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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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mein Imperium von großer Bedeutung sind?«
    »Ich glaube, Herr, dass Sie von den Harkonnens falsche Informationen erhalten. Reine Propaganda, die die wahren Aktivitäten vor Ihnen verbergen sollen.«
    Shaddam hob eine rötliche Augenbraue und beugte sich vor. Nun konzentrierte er seine gesamte Aufmerksamkeit auf den Planetologen.
    »Die Harkonnens sind wilde Hunde, die in der Wüste wüten«, fuhr Kynes fort. »Sie beuten die einheimische Bevölkerung aus. Die Zahl der Todesfälle in den Erntemaschinen übersteigt sogar die in den Sklavenbergwerken auf Poritrin oder Giedi Primus. Ich habe Ihnen viele Berichte geschickt, in denen derartige Grausamkeiten geschildert sind, und davor hat mein Vater dasselbe getan. Außerdem habe ich einen Langzeitplan vorgelegt, wie sich durch die Anpflanzung von Gras und Trockensträuchern ein großer Teil der Oberfläche von Dune in fruchtbares Land verwandeln ließe. Von Arrakis, meine ich. Sodass sie wieder für Menschen bewohnbar wird.« Er machte eine kurze Pause. »Ich kann nur davon ausgehen, dass Sie unsere Berichte gar nicht gelesen haben, da wir nie eine Antwort erhalten haben, da Sie nie irgendwelche Maßnahmen beschlossen haben.«
    Shaddam hielt sich an den Armlehnen des Goldenen Löwenthrons fest. Die grellen Ionenfackeln an seiner Seite waren wie ein schwaches Echo der Glut, die im Maul des Shai-Hulud loderte. »Ich muss sehr viele Berichte lesen, Planetologe, und ich habe jede Menge Entscheidungen zu treffen.« Die Sardaukar-Wachen traten einen Schritt näher, als sie den Stimmungsumschwung des Imperators spürten.
    »Aber viele davon sind unbedeutend im Vergleich zur Zukunft der Gewürzproduktion.« Kynes' Erwiderung schockierte Shaddam und die Zuhörer am Hof. Jetzt waren die Wachen in voller Alarmbereitschaft und hatten die Hände an die Waffen gelegt.
    Doch Kynes ignorierte die Gefahr. »Ich habe zusätzliche Ausrüstung sowie Botaniker, Meteorologen und Geologen angefordert. Ich habe darum gebeten, Kulturwissenschaftler zu schicken, die mir bei der Beantwortung der Frage helfen sollen, wie es dem Wüstenvolk gelingt, in dieser Umgebung zu überleben, während die Harkonnens so große Verluste zu beklagen haben.«
    Jetzt hatte der Kammerherr genug gehört. »Planetologe, man stellt keine Forderungen an den Imperator. Allein Shaddam IV. entscheidet, was von Bedeutung ist und wo seine großzügige Hand Mittel verteilt, die dem Wohlergehen des Imperiums förderlich sind.«
    Kynes ließ sich nicht von Shaddam oder seinem Lakaien einschüchtern. »Und im ganzen Imperium gibt es nichts, das von größerer Bedeutung wäre als das Gewürz. Ich biete dem Imperator die Möglichkeit, als großer Visionär in die Geschichte einzugehen, in der Tradition des Kronprinzen Raphael Corrino.«
    Diese Beleidigung ließ Shaddam aufspringen – was er nur äußerst selten während einer imperialen Audienz tat. »Es reicht!« Er war in Versuchung, einen Scharfrichter kommen zu lassen, doch dann siegte die Vernunft über seine Erregung. Aber nur mit knappem Vorsprung. Dieser Mann konnte ihm vielleicht noch von Nutzen sein. Andererseits würde er zu gerne beobachten, wie Kynes und sein geliebter Wüstenplanet in der Bedeutungslosigkeit verschwanden, wenn die Amal-Produktion angelaufen war.
    Er hatte sich wieder beruhigt, als er sagte: »Mein Imperialer Gewürzminister Graf Hasimir Fenring soll in einer Woche auf Kaitain eintreffen. Wenn Ihre so genannten Forderungen Hand und Fuß haben, ist er der Mann, dem es zusteht, sie vorzubringen.«
    Die Sardaukar traten vor, ergriffen Kynes und führten ihn in zügigem Marschtempo nach draußen. Er wehrte sich nicht gegen diese Behandlung. Schließlich hatte er eine Antwort bekommen. Er wusste jetzt, dass Shaddam blind und egozentrisch war, und er hatte jeden Respekt vor diesem Mann verloren, mochte er noch so viele Welten regieren.
    Die Fremen würden sich aus eigener Kraft um Dune kümmern müssen, und das Imperium konnte vor die Hunde gehen.

3
     
    Menschen, die den Mut zum Leben verloren haben, verlangen nach dem, was ihnen fehlt ... aber sie weisen es zurück, wenn es ihnen angeboten wird. Sie fürchten sich vor dem Beweis ihrer Unzulänglichkeit.
    Der Heiligen Serena Butler zugeschriebenes Zitat,
    aus den Apokryphen des Djihad
     
     
    Im Bankettsaal von Burg Caladan bemühten sich die gut gekleideten Bediensteten, den Anschein der Normalität zu wahren, obwohl ihr Herzog nur noch ein Schatten seines früheren Selbst war.
    Frauen in hellen
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