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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sodass Shaddam nie etwas von der Veruntreuung der kostbaren Substanz erfahren würde. Doch vor den Augen der Wüstenmänner konnten die Harkonnens solche Aktivitäten niemals verbergen.
    Im verwahrlosten Dorf Bar Es Rashid am Fuß des Grats hatten die Harkonnens einen Horchposten und in den Felsen Wächter stationiert. Derartige Vorsichtsmaßnahmen waren kein Hindernis für die Fremen, die bereits vor langer Zeit zahlreiche Tunnel und Eingänge zu den Höhlen angelegt hatten. Geheime Wege ...
    Stilgar sah, dass sich der Pfad teilte, und folgte der kaum erkennbaren Spur, auf der Suche nach dem versteckten Eingang zum Sietch Hadith. Im schwachen Licht erkannte er unter einem Überhang eine dunkle Stelle. Er ging in die Knie, kroch in die Dunkelheit und fand wie erwartet den Eingang. Hier war es kühl und feucht, da es kein Türsiegel mehr gab. Welche Verschwendung!
    Kein helles Licht, kein Anzeichen von Wachen. Stilgar schob sich weiter ins Loch und streckte ein Bein nach unten, bis sein Fuß einen Vorsprung fand, der ihm Halt gab. Mit dem anderen Fuß suchte er nach dem nächsttieferen Vorsprung und so weiter. Auf diese Weise stieg er langsam hinunter. Voraus sah er schwaches gelbliches Licht. Dort bog der Tunnel nach rechts ab. Stilgar kehrte ein Stück zurück und gab den anderen ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Am Boden neben den grob behauenen Stufen stieß er auf eine alte Schüssel. Er zog die Filterstopfen aus der Nase und roch rohes Fleisch. Ein Köder für kleine Raubtiere? Eine Falle? Er erstarrte und suchte nach Sensoren. Hatte er bereits unwissentlich Alarm ausgelöst? Dann hörte er Schritte und eine betrunken klingende Stimme. »Hab wieder einen. Werd' ihn in die Kulon-Hölle schicken.«
    Stilgar und zwei Fremen zogen sich hastig in einen Nebentunnel zurück und zückten ihre milchweißen Crysmesser. Maula-Pistolen würden in diesen beengten Verhältnissen viel zu viel Lärm machen. Als zwei Harkonnen-Wachen, die nach Gewürzbier stanken, an ihnen vorbeitappten, sprangen Stilgar und sein Kamerad Turok hervor und packten sie von hinten.
    Bevor die überraschten Männer schreien konnten, hatten die Fremen ihnen die Kehlen aufgeschlitzt. Sofort drückten sie Schwammtücher auf die Wunden, um das kostbare Blut aufzufangen. Mit schnellen und sicheren Bewegungen nahmen die Fremen den zuckenden Wachmännern die Handwaffen ab. Stilgar griff sich eine Lasgun und reichte Turok eine zweite.
    Leuchtgloben aus Militärbeständen hingen in Deckennischen und spendeten mattes Licht. Das Überfallkommando setzte den Weg durch den Gang fort und näherte sich dem Herzen des uralten Sietches. Als sie an einem Förderband vorbeikamen, mit dem Vorräte und Material in die geheime Höhle geschafft worden waren, bemerkte er den Zimtgeruch der Melange, der immer stärker wurde, je weiter die Gruppe vorrückte. Hier verstrahlten die Leuchtgloben kein gelbes, sondern ein blasses orangefarbenes Licht.
    Stilgars Trupp stieß immer wieder auf menschliche Schädel und verwesende Leichen, die den Korridor säumten, wie achtlos fortgeworfene Trophäen. Sein Zorn wuchs. Es waren vielleicht gefangene Fremen oder Dorfbewohner, die die Harkonnens zum reinen Vergnügen getötet hatten. Turok sah sich eifrig um, als würde er nach einem Feind suchen, an dem er sich rächen konnte.
    Vorsichtig schob sich Stilgar immer weiter vor, bis er Stimmen und klappernde Geräusche hörte. Sie erreichten eine Nische, die mit einer steinernen Brüstung versehen war. Von hier aus konnte man eine unterirdische Grotte überblicken. Stilgar stellte sich die vielen tausend Wüstenmenschen vor, die sich vor langer Zeit in dieser gewaltigen Höhle versammelt hatten, lange vor den Harkonnens, lange vor dem Imperator ... lange bevor die Gewürzmelange zur kostbarsten Substanz des Universums geworden war.
    Im Zentrum der Höhle erhob sich ein dunkelblaues und silbriges Gebilde. Es war achteckig und von Rampen umgeben. Ähnliche Gebilde in kleinerer Ausführung waren ringsum arrangiert. Eins befand sich noch im Bau. Sieben Arbeiter mühten sich mit schweren Teilen aus Plastahl ab.
    Die Krieger blieben im Schatten und schlichen sich über flache Stufen zum Boden der Höhle hinunter. Turok und die anderen Fremen bezogen mit ihren erbeuteten Waffen Stellung in verschiedenen Nischen in den Wänden der Höhle. Drei Männer liefen die Rampe hinauf, die das größere achteckige Gebilde umgab. Für einen Moment war nichts von den Fremen zu sehen, dann tauchten sie wieder auf und
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