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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne
Autoren: Philip José Farmer
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Fuße des Pfades versammelten. Deyv rannte zu ihr, um mit ihr gemeinsam weiter zu beobachten. Bald darauf schon bewegten sich die Speere schwingenden, schreienden, tanzenden und sich um sich selbst drehenden Männer langsam auf sie zu. Er half ihr, zusammen mit dem Kind herunterzukommen, und sie rannten zum Schiff zurück.
    „Sie greifen an.“
    „Werden sie von den Schamanen angeführt?“ fragte Sloosh.
    „Nein. Sie sehen von unten aus zu.“
    „Das habe ich mir gedacht.“
    Sie begaben sich in das Gefährt. Die Shemibob und Sloosh gingen nach oben in die Steuerkabine. Deyv wollte mitgehen, aber die Shemibob fürchtete, daß das Schiff durch ihn umkippen könnte. Die beiden Piloten mußten ohnehin schon vorsichtig vorgehen, wenn sie ihrer beider Gewicht verlagerten.
    „Es müßte irgendwie möglich sein, dieses Schiff im Gleichgewicht zu halten, aber bis jetzt ist es uns noch nicht gelungen, die entsprechende Schaltung ausfindig zu machen. Du bleibst mit Vana unten.“
    Das Fahrzeug setzte seinen Weg innerhalb der Umzäunung fort, neigte sich leicht nach unten und holperte weiter. Deyv hoffte, daß sie genug Treibstoff hatten, um es bis weit außerhalb der Reichweite der Stammesleute zu schaffen. Wenn ihnen der Strom ausging, während sie noch auf dem Berge oder erst kurz dahinter waren, saßen sie wieder in der Klemme.
    Sie fuhren, soviel konnte er jedenfalls sagen, den Hang hinunter. Dann legte sich der Boden des Gefährts wieder in die Waagrechte, aber in diesem Falle war es das Wasser, das den Ausgleich schaffte. Etwas Zeit verging, viel zu wenig, dachte er. Und dann blieben sie wieder stehen.
    Sloosh kam als erster herunter.
    „Wir haben etwa eine Meile zurückgelegt. Werft jetzt alle Eier und danach alle Standbilder hinaus. Außer Tsi’kzheep. Den trage ich.“
    Das Schiff schwamm auf etwa fünfzig Zentimeter tiefem Wasser. Sie warfen die Eier, die in den Schlamm einsanken, über Bord. Das Schiff wurde auf eine hochgewachsene Schilfrohrgruppe zugetrieben, und sie nahmen die Standbilder heraus und versteckten sie dahinter. Sloosh, der hoffte, daß noch genügend Treibstoff übrig war, um das Fahrzeug ein letztes Mal zusammenzufalten, zog an dem Stab. Es gelang auch halbwegs.
    „So wird es wenigstens leichter zu verstecken sein“, meinte Sloosh. Er hob es auf, watete an das schlammige Ufer und verschwand im Dschungel. Als er zurückkam, sagte er: „Helft mir, meine Spuren zu verwischen.“
    Als dies geschehen war, machten sie sich auf den Weg zu dem Hügel, auf dem das Tor in die andere Welt lag. Ab und zu konnten sie schwach die Stimmen der Verfolger hören.
    „Hoffentlich bekommen sie keinen Herzanfall, wenn sie in die Nähe des Tores geraten“, meinte er. „Aber sie sind bestimmt sehr wütend, weil wir ihnen ihre Ahnen und die Eier weggenommen haben.“
    Die Shemibob fügte hinzu, daß es jederzeit möglich sei, neue Standbilder zu schaffen und abzuwarten, bis frische Eier nachgewachsen waren.
    „Wir wollen hoffen, daß sie zu aufgebracht und zu berauscht sind, um an so etwas überhaupt zu denken“, erwiderte der Pflanzenmensch. „Aber Be’nyar hat gesagt, daß ihr Stamm sich nur so lange sicher glaubt, wie Tsi’kzheep da ist. Das läßt eigentlich darauf schließen, daß sie nicht auf die Idee kommen werden, ihn zu ersetzen.“
    Als sie erst einmal ein gutes Stück von der Stelle entfernt waren, an der sie die Eier und die Standbilder fallen gelassen hatten, taten sie ihr Bestes, um Spuren in Form von Fußabdrücken, abgerissenen Blättern und abgebrochenen Ästen zu hinterlassen. Wieder fing das Baby an zu schreien. Vana wollte es schon beschwichtigen, da sagte die Shemibob, daß sie es ruhig brüllen lassen sollte. Die Verfolger würden es vielleicht hören und daher wissen, daß sie auf der richtigen Spur waren.
    Als sie ihr Ziel erreicht hatten, waren alle außer dem Baby sehr müde. Sie legten eine kurze Rast am Fuße des Hügels ein. Noch bevor sie wieder richtig zu Atem gekommen waren, hörten sie zwischen den Bäumen im Sumpf Stimmengewirr.
    „Sie sind uns nicht gefolgt“, sagte Deyv. „Sie müssen eine Abkürzung genommen haben. Sie haben sich schon gedacht, daß wir hierherkommen würden.“
    Der Archkerri kommentierte dies mit den Worten, daß dies auch gut so sei. Wenn die Stämme den gleichen Weg wie sie eingeschlagen hätten, wären sie vielleicht zufällig auf die Statuen gestoßen. Sie erhoben sich und arbeiteten sich mühsam den Hang hinauf bis zu dem Baum, der dort
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