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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
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wirklich das Werk
eines karpatianischen Jägers gewesen, aber doch etwas sehr Ähnliches.
    Julian suchte nach den anderen
Männern. Zwei weitere Leichen lagen Seite an Seite. Einem der Männer steckte
sein eigenes Messer tief in der Kehle. Er hatte zweifellos unter
telepathischem Zwang gestanden. Der andere Mann hatte keine Kehle mehr. Es sah
aus, als hätte er beim Angriff eines Tieres sein Leben gelassen, doch Julian
wusste es besser. Einige Meter weiter fand er die Leiche des fünften Mannes.
Auch dieser Attentäter hatte seinen Tod kommen sehen. Der Schrecken war noch
deutlich in seinen leblosen Zügen zu erkennen. Seine Augen blickten starr zum
Himmel, und er hielt nach wie vor die Pistole in der Hand, mit der er sich
selbst erschossen hatte. Es war dieselbe Waffe, die er auf die Musiker
gerichtet hatte. Julian fand den sechsten Mann bäuchlings im Rinnstein liegend,
umgeben von einer großen Blutlache. Auch ihn hatte ein schmerzhafter Tod
ereilt.
    Nachdenklich hielt Julian inne.
Der Tod der Angreifer sandte eine klare Botschaft an die Hintermänner, die die
Attentäter auf Desari gehetzt hatten. Es war die Herausforderung eines
gefährlichen Gegners. Kommt doch, wenn ihr euch traut. Julian seufzte leise. Er
war müde und vom Hunger geschwächt. Obwohl er die Meinung teilte, dass jeder,
der Desari bedrohte, ein grausames Ende finden musste, konnte er diese
Herausforderung nicht auf sich beruhen lassen, denn sie bedeutete eine noch
größere Bedrohung für seine Gefährtin. Wenn der Geheimbund der Vampirjäger
herausfand, wie die Attentäter umgekommen waren, würden sie nicht länger daran
zweifeln, dass sie es bei Desari und ihren Beschützern mit Vampiren zu tun
hatten, und keine Ruhe geben, bis sie sie vernichtet hatten.
    Schnell trug Julian die Männer
in der dunklen Gasse zusammen, bündelte dann mit einem leisen Seufzer die elektrische
Energie in den Wolken und richtete sie als Blitzschlag auf die Leichen, die nun
alle in der Öl Pfütze lagen. Eine Feuersäule zuckte vom Himmel und traf die
reglosen Körper. Ungeduldig schirmte Julian den Tatort vor neugierigen Blicken
ab, sodass selbst die Polizisten ihn nicht entdeckten, die auf der anderen
Seite der Gasse nach Spuren suchten. Als von den Toten nur noch ein Haufen
Asche übrig war, löschte Julian das Feuer und sammelte die Überreste auf. Dann
erhob er sich in die Luft und verließ unbemerkt den Ort des Geschehens. Weit
draußen auf dem Meer streute er die Asche in die tosenden Wellen, die er mit
einer schnellen Handbewegung aufgewühlt hatte. Die Überreste der Attentäter
versanken auf ewig in den Fluten.
    Der Verlust der sechs Männer würde
ein schwerer Schlag für den Geheimbund sein, besonders da niemand herausfinden
würde, was mit ihnen geschehen war. Mit etwas Glück würden die Drahtzieher
untertauchen, um sich neu zu formieren, und so unschuldige Sterbliche und
Karpatianer monatelang in Frieden lassen.
    Julian steuerte die kleine Hütte
an, die er an einem versteckten Ort in den Bergen errichtet hatte, und dachte
wieder an das seltsame Verhalten der Leoparden. Er hätte schwören können, dass
der schwarze Panter keine echte Raubkatze, sondern ein Karpatianer in
Tiergestalt gewesen war. Doch das war unmöglich. Alle Karpatianer kannten
einander. Sie konnten die Gegenwart eines anderen spüren und im Notfall auf
telepathischem Wege miteinander in Verbindung treten. Einige der ältesten Karpatianer
vermochten zwar ihre Anwesenheit vor den anderen zu verbergen, doch das war
ein sehr seltenes Talent.
    Dann kam Julian ein anderer
beunruhigender Gedanke. Mit seinem eigenen Verhalten hatte er Desari in noch
größere Gefahr gebracht. Indem er sie zu seiner Gefährtin gemacht hatte, war
sie nun ebenso an ihn gebunden, wie er an den Untoten, seinen Todfeind,
gebunden war.
    Julian fluchte innerlich und
wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder dem seltsamen Tier zu, das Desari beschützte.
Obwohl Julian ein Einzelgänger war, kannte er alle anderen Karpatianer. Und der
schwarze Panter erinnerte ihn an jemanden, mit seiner Art zu kämpfen, der
unerbittlichen Hartnäckigkeit und dem grenzenlosen Selbstvertrauen. Gregori.
Der Dunkle.
    Er schüttelte den Kopf. Nein,
Gregori lebte mit seiner Gefährtin Savannah in New Orleans. Julian war
Savannahs Beschützer gewesen, bis Gregori sein Versprechen erfüllt hatte, ihr
fünf Jahre der Freiheit zu gewähren, ehe er sie zu seiner Gefährtin gemacht
hatte. Außerdem war Gregori kein Untoter, dafür sorgte seine
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