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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne
Autoren: Philip José Farmer
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klarkommen!“
    Deyv beeilte sich zu gehorchen. Sobald sie ihre Plätze eingenommen hatten, war die Stimme der Shemibob schwach durch die Tür zu vernehmen: „Sie tragen uns zum Loch! Haltet euch fest!“
    Deyv wußte nicht, was kommen würde – ein gewaltiger Lärm, ein Stoß, der sie gegen die Wand schleudern würde, oder etwas anderes.
    Sie stürzten schwer, und dann gab es einen Schlag.
    Die Leute hatten das Fahrzeug fallen lassen. Langsam bewegte es sich den Berg hinauf.
    Er konnte sich gut vorstellen, wie die dort draußen schreiend in alle Richtungen stoben, um sich vor dem plötzlich in Bewegung geratenen Schiff in Sicherheit zu bringen. Vielleicht glaubten sie auch, die Zauberer in seinem Inneren hätten es zum Leben erweckt, und es würde sie jetzt jagen, um sie zu fressen. Außerdem würde es ihnen jetzt sicher sehr leid tun, daß sie das Freundschaftsangebot nicht angenommen hatten.
    Das vordere Ende hob sich steil in die Höhe und fiel dann herunter. Es gab noch einen Schlag. Sie blieben stehen.
    Das Gesicht der Shemibob erschien im Türeingang. Sie wirkte ernst, aber ruhig.
    „Es ist einfach nicht mehr genug Energie da, um vom Boden hochzukommen. Wir befinden uns jetzt im Dorf; wir sind durch den Eingang gefahren. Ihr beide geht jetzt hinaus und verriegelt das Tor.“
    Sie zog sich wieder zurück. Deyv und Vana machten die Tür auf und traten ins Freie. Vana folgte ihm einen Augenblick später, nachdem sie erst noch das Baby auf den Boden gesetzt hatte. Das Kind schrie wie am Spieß.
    Zusammen liefen sie auf das Tor zu. Die Stämme standen unter den Bäumen im Sumpf und blickten zu ihnen hinauf. Die schrillen, vibrierenden Stimmen drangen schwach bis zu ihnen herüber.
    Obgleich es eigentlich eine Arbeit für sechs Männer war. gelang es Deyv und Vana, den schweren Holzriegel vorzuschieben. Er trat keuchend, aber gleichzeitig mit einem Grinsen zurück. Er wußte nicht, weshalb er eigentlich frohlockte, da die Lage sich nur wenig gebessert hatte. Die, die vorher drinnen gewesen waren, waren jetzt draußen, und die, die draußen gewesen, waren jetzt drinnen. Aber sie hatten ihr Leben noch einmal verlängert, wenn auch vielleicht nicht für sehr lange. Es war aber eine Chance.
    Sie kehrten zum Schiff zurück, wobei sie feststellten, daß sie die Statuen der Vorfahren und die davorstehenden Tische umgestoßen hatten. Die Nase des Gefährts berührte fast die gegenüberliegende Mauer. Sloosh und die Shemibob waren jetzt ebenfalls draußen, um es von der Mauer wegzuschieben. Bevor Deyv bei ihnen sein konnte, hatten sie das Fahrzeug schon mit der Nase zum Tor gedreht. Aus der geöffneten Tür drang das Schreien des Kindes.
    Vana ging rasch hinein, um nach ihm zu sehen. Deyv fragte: „Warum habt ihr das Schiff nicht in den Sumpf gesteuert?“
    „Weil mein Freund mit dem Kohlkopf meinte, daß es uns immer noch gelingen könnte, die Stämme dazu zu bewegen, uns in die andere Welt zu folgen.“
    „Wie kommt es eigentlich, daß immer dann, wenn jemand an etwas denkt, woran eigentlich ein anderer hätte denken sollen, der erste vom zweiten dafür beschimpft wird?“ fragte Sloosh.
    Die Shemibob lachte und erwiderte dann: „Dein Vorschlag bedeutet ein größeres Risiko, aber vielleicht klappt es.“
    Sie erklärte Deyv, was sie meinte. Dann trugen sie die hölzernen Standbilder ins Schiff. Deyv schlug vor, den Plan dadurch abzusichern, daß sie die Eier vom Seeleneierbaum pflückten. Die Shemibob entgegnete, daß das mehr Zeit in Anspruch nehmen würde.
    Deyv kletterte die Leiter bis zu dem Gang hinter der Mauer hinauf und sah sich um. Inzwischen waren die meisten der Stämme aus dem Sumpf herausgekommen und hatten sich am Fuße des Berges konzentriert. Die sechs Schamanen hatten sich im Kreise hingesetzt; der Schamane der Chaufi’ng war derjenige, der am meisten redete.
    Viele von den Leuten taumelten oder lagen auf dem Rücken. Sloosh hatte recht gehabt, als er meinte, daß sie wahrscheinlich Drogen genommen hatten, um sich Mut zu machen.
    Deyv kletterte wieder hinunter und berichtete.
    „Ich glaube, wir haben noch genug Zeit.“
    Die Shemibob sandte Vana aus, um die Stämme zu beobachten. Dann machten sich die übrigen drei eifrig daran, die reifen Seeleneier mit Hilfe eines Stocks herunterzuschütteln oder abzubrechen. Als sie alle Eier in einem Hinterzimmer im untersten Stock aufgehäuft hatten, setzten sie sich hin, um eine Weile auszuruhen.
    Kurz darauf rief Vana ihnen zu, daß die Krieger sich am
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