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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Mikhails persönlichem
Schutz stehen.
    Julian rätselte nicht weiter,
sondern schloss die Augen und konzentrierte sich auf Desari. Dara.
Normalerweise hätte es eines Blutaustausches bedurft, um die geistige Verbindung
zu ihr aufnehmen zu können, doch Julian hatte in all den Jahrhunderten viel
gelernt. Selbst für einen Karpatianer vollbrachte er erstaunliche Dinge. Er
stellte sich Desari in allen Einzelheiten vor, bis er ihr Bild genau vor Augen
hatte.
    Dann sandte er
seinen Willen in die Nacht hinaus, suchend, lockend, befehlend. Komm zu mir, cara mia, komm zu mir. Du gehörst zu
mir. Kein anderer wird dir je genügen. Du willst nur mich an deiner Seite
haben. Du brauchst mich. Spüre die Einsamkeit ohne mich.
    Unaufhaltsam verfolgte Julian
sein Ziel und verstärkte seinen Befehl. Finde mich. Du musst wissen, dass du zu mir gehörst.
Du kannst die Berührung eines anderen nicht ertragen, cara mia. Du brauchst mich, um der
schrecklichen Leere in deiner Seele zu entkommen. Ohne mich wirst du nicht
mehr glücklich sein. Du musst mich finden.
    Julian sandte den unwiderruflichen
Befehl aus und konzentrierte sich ganz darauf, die telepathische Verbindung zu
Desari zu finden. Er ließ nicht von seinem Vorhaben ab, ehe er sicher war, dass
er sie erreicht hatte und seine Worte tief in ihre Seele eingedrungen waren.

 
    Kapitel 2
    Überall wimmelte es von
Polizisten. Schwach und schwindlig setzte sich Desari vorsichtig auf. Sie fühlte sich
irgendwie anders als sonst, als hätte sich etwas in ihrem Innern auf ewig
gewandelt. In ihrer Seele herrschte eine eigenartige Leere, eine Sehnsucht, die
sie dringend stillen musste. Nur - womit? Ihr Bruder und Bodyguard Darius
hatte den Arm um sie gelegt, und der kühle Blick seiner dunklen Augen ruhte
besorgt auf ihr. Blutflecke breiteten sich auf Desaris Kleid aus, und sie
hatte Schmerzen.
    »Sie haben auf mich geschossen.«
Es war eine Feststellung.
    »Ich weiß nicht, wie es
geschehen konnte, dass ich die Gefahr nicht rechtzeitig erkannt habe.« Darius
sah blass und angespannt aus.
    Desari strich ihm über die
Wange. »Du musst dich nähren, Bruder. Du hast mir viel zu viel Blut gegeben.«
    Darius schüttelte den Kopf und
warf einen flüchtigen Blick auf die Polizisten. »Ich habe Barack und Dayan Blut
gegeben. Sie wurden auch getroffen. Sechs Sterbliche haben versucht, dich zu
töten, Desari.«
    »Barack und Dayan? Geht es ihnen
gut?«, erkundigte sich Desari besorgt und sah sich nach den anderen beiden
Bandmitgliedern um. Sie war mit den zwei Männern aufgewachsen und liebte sie
beinahe so sehr wie ihren Bruder.
    Er nickte. »Sie ruhen jetzt in
der Erde, das wird die Wundheilung beschleunigen. Ich hatte nicht genug Zeit,
mich vernünftig um sie zu kümmern, habe sie aber versorgt, so gut ich konnte.
Die Polizisten schwärmten in der Bar aus, und ich musste dafür sorgen, dass sie
uns nicht sehen konnten. Allerdings sind wir in Schwierigkeiten. Nicht ich habe
dir Blut gegeben, sondern ein anderer. Er war stark und mächtig.«
    Alarmiert sah Desari ihren
Bruder an. »Jemand anders hat mir Blut gegeben? Hast du dich da nicht
vielleicht getäuscht?«
    Darius schüttelte den Kopf. »Ich
hätte nicht rechtzeitig bei dir sein können. Du warst schon bewusstlos und
hattest keine Zeit mehr, wie die anderen deinen Herzschlag anzuhalten. Du hast
viel Blut verloren. Ich habe dich hinterher untersucht, Desari. Du wärst an den
Verletzungen gestorben. Er hat dir das Leben gerettet.«
    Desari zog die Knie an und
kuschelte sich enger an ihren Bruder. »Sein Blut fließt in mir?« Sie klang
ängstlich und verloren.
    Darius fluchte ausgiebig.
Jahrhundertelang hatte er seine Familie beschützt. Desari, Syndil, Barack,
Dayan und Savon. Sie waren noch nie anderen ihrer Art begegnet, sondern nur
Vampiren, seelenlosen Untoten. Dieser Mann war als ein seltsamer kalter Wind an
ihm vorbei in die Bar hineingeweht. Darius war beunruhigt gewesen, hatte die
Anwesenheit des anderen gespürt, jedoch nicht den üblen Geruch des Bösen
gewittert. Dennoch hätte er reagieren müssen, war aber von den sechs
Sterblichen abgelenkt worden, die ihren brutalen Anschlag verübt hatten.
    Warum war Desari plötzlich zur
Zielscheibe für diese Gruppe geworden? Hatte sich seine kleine Familie irgendwie
verraten? Darius wusste, dass es in früheren Zeiten immer wieder Ausbrüche
einer Vampirhysterie unter den Sterblichen gegeben hatte, insbesondere in
Europa. In den letzten fünfundsiebzig Jahren hatte man einer

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