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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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nach, wie andere Menschen vor ihnen menschliche Probleme gelöst haben. Frank bewunderte die menschliche Entschlossenheit und Erfindungsgabe und sang ihr Loblied in seinem Leben und in seinen Werken. Diese Einstellung hatte auch eine pragmatische Seite: »Denk dran, Distrans«, sagte er, »Außerirdische kaufen keine Bücher. Menschen kaufen Bücher.«
    Frank hielt sich Hühner, und sogar dabei machte er keine halben Sachen. Er hatte ein zweistöckiges, sonnengeheiztes Hühnerhaus mit einer automatischen Fütterungsanlage, das direkt an den Garten angrenzte und den Kompost anreicherte. Neben dem Hühneranwesen, doch gnädigerweise außer Sichtweite der Hühner, befand sich eine Weiterverarbeitungsanlage einschließlich Holzofen, Dampfkochtopf und automatischer Rupfmaschine. Jede Alltagshandlung war mögliches Ziel von Franks Einfallsreichtum und Lebensfreude. Er bewunderte hochintellektuelle Autoren wie Pound, doch vor allem hatte er eine Schwäche für Schriftsteller aus einfachen Verhältnissen wie Hemingway und Faulkner, die sich ihr Handwerk zur Erforschung der menschlichen Natur selbst beigebracht hatten.
    William Faulkners Werk hat Frank in vielerlei Hinsicht beeinflusst, nicht zuletzt durch die Art und Weise, in der er ein glaubwürdiges fiktives Universum auf der Grundlage komplizierter Verwandtschaftsverhältnisse schuf. Frank sah die Science Fiction als einmalige Gelegenheit, mit »den großen Fragen« ein sehr breites Publikum zu erreichen. Er war tief bewegt von der Rede, mit der Faulkner 1950 den Nobelpreis entgegennahm, und er beherzigte sie bei allem, was er schrieb: »... der junge Schriftsteller und die junge Schriftstellerin von heute haben die Probleme des menschlichen Herzens vergessen, das im Widerstreit mit sich selbst liegt und das als Einziges fähig ist, gutes Schreiben hervorzubringen, weil es sonst nichts gibt, was des Schreibens wert wäre, was all die Todesqualen und den Schweiß wert wäre ... die alten Weisheiten und Wahrheiten des Herzens, die alten, universellen Wahrheiten, ohne die jede Geschichte flüchtig und zum Scheitern verurteilt ist – Liebe und Ehre und Bedauern und Stolz und Mitgefühl und Opfermut.« Geschichten bilden das Fundament jeder menschlichen Zivilisation, und Geschichtenerzähler müssen diese Verantwortung annehmen.
    Frank hatte einen Schutzengel, der ihn und die Zeit, die ihm zum Schreiben zur Verfügung stand, fast vier Jahrzehnte lang um jeden Preis verteidigte. Beverly Stuart Herbert verbrachte ihre Flitterwochen mit Frank auf einem Feuerwehr-Aussichtsposten, lud die Kinder ins Auto, um mit ihnen in ein mexikanisches Dorf zu fahren, während er schrieb, und ermutigte ihn dazu, aussichtslose Jobs zu kündigen, um stattdessen das zu schreiben, was ihm am Herzen lag, komme, was wolle. Sie hatte ein geradezu unheimliches Gespür dafür, Volltrottel, Trittbrettfahrer, Betrüger und andere Idioten frühzeitig zu erkennen, und Frank war auch recht gut darin. Nicht viele sind an Bev vorbeigekommen, um Frank auf die Probe zu stellen. Aber Bev war diplomatisch und großmütig genug, nicht nur Frank zu schützen, sondern auch die Würde derjenigen, die versuchten, sich ihm aufzudrängen. Später erst, bei Kaffee und hausgemachtem Kuchen, kamen die Witze.
    Bev war es, die vorgeschlagen hatte, dass wir gemeinsam einen Roman schreiben sollten. Sie war Franks erste Leserin und Kritikerin, und er maß ihrer Meinung hohes Gewicht bei. Bei unseren täglichen Kaffeetreffen hatten wir angefangen, einander aus Spaß die Bälle zuzuspielen und uns im Zuge dessen eine neue Geschichte auszudenken. »Ihr solltet es einfach hinter euch bringen und die Geschichte schreiben«, sagte sie. Wir beide widmeten uns dem Projekt aus sehr unterschiedlichen Gründen. Ich wollte lernen, wie man eine Geschichte von Romanlänge in Gang hält, und Frank wollte das gemeinsame Schreiben üben, weil er Drehbücher verfassen wollte, ein Medium, das für die Notwendigkeit von Teamarbeit berüchtigt ist. So bekamen wir beide, was wir wollten, und der stets geistreiche Frank bezeichnete unseren gemeinsamen Schreibprozess als »einen einvernehmlichen privaten Akt der Zusammenarbeit zwischen zwei erwachsenen Menschen«.
    Nicht all unsere gemeinsamen Erfahrungen waren erfreulich. Meine schriftstellerische Arbeit mit Frank wird für uns beide von traurigen Erinnerungen eingerahmt. Wir begannen mit unserem ersten gemeinsamen Buch, als Bevs Krebs diagnostiziert wurde und ich gerade eine Scheidung durchmachte.
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