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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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uns in neuen Genres versuchten, zum Beispiel als Drehbuchautoren. Das größte dieser Risiken, sowohl für unsere Freundschaft als auch für unseren Ruf als Autoren, war es, gemeinsam Der Jesus-Zwischenfall zu schreiben und den Roman unter unseren beiden Namen anzubieten. Frank wies darauf hin, dass man uns, sollte das Buch veröffentlicht werden, jeweils unterschiedlich für unsere Zusammenarbeit kritisieren würde. Man würde sagen, dass Frank Herbert die Ideen ausgegangen waren und dass Bill Distrans sich an den Rockzipfel des Meisters gehängt hatte. Als diese Behauptungen dann tatsächlich geäußert wurden, waren wir geistig umso besser dagegen gewappnet, weil wir sie bereits vorausgeahnt hatten. Die Umstände, die zu unserer Zusammenarbeit geführt hatten, waren komplex, aber unsere persönliche Übereinkunft war ganz einfach: Keiner unserer jeweiligen Wünsche sollten zwischen uns und unserer Freundschaft stehen. Also gaben wir uns die Hand darauf. Und nichts trat zwischen uns, nicht einmal der Wunsch unseres Verlegers, das Buch nur unter Franks Namen zu veröffentlichen (das Garantieangebot für diesen Vorschlag lag eine ganze Zehnerstelle über dem, was wir mit unseren beiden Namen auf dem Umschlag erhielten). Diejenigen, die das Sagen hatten, wären auch mit einem Pseudonym zufrieden gewesen, aber sie beharrten steif und fest darauf, dass ein Roman, der offiziell von zwei Autoren stammte, bei der Leserschaft durchfallen würde, und sie beharrten ebenso steif und fest darauf, nur mit Frank zu verhandeln. Des Weiteren gingen sie davon aus, dass meine Bekanntschaft im Bereich der Dichtung nichts zur Vermarktung des Romans beitragen würde, weshalb ich 25% und Frank 75% des endgültigen Honorars erhalten sollte. Frank legte buchstäblich den Hörer auf und besorgte sich ein Flugticket nach New York. Als er mit einem Vertrag in der Hand zurückkam, erzählte er mir, dass er während seines Besuchs beim Verlag einfach nur ein einziges Mantra wiederholt hatte: »Wer die Hälfte der Arbeit geleistet hat, hat sich die Hälfte des Ruhms und die Hälfte der Bezahlung verdient.« Frank nahm einen neunzigprozentigen Honorarverlust in Kauf und gab sich mit einem halben Verfassertitel zufrieden, um mit mir zusammenzuarbeiten, und das ist nur eines der Beispiele für seine Charakterstärke und freundschaftliche Treue.
    Das Risiko zahlte sich aus. Wir erfuhren, dass die York Times Book Review etwas über unser Buch schreiben würde, und ich war nervös. »Ganz ruhig, Distrans«, sagte Frank. »Selbst ein völliger Verriss in der New York Times sorgt für zehntausend verkaufte Hardcover-Exemplare am Folgetag.« John Leonard schrieb eine wunderbare Rezension, und wir waren im Geschäft. Jetzt nahm unser Verlag die beiden nächsten Bücher der Reihe, Der Lazarus-Effekt und Der Himmelfahrts-Faktor, ohne weitere Diskussionen über die Autorennamen auf dem Umschlag an. Für zwei Dorfjungen aus Puyallup Valley, die sich ihr Handwerk selbst beigebracht hatten und dabei ständig bemüht waren, irgendwo einen Fuß in die Tür zu kriegen, haben wir uns ganz gut geschlagen, weil wir uns nämlich immer auf die Geschichte konzentriert haben. Unsere Egos machten uns keine Probleme beim gemeinsamen Schreiben, vor allem, weil Frank als »Autor« kein besonders großes Ego hatte. Von ihm habe ich gelernt, dass es Autoren nur um der Geschichten willen gibt und nicht andersherum und dass eine gute Geschichte zwei Dinge leisten muss: Sie muss lehrreich sein und unterhalten. Der lehrreiche Teil muss unterhaltsam genug sein, damit Leser in die Geschichte eintauchen können und nicht das Gefühl haben, sich eine Predigt anzuhören. Und Unterhaltung ohne irgendeinen lehrreichen Gehalt zu schreiben, ohne jede Einsicht in die Frage, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, ist reine Papierverschwendung.
    Frank vertrat die Meinung, dass die Dichtung der Höhepunkt der menschlichen Sprache sei. Er vertrat außerdem die Meinung, dass die Science Fiction das einzige Genre sei, in dem der Versuch einer Definition unternommen wird, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Wir benutzen den Kontakt mit fremden Lebensformen oder fremden Umweltbedingungen als Anstoß oder Hintergrund für zwischenmenschliche Handlungen. Die Figuren der Science Fiction lösen ihre Probleme selbst – weder Zaubersprüche noch Götter kommen ihnen zu Hilfe –, und manchmal müssen sie erstaunliche technische Vorrichtungen erfinden, um ihre Haut zu retten. Menschen schauen in Büchern
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