Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
würden allmählich verrückt werden.« Er hob einen mechanischen Arm, ließ die Hand im Gelenk rotieren und beobachtete den Vorgang. »Das hier ist gar nicht so schlecht. Es ist ein Wunder, wenn ich ehrlich bin. Dr. Yueh ist ein Genie, weißt du? Du solltest ihn so lange wie möglich in deinen Diensten behalten.« Der Suk-Arzt wurde nervös, als er sich bemühte, nicht vor Stolz über dieses Kompliment zu strahlen.
    »Vergiss nicht, dass ich von Ix stamme. Also habe ich durchaus Sinn für die Wunder der Technik«, sagte Rhombur. »Jetzt bin ich ein lebendes Beispiel eines solchen Wunders. Wenn es jemanden gibt, der bessere Voraussetzungen mitbringt, sich an eine solche Situation anzupassen, würde ich ihm gerne begegnen.«
    Jahrelang hatte der Prinz im Exil abgewartet und der Widerstandsbewegung auf seiner verwüsteten Heimatwelt nur minimale Unterstützung zukommen lassen, hauptsächlich militärische Ausrüstung und Sprengsätze, die Herzog Leto zur Verfügung gestellt hatte.
    In den vergangenen Monaten war Rhombur nicht nur körperlich, sondern auch mental wieder zu Kräften gekommen. Obwohl er nur noch der Bruchteil eines Menschen war, sprach er jeden Tag von der Notwendigkeit, Ix zurückzuerobern. Manchmal mussten Leto und seine Konkubine Tessia ihn sogar ermahnen, sich zu beruhigen und nichts zu überstürzen.
    Schließlich hatte sich der Herzog einverstanden erklärt, Gurney und Thufir auf die riskante Erkundungsmission zu schicken. Auch für ihn war es ein neues Ziel, das er mit Entschlossenheit verfolgen wollte. Nach all den Tragödien, die er überlebt hatte, wollte er etwas Gutes leisten. Es ging gar nicht mehr um die Frage, ob sie einen Gegenschlag vorbereiten wollten, sondern nur noch, wie und wann es geschehen sollte.
    Tessia sprach, ohne den Blick von Rhombur abzuwenden. »Unterschätzen Sie niemals Rhomburs Kraft. Sie sollten am besten wissen, dass man sich anpassen muss, wenn man überleben will.«
    Jessica bemerkte den Ausdruck der Bewunderung auf dem Gesicht der Konkubine. Tessia und Rhombur hatten viele Jahre lang zusammen auf Caladan gelebt. Die Frau hatte ihn stets ermutigt, die Freiheitskämpfer auf Ix zu unterstützen, damit er eines Tages seinen Fürstentitel zurückfordern konnte. Tessia hatte ihm in den schwierigsten Zeiten beigestanden, sogar nach dem Unfall mit dem Luftschiff. Als Rhombur wieder zu Bewusstsein gekommen war, hatte er gesagt: »Ich bin überrascht, dass du geblieben bist.«
    »Ich werde so lange bleiben, wie du mich brauchst.«
    Tessia arbeitete wie eine Besessene für ihn. Sie überwachte die Umgestaltung seiner Wohnung in der Burg und den Bau von Geräten, die ihm behilflich sein sollten. Sie verwendete einen großen Teil ihrer Zeit darauf, ihn stärker zu machen. »Sobald es Prinz Rhombur besser geht«, hatte sie verkündet, »wird er das ixianische Volk zum Sieg führen.«
    Jessica wusste nicht, ob die Frau ihrem Herzen folgte oder geheime Anweisungen erfüllte, die sie von der Schwesternschaft bekommen hatte.
    Jessica war es gewohnt, strengste Befehle von ihrer Lehrerin und Mentorin, der Ehrwürdigen Mutter Gaius Helen Mohiam, zu erhalten. Seit ihrer Kindheit hatte Jessica von Mohiam alles gelernt, was sie ihr beibrachte, und alles getan, was die alte Frau von ihr verlangte.
    Doch nun verlangte die Schwesternschaft, dass sie ihre Gene mit denen des Herzogs mischte. Jessica war unmissverständlich aufgefordert worden, Leto zu verführen und eine Atreides-Tochter von ihm zu empfangen. Seit sie jedoch unvertraute und verbotene Gefühle der Liebe für ihren verbitterten Herzog empfand, hatte sich Jessica ihren Pflichten verweigert und verhindert, dass sie schwanger wurde. Und kurz nach Victors Tod, in Letos schwerster Phase der Depression, hatte sie zugelassen, dass sie gegen ihre Anweisungen einen Sohn empfing. Mohiam würde mit tiefster Enttäuschung reagieren, wenn sie davon erfuhr. Aber Jessica konnte später immer noch eine Tochter zur Welt bringen.
    Auf seinem Spezialstuhl bog Rhombur den linken Arm und schob die steifen Fingerspitzen vorsichtig in eine Tasche seines kurzen Gewandes. Konzentriert suchte er darin, bis er ein Stück Papier herauszog, das er umständlich entfaltete.
    »Sehen Sie sich die Feinmotorik an«, sagte Yueh. »Sie funktioniert besser, als ich erwartet hatte. Haben Sie heimlich geübt, Rhombur?«
    »Pausenlos.« Der Prinz hob den Zettel hoch. »Jeden Tag fallen mir neue Einzelheiten ein. Auf diesem Plan habe ich ein paar geheime Zugangstunnel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher