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Dunkle Beruehrung

Dunkle Beruehrung

Titel: Dunkle Beruehrung
Autoren: Lynn Viehl
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vergeben.«
    »Ja.« Matthias wandte sich an Jessa, die seine Rechte mit beiden Händen hielt. »Das ist sie.«
    Rowan musterte ihn im Rückspiegel. »Die Straßensperre – war die von GenHance?«
    »Nein«, erwiderte Jessa, ehe er antworten konnte. »Die war weder von GenHance noch von der Polizei. Die Frau, die aus dem Wagen stieg, trug zwar ein Pistolenhalfter, aber sie war nicht wie eine Polizistin gekleidet. Und der stämmige Mann mit den blonden Haaren …« Sie fasste Matthias’ Hand fester. »Es klingt zwar etwas seltsam, aber als ich an ihm vorbeikam, habe ich Blumen gerochen.«
    »Vielleicht ist er Florist«, schlug Drew vor.
    Rowan kicherte. »Oder er parfümiert sich gern.«
    Matthias war klar, dass der Mann und die Frau zu den Darkyn gehörten, doch er wollte seinen Freunden keine Angst einjagen und Jessa nicht verwirren. Später, wenn sie in Sicherheit wären, würde Gelegenheit sein, über solche Dinge zu sprechen. »Drew, wie ist Lawson zu dem geworden, der er jetzt ist?«
    »Offenbar ist er ins Labor von GenHance eingebrochen und hat sich das Transerum gespritzt«, gab Drew zurück. »Er ist bis zum Anschlag voll davon, und wenn das Zeug wirkt, wie von Kirchner vorhergesagt, dürfte es praktisch unmöglich sein, ihn zu töten.«
    »Er hat Fänge«, ergänzte Jessa. »Und er hat einen enormen Stromschlag überlebt.«
    »Das hieße, er ist mutiert.« Drew rieb sich die Augen. »Das Transerum ist noch nicht ausgereift. Sie haben Lawson damit unterwegs sein lassen, um zu sehen, welche Wirkung es auf ihn hat.«
    »Es hat ihn in ein Ungeheuer verwandelt«, sagte Jessa schaudernd. »Er sieht nicht mal mehr menschlich aus.«
    »Was kann ihn umbringen?«, wollte Matthias wissen, als Rowan auf den Parkplatz der Fernfahrerkneipe bog.
    »Man muss Hirn und Körper trennen, um beides zu töten«, sagte Drew. »Vermutlich durch Enthauptung, Zerstückelung oder Entfernen der Wirbelsäule. Vielleicht führt auch Verbrennen zum Erfolg, doch dann müsste er zu Asche verkohlen.«
    Jessa straffte sich. »Er kommt näher, Gaven«, sagte sie leise. »Sie konnten ihn nicht aufhalten.«
    Matthias musterte den Parkplatz und entdeckte den Pick-up eines Schweißers, auf dessen Ladefläche jede Menge Rohre lagen, und eine alte Tankstelle, deren Büro zugenagelt war und ungenutzt wirkte. Er schätzte die Entfernung von der Tankstelle zum Fernfahrerlokal.
    »Rowan«, sagte er mit ausgestrecktem Finger, »park den Wagen dort drüben.«
    Lucan hörte nicht nur, dass Samantha seinen Namen schrie, sondern vernahm auch das Brummen eines L kw-Motors. Er rollte sich gerade noch rechtzeitig von der verbeulten Motorhaube, denn im nächsten Moment krachte der Lastzug mit voller Wucht ins Vorderteil des Wagens. Vom Boden aus sprang Lucan zum Führerhaus hoch und öffnete die Beifahrertür.
    Lawson drehte sich ihm zu, trat nach seinem Gesicht und schrie auf, als der Eindringling sein Bein zu packen bekam. Ehe Lucan ihm aber mehr als die Schenkelknochen hätte brechen können, traf der Verwundete ihn mit einem weiteren Blitz, der ihn zurück auf die Straße schleuderte.
    Lucan rollte zur Seite, um nicht unter die Hinterräder des Lastzugs zu geraten, und rappelte sich auf. Die Verbrennungen an Gesicht und Brust bereiteten ihm hämmernde Schmerzen, während er zusah, wie der L kw die Straßensperre seiner Leute einfach durchbrach und mit brüllendem Motor beschleunigte.
    »Lucan.« Samantha erreichte ihn und ergriff seine Arme. »Dein Gesicht.«
    Er spürte seine Wunden heilen. »Das geht vorüber. Hilf lieber den Sterblichen, die verwundet wurden.«
    »Du darfst ihn nicht verfolgen.«
    »Meine Begabung hat ihm die Beine zerschmettert. Also kann ich ihn töten.« Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie mit versengten Lippen. »Kümmere dich um die Leute hier.«
    Er nahm einen der unzerstört gebliebenen Wagen, um den Tanklastzug einzuholen, ehe Lawson eine dicht besiedelte Gegend erreichte. Zum Glück waren die einzigen Gebäude, die Lucan vor sich sah, eine Tankstelle und ein Lokal, und er war sich gewiss, dass Lawson daran vorbeifahren würde.
    Doch dann wurde der Lastzug langsamer und bog auf das Gelände.
    »Ich bin es«, sagte Jessa zu Matthias, nachdem er ihnen seinen Plan dargelegt hatte. »Auf mich hat er es abgesehen.«
    Matthias schüttelte den Kopf. »Sarah und Paul sind bald hier. Sie lässt mich als jemand anderen erscheinen und –«
    »Lawson ist sicher vor den beiden da.« Jessa sah Drew an. »Sind Sie so schnell, wie
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