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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gaben Stilgar schnelle Handzeichen. Sechs Wachen waren bereits getötet worden, ohne dass ein Laut zu hören gewesen war. Die Stille der Crysmesser.
    Jetzt bestand keine Notwendigkeit mehr, im Verborgenen vorzugehen. Auf dem Höhlenboden richteten zwei Mitglieder des Kommandos ihre Maula-Pistolen auf die überraschten Bauarbeiter und befahlen ihnen, die Stufen hinaufzugehen. Die Männer mit den matten Augen gehorchten ohne Protest, als wäre es ihnen gleichgültig, welche Herren ihnen die Freiheit nahmen.
    Die Fremen durchsuchten die Gänge und fanden eine unterirdische Baracke, in der zwei Dutzend Wachmänner schliefen. Überall im großen Gemeinschaftsraum lagen Flaschen mit Gewürzbier herum, und der starke Geruch nach Melange hing in der Luft.
    Voller Verachtung stürmten die Fremen hinein. Messer zuckten, Fäuste und Stiefel schlugen zu. Sie verursachten Schmerzen, aber keine tödlichen Wunden. Die benommenen Harkonnens wurden entwaffnet und in die große Höhle getrieben.
    Stilgar spürte sein heißes Blut, als er auf die schlaffen, betrunkenen Männer blickte. Man hofft stets, auf einen ehrbaren Feind zu stoßen. Aber heute haben wir keinen gefunden. Selbst hier in der streng bewachten Höhle hatten sich die Männer vom Gewürz bedient, das sie eigentlich bewachen sollten – vermutlich ohne Wissen des Barons.
    »Ich würde sie gerne sofort zu Tode foltern.« Turoks Augen funkelten düster im rötlichen Schein der Leuchtgloben. »Aber langsam. Du hast gesehen, was sie mit ihren Gefangenen gemacht haben.«
    Stilgar hielt ihn zurück. »Die Folter heben wir uns für später auf. Jetzt sollen sie für uns arbeiten.«
    Stilgar ging vor der Reihe der Gefangenen auf und ab und kratzte sich am schwarzen Bart. Der Gestank ihres Angstschweißes überlagerte allmählich das Melange-Aroma. Mit ruhigen, leisen Worten setzte er eine Drohung ein, die ihr Anführer Liet-Kynes vorgeschlagen hatte. »Dieser Gewürzvorrat ist illegal und stellt eine ausdrückliche Verletzung der imperialen Gesetze dar. Sämtliche Melange wird konfisziert und der Fund an Kaitain gemeldet.«
    Sein Freund Liet, der vor kurzem zum Imperialen Planetologen ernannt worden war, befand sich auf Kaitain, um eine Audienz beim Padischah-Imperator Shaddam IV. zu erwirken. Es war eine sehr lange Reise durch die Galaxis bis zum Palast des Imperators, und ein einfacher Wüstenbewohner wie Stilgar konnte sich solche Entfernungen kaum vorstellen.
    »Das sagt ein Fremen?«, spottete der betrunkene Wachhauptmann, ein kleiner Kerl mit zitterndem Unterkiefer und hoher Stirn.
    »Das sagt der Imperator. Wir beschlagnahmen die Ware in seinem Namen.« Stilgars indigoblaue Augen schienen ihn zu durchbohren. In seinem Zustand war der rotgesichtige Hauptmann nicht einmal in der Lage, Angst zu empfinden. Offenbar hatte er noch nie gehört, was die Fremen mit ihren Gefangenen anstellten. Aber er würde es schon bald erfahren.
    »Macht euch an die Arbeit und entladet die Silos!«, schnauzte Turok, der bei den geretteten Sklaven stand. Wer von ihnen nicht zu erschöpft war, um es zu bemerken, amüsierte sich darüber, wie die Harkonnens plötzlich sprangen. »Unsere Thopter treffen in Kürze ein, um das Gewürz mitzunehmen.«
     
    * * *
     
    Die aufgehende Sonne versengte die Wüste. Stilgar war angespannt und leicht besorgt. Die Harkonnens arbeiteten stundenlang. Dieser Überfall beanspruchte sehr viel Zeit, doch sie konnten dabei auch sehr viel gewinnen.
    Während Turok und seine Gefährten ihre Waffen bereithielten, luden missgelaunte Harkonnen-Wachen Pakete mit Melange auf die ratternden Förderbänder, die ihre Last zu Öffnungen in der Felswand transportierten. Dahinter befanden sich die Landeflächen für die Thopter. Draußen schleppten die Fremen Werte davon, mit denen sich ein ganzer Planet kaufen ließ.
    Was mag der Baron mit solchen Reichtümern bezwecken?
    Um Mittag, genau zum vereinbarten Zeitpunkt, hörte Stilgar Explosionen aus dem Dorf Bar Es Rashid am Fuß des Grats. Wie geplant griff der zweite Fremen-Trupp den Wachposten der Harkonnens an.
    Vier Ornithopter ohne Hoheitszeichen umkreisten den Felsrücken, bis Stilgars Männer ihnen den Weg zu den Landeflächen wiesen. Die befreiten Arbeiter und die Fremen-Krieger beluden die Maschinen mit der abgepackten, zweimal gestohlenen Melange.
    Es wurde Zeit, die Aktion zu Ende zu bringen.
    Stilgar führte die Harkonnen-Wachen über einen steilen Pfad zu den verstaubten Hütten von Bar Es Rashid. Nach Stunden harter
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