichen Äußerungen zurückhaltend zu sein. Immerhin sollte es einem zu denken geben, dass bereits in der Steinzeit Operationen am geöffneten Schädel vorgenommen wurden, die Parther vor etwa 2000 Jahren eine Art von Strom besaßen und zur gleichen Zeit im Tempel von Alexandria automatische Türen existierten, die Sumerer Zahnfüllungen und die Römer die Fußbodenheizung kannten. Und um 82 v. Chr. wurde auf Rhodos ein mechanisches Rechenwerk gebaut, eine Art antiker Computer.
    Hendrik würde an dieser Stelle vermutlich einen Philosophen zitieren: Jeder klassische Schöndenker hat Gelegenheit, ganze Jahrhunderte auf Barbarei, Aberglauben und Dummheit zu schmälen und über das Licht unseres Jahrhunderts zu lobjauchzen. Dass doch ja alles hübsch in gerader Linie ginge und jeder folgende Mensch in schöner Progression nach seinem Ideal vervollkommnet würde: er das letzte, höchste Glied, bei dem sich alles endigt. „Sehet, zu solcher Aufklärung, Tugend, Glückseligkeit ist die Welt gestiegen! ich, hoch auf dem Schwengel! das goldne Zünglein der Weltwaage: sehet mich!“ Und der Weise bedachte nicht, daß wahrscheinlich immer Mensch Mensch bleibe, nach der Analogie der Dinge nichts als Mensch! Sagt Herder.
     
    Wie immer möchte ich mich am Schluss ganz herzlich bei all denjenigen bedanken, die sich die Zeit genommen und mir telefonisch oder bei einem Treffen meine bisweilen in die absurdesten Details gehenden Fragen beantwortet haben (Was für ein Geräusch macht eine von einem Minenwerfer abgeschossene Mine? Gab es 1920 schon Fahrradständer vor öffentlichen Gebäuden?):
    Frau Dr. Schönefeld (Polizeihistorische Sammlung Berlin), Prof. Dr. Rüdiger vom Bruch (Humboldt-Universität Berlin), Dr. Annette Vogt (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin), Prof. Dr. phil. habil. Laurenz Demps (Humboldt-Universität Berlin), Major Dr. Peter Popp (Militärgeschichtliches Forschungsamt Potsdam) und Dr. Peter Kuhly (für die last-minute Erste Hilfe in Sachen Anatomie), außerdem die Mitarbeiter folgender Einrichtungen: Zentrum für Berlin-Studien, Stiftung Stadtmuseum, Heimatmuseum Neukölln, Heimatmuseum Schöneberg, Museum für Kommunikation. Da keiner der hier genannten Personen das fertige Manuskript Korrektur gelesen hat, gehen etwaige Fehler und Irrtümer selbstverständlich zu meinen Lasten.
    Vielen Dank auch jenen, die mir aus ihrer Jugend im Berlin der Zwanzigerjahre erzählten und damit Details beisteuerten, die einen historischen Roman erst lebendig werden lassen, nämlich Gisela Lau (Jahrgang 1918) und Herbert Ansorge (Jahrgang 1917).
    Und last, aber auf keinen Fall least, der „harte Kern“ an Freunden und Befreundeten, der mit steter Zuverlässigkeit jede Rohfassung meiner Werke liest, mich mit kritischen Anmerkungen voranbringt oder auf logische Fehler aufmerksam macht und dadurch vor großen Peinlichkeiten bewahrt: Mucke, Steffi und Jörg.

Empfehlenswerte Literatur zum Thema
    Wer sich für die Geschichte der Kriminalistik interessiert, dem seien besonders die beiden Bücher von
Jürgen Thorwald:
„Das Jahrhundert der Detektive“ (Droemersche Verlagsanstalt, Zürich, 1965) und „Die Stunde der Detektive“ (Droemersche Verlagsanstalt, Zürich, 1966) ans Herz gelegt. Darüber hinaus gibt es über Kriminaltechnik eine ganze Reihe von Bänden des Leiters der Spurensicherung in Berlin zur Zeit der Weimarer Republik,
Hans Schneickert,
die aufzuzählen hier zu weit führen würde.
    Wen speziell die Geschichte der Polizei interessiert, der sei auf das Standardwerk von
Hsi-Huey Liang:
„Die Berliner Polizei in der Weimarer Republik“ (Walter de Gruyter, Berlin und New York, 1977) verwiesen.
     
    Freunden der Philosophie, insbesondere ihrer Geschichte, empfehle ich das mit viel Humor geschriebene Buch von
Luciano De Crescenzo:
„Geschichte der griechischen Philosophie“ (Diogenes, Zürich, 1988) sowie, etwas umfangreicher und nicht gar so kurzweilig, aber ebenfalls alles andere als trocken,
Christoph
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