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Duell auf offener Straße

Duell auf offener Straße

Titel: Duell auf offener Straße
Autoren: Nadin Matthews
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Hund seinem Menschen endlich Fragen stellt, braucht er auch die passenden Antworten. Ansonsten führt die Situation zur Verunsicherung beider.
     
    Versichern/Soziale Verlässlichkeit
     
    Wenn Hunde eher unsicher sind und ihre Menschen sie durch immer wieder neue Verhaltensweisen und Trainingsmethoden noch weiter verwirrt haben, kann eine klare Struktur helfen. Das gilt zum einen für den Tagesablauf und zum anderen für das Verhalten des Menschen. Durch die Veränderung wird das Leben für die Hunde nachvollziehbarer und verschafft ihnen gleichzeitig Sicherheit. „Immer wenn das ist, kommt gleich das.“ Gerade Arbeiten zur Gewöhnung an beängstigende Situationen sind hier Bestandteil. Durch die verlässliche Struktur können sich Hunde besser auf Neues einlassen. Dazu gehört auch ein selbstsicheres Auftreten in Konfliktsituationen, die von außen kommen. Der Mensch geht vor, unterstützt seinen Hund sozial und bietet ihm Schutz. „Ich bin jetzt da und du bist nicht mehr allein.“
     
    Mehr Eigenraum beanspruchen
     
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    „Ich gebe alles und bekomme nichts zurück.“ Wenn sich alles nur noch um den Hund und um das Problem dreht, kann es Mensch und Hund erleichtern, wenn der Mensch sich eigenen Dingen widmet und selbst wieder zum Akteur wird. Das kann bedeuten, dass man im wahrsten Sinne viel Raum einnimmt, sich ein neues Hobby sucht oder zwischenmenschliche Beziehungen wieder neu aufleben lässt und dabei den Hund nicht an allem teilhaben lässt. Ein Hund kann sich nur an jemandem orientieren, der auch etwas vorgibt.
     

    Hunde brauchen genug Raum für sich und ihre Belange.
 (Foto: Nadin Matthews)
     
    Mehr Eigenraum geben
     
    Der Gegenspieler zu „mehr Eigenraum beanspruchen“ ist „mehr Eigenraum geben“. Das heißt nun, dass sozial überforderte oder auch gestresste Hunde ausreichend viel Freiraum für sich bekommen. Zeiten, in denen sie keinen Forderungen, auch keinen emotionalen, wie zum Beispiel gestreichelt werden, nachkommen müssen. In „wilden“ Haushalten bietet sich ein „Ruheraum“ an, der nicht mitten im Alltagsgeschehen liegt. Auch die Möglichkeit, frei, also ohne Leine, zu laufen, kann in diese Maßnahme fallen.
     
    Nähe
     
    Nähe ist ein spannender Punkt und hat wie alles im Leben zwei Seiten. Nähe kann zum Beispiel bedeuten, dass man einem Hund viel Aufmerksamkeit gibt und ihn dadurch absichtlich in seinem Selbstbewusstsein stärkt. Gerade übererzogene Hunde, die sich wenig selbst zutrauen und unsicher sind, können durch diese soziale Rückmeldung selbstsicherer werden. Nähe kann aber auch anders genutzt werden, zum Beispiel, um einen sehr ignoranten Hund, der sich im Haus gern zurückzieht, aus dem Konzept zu bringen. Man könnte die Leine samt Hund am Gürtel befestigen und sich so im Haus bewegen, als wäre es völlig normal. Der Hund wird dadurch genötigt, jeden Weg des Menschen mitzugehen und den Kontakt zu halten.
     
    Frustrationstoleranz
     
    Hunde, die schlecht mit Einschränkungen in ihrer Bedürfnisbefriedigung umgehen können, sollten bereits in der Anfangszeit der Veränderung mit solchen Einschränkungen konfrontiert werden. Eine ausreichende Frustrationstoleranz ist eine wichtige Voraussetzung für das spätere Aushalten von Provokationen anderer Hunde. Das Trainingsstichwort heißt dabei: Belohnungsaufschub oder -verzögerung.
    Man bringt den Hund in die Situation, in der er eine Bedürfnisbefriedigung erwartet, und erfüllt dieses Bedürfnis erst dann, wenn sich seine Erwartungshaltung mindert und er zur Ruhe findet. Zum Beispiel macht man das Futter fertig und gibt es ihm aber nicht, sondern kümmert sich um etwas anderes. Wenn der Hund nach einiger Zeit aufhört, seine Frustration zum Ausdruck zu bringen, die Situation akzeptiert und sich zurückzieht, gibt man ihm das Futter.
    Ähnlich kann das Ableinen auf der Hundewiese aussehen. Man stellt sich mit seinem vor Aufregung überschäumenden Hund auf die Wiese, auf der alle anderen schon spielen, und leint ihn nicht ab. Beruhigt er sich, darf er mit den anderen laufen. Beruhigt er sich nicht, geht man ohne Freispiel wieder nach Hause. Die ausgearbeiteten Übungen sollten zwar Frust beinhalten, aber eben angemessen und mit einer Lösung für den Hund, die als solche auch angenehm gekennzeichnet werden muss. Der Hund soll lernen, Frust ertragen zu können, und nicht, frustriert zu sein.
     
    Haltungsbedingungen
     
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    Es kommt wohl heutzutage seltener vor und die relevante Zielgruppe liest wohl kaum
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