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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
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Tochter
zur Welt zu bringen. Von den wenigen Neugeborenen des karpatianischen Volkes
starben fast alle, ehe sie ihr erstes Lebensjahr vollendet hatten. Niemandem,
nicht einmal Gregori, dem größten Heiler der Karpatianer, oder Mikhail, ihrem
Prinzen und Anführer, war es bisher gelungen, eine Lösung für diese
schrecklichen Probleme zu finden.
    In der Vergangenheit hatte man
versucht, sterbliche Frauen zu Karpatianerinnen zu machen. Doch die Frauen
waren oft entweder gestorben oder hatten sich in wahnsinnige Vampirinnen
verwandelt, die sich vom Blut sterblicher Kinder ernährten und ihre Opfer
immer töteten. Man hatte diese Frauen vernichten müssen, um die menschliche
Rasse vor ihnen zu beschützen.
    Doch dann hatten Mikhail und
Gregori eine sehr kleine Gruppe sterblicher Frauen entdeckt, die über wahre
übersinnliche Fähigkeiten verfügten und die Umwandlung überlebten. Diese
Frauen konnten durch dreimaligen Blutaustausch zu Karpatianerinnen gemacht
werden, und sie verfügten über die Fähigkeit, Mädchen zur Welt zu bringen.
Mikhail hatte so seine Gefährtin gefunden, und seine Tochter Savannah war als
Gregoris Gefährtin geboren worden. Endlich gab es neue Hoffnung für die
karpatianischen Männer. Doch obwohl Julian durch die ganze Welt gereist war,
hatte er niemals eine Frau gefunden, die über diese seltenen Fähigkeiten
verfügte.
    Schon vor langer Zeit hatte
Julian die Hoffnung aufgegeben, selbst als sein eigener Zwillingsbruder seine
Gefährtin gefunden hatte. Julian wusste, dass er die Welt mit den Augen eines
Zynikers sah und dass seine dunkle Seite, die untrennbar mit dem Vampir
verbunden war, sich wie ein finsterer Schatten über seine Seele legte. Er hatte
diese Tatsache akzeptiert, wie er alle Dinge der Welt akzeptierte, die sich in
ewigem Wandel befand. Er akzeptierte die Sünden seiner Jugend und die
Tatsache, dass er sich von seinem Volk abgesondert hatte. Er gehörte dem
Himmel und der Erde, war ein Teil von ihnen geworden. Und als seine Seele
gedroht hatte, der Finsternis anheim zu fallen, hatte er auch das akzeptiert.
Julian wusste um seine innere Stärke. Er hatte den Sonnenaufgang suchen wollen,
ehe er sich in ein seelenloses Ungeheuer verwandelte. Lange Zeit hatte er ohne
Hoffnung gelebt, ohne einen Sinn in seiner Existenz zu sehen.
    Doch jetzt hatte sich alles verändert.
In einem einzigen Augenblick, einem Herzschlag. Seine Gefährtin wartete dort
draußen auf ihn. Doch sie war verwundet und wurde gejagt. Wenigstens wurde sie
von einem fähigen Bodyguard bewacht, und ihre Raubkatzen beschützten sie ebenfalls.
Und doch konnte Julian den Gedanken nicht abschütteln, dass der große schwarze
Panter mehr verbarg, als es den Anschein hatte. Und dann waren da noch die
Attentäter, die offenbar nicht von einem Sterblichen umgebracht worden waren,
sondern nach der Art eines karpatianischen Jägers. Falls es tatsächlich noch
einen anderen Karpatianer geben sollte, von dem Julian nichts wusste, wollte er
ihn auf keinen Fall in der Nähe seiner Gefährtin wissen.
    Die Teenager kamen näher, und
ihre Stimmen hallten laut durch die Dunkelheit. Einer von ihnen hatte viel zu
viel getrunken und stolperte immer wieder. Die Jungen lachten ausgelassen,
während zwei golden glühende Augen ihren Weg durch die Dunkelheit verfolgten.
Langsam trat Julian aus den Bäumen hervor, das Gesicht in den Schatten der
Nacht verborgen. »Ihr habt wohl heute Abend viel Spaß«, bemerkte er.
    Die Jungen blieben abrupt
stehen. Sie konnten Julian in der Dunkelheit nicht ausmachen, und ihnen wurde
plötzlich klar, dass sie sich irgendwo mitten im Wald befanden, weit entfernt
von ihrem Zeltplatz, ohne zu wissen, wie sie den Weg zurück finden sollten. Sie
blickten einander ängstlich an. Julian hörte das laute Hämmern ihrer Herzen.
    Als er aus den Schatten trat,
standen die Jungen wie angewurzelt da. »Hat euch denn niemand gesagt, dass es
gefährlich ist, nachts durch den Wald zu wandern?« In seiner schönen Stimme lag
ein drohender Unterton, und er übertrieb seinen fremdartigen Akzent, um die
Jungen noch mehr zu erschrecken.
    »Wer sind Sie?«, stieß einer von
ihnen mühsam hervor. Die gefährliche Situation schien die Jungen sehr schnell
wieder nüchtern zu machen.
    Julians Raubtierinstinkte, die
immer dicht unter der Oberfläche lauerten, drängten ihn mit aller Macht zur
Tat. Er sehnte sich nach seiner Gefährtin; er brauchte ihre Gegenwart in seiner
Seele, um das Raubtier zu besänftigen, und ihr Blut in
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