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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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lassen.«
    »Er ist Ihr Imperialer Planetologe, Herr. Ihr Vater hat seinen Vater beauftragt, auf Arrakis das Geheimnis des Gewürzes zu erforschen. Ich glaube, seitdem sind zahlreiche Berichte eingegangen.«
    Der Imperator gähnte. »Die allesamt furchtbar langweilig waren. Ich kann mich erinnern.« Jetzt fiel ihm wieder ein, dass es um den exzentrischen Pardot Kynes ging, der einen großen Teil seines Lebens auf Arrakis verbracht hatte. Er hatte seine Pflichten vernachlässigt und sich mit der einheimischen Bevölkerung verbrüdert. Staub und Hitze waren offenbar mehr nach seinem Geschmack gewesen als die Pracht Kaitains. »Ich habe jedes Interesse an der Wüste verloren.« Insbesondere jetzt, wo Amal zum Greifen nah ist.
    »Ich verstehe Ihre Vorbehalte, Herr, aber wenn Kynes zurückkehrt, könnte er die Wüstenarbeiter zum Aufstand anstacheln. Wer weiß, wie viel Einfluss er bei ihnen hat? Sie könnten sich zu einem Generalstreik entschließen. Wenn die Gewürzproduktion zurückgeht, müsste Baron Harkonnen hart durchgreifen. Er würde Verstärkung durch die Sardaukar anfordern, und dann wäre ...«
    Shaddam hob eine tadellos manikürte Hand. »Genug! Ich habe verstanden, worauf Sie hinauswollen.« Der Kammerherr hatte die Angewohnheit, die Konsequenzen einer Angelegenheit detaillierter auszuführen, als es für die Regierungsgeschäfte eines Imperators nötig war. »Lassen Sie ihn herein. Aber säubern Sie ihn vorher von allem Schmutz und Staub.«
     
    * * *
     
    Auf Liet-Kynes wirkte der gigantische Palast des Imperators beeindruckend, aber er war den Anblick einer völlig andersartigen Pracht gewohnt. Es gab nichts Überwältigenderes als die unermesslichen Weiten des Wüstenplaneten. Er hatte die Gewalt katastrophaler Coriolisstürme am eigenen Leib erfahren. Er war auf riesigen Sandwürmern geritten. Er hatte beobachtet, wie sich Pflanzen in dieser lebensfeindlichen Umwelt zu behaupten versuchten.
    Ein Mann, der auf einem Stuhl saß, mochte er noch so teuer sein, konnte es mit keinem dieser Wunder aufnehmen.
    Seine Haut juckte von den fettigen Lotionen, mit denen die Palastdiener ihn eingerieben hatten. Sein Haar roch wie ein Blumengarten, und sein Körper stank nach unnatürlichen Desodoranzien. Die Fremen wussten, dass Sand den Körper und den Geist reinigte. Wenn er von Kaitain zurückgekehrt war, wollte sich Kynes nackt auf einer Düne wälzen und sich dem scharfen Wind aussetzen, um sich wieder völlig sauber fühlen zu können.
    Er hatte darauf bestanden, weiterhin seinen Destillanzug zu tragen. Also hatte man das Produkt einer hoch entwickelten Technik auseinander genommen und gründlich nach versteckten Waffen oder Abhörvorrichtungen durchsucht. Man hatte die Komponenten geputzt und geölt und die sorgsam bearbeiteten Oberflächen mit ungewöhnlichen Chemikalien behandelt, bis die Sicherheitsleute endlich zufrieden gewesen waren.
    Kynes war überzeugt, dass der Anzug, der in der Wüste überlebenswichtig war, nie wieder richtig funktionieren würde und er ihn anschließend wegschmeißen konnte. Welche Verschwendung!
    Doch er war der Sohn des großen Propheten Pardot Kynes. Also würden die Fremen bis zum Horizont Schlange stehen, um der Ehre teilhaftig zu werden, einen neuen Destillanzug für ihn anfertigen zu dürfen. Schließlich hatten sie ein gemeinsames großes Ziel: das Wohlergehen des Wüstenplaneten. Doch nur Kynes konnte vor den Imperator treten und die nötigen Forderungen vorbringen.
    Diese imperialen Beamten verstehen überhaupt nichts!
    Sein braun gesprenkelter Mantel wehte hinter seinem Rücken, als er in den Saal marschierte. Auf Kaitain wirkte er wie ein ärmliches Kleidungsstück, aber Kynes trug ihn wie einen königlichen Umhang.
    Der Kammerherr gab kurz und knapp seinen Namen bekannt. Er schien sich persönlich beleidigt zu fühlen, dass der Planetologe keine weiteren aristokratischen oder politischen Titel führte. Kynes stapfte in Temag -Stiefeln heran und gab sich keine Mühe, seinem Gang auch nur den Ansatz von Eleganz zu verleihen. Er hielt abrupt vor dem Podest an und sprach mit selbstbewusster Stimme, ohne sich zu verbeugen. »Imperator Shaddam, ich muss mit Ihnen über das Gewürz und über Arrakis sprechen.«
    Die Höflinge schnappten angesichts dieser Unverfrorenheit nach Luft. Der Imperator erstarrte. »Sie sind recht kühn, Planetologe«, erwiderte er mit gekränkter Miene. »Das könnte eine große Dummheit sein. Glauben Sie, ich wüsste nichts von den Dingen, die für
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