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Duell auf offener Straße

Duell auf offener Straße

Titel: Duell auf offener Straße
Autoren: Nadin Matthews
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ein solches Buch, aber dennoch: Hunde brauchen ausreichend Freilauf! Die Forderung, dass der Hund ruhig an der Leine laufen soll, ist nicht angebracht, wenn der Hund nur dreimal am Tag für eine Viertelstunde um den Block geführt wird. Ähnliches gilt für Beziehungen, in denen der Hund den ganzen Tag allein ist, erst abends an der Leine ausgeführt wird und sich dann aggressiv verhält. Die Hunde sind dann als Langstreckenläufer zu Recht frustriert. Eine Veränderung der Rahmenbedingungen (zum Beispiel durch das Engagieren eines Dogwalkers) macht mehr Sinn als ein Training mit dem Hund.
     

    Eine ausreichende Frustrationstoleranz ist eine Grundvoraussetzung, um mit Provokationen anderer Hunde umzugehen.
 (Foto: Nadin Matthews)
     
    Beschäftigung
     
    118
    In Beziehungen, in denen es kaum noch Gemeinsames zwischen Mensch und Hund gibt, kann es sinnvoll sein, sich ein gemeinsames „Hobby“ zu suchen und dadurch wieder zusammen etwas Positives zu erleben. In Beziehungen, die durch Dauerbespaßung gekennzeichnet sind, kann ein vorübergehendes komplettes Herunterfahren der Beschäftigung für Entspannung und Klarheit sorgen und manchmal erst dadurch eine ernsthafte Arbeit am Problem ermöglichen.
     

    Macht es Sinn, Hunde erst in Rage zu „spielen“, um dann zu versuchen, ruhig an einem anderen Hund vorbeizugehen?
     
    Senkung des Lebensstandards des Hundes/Entzug wichtiger Ressourcen
     
    119
    Bei sozialer oder auch materieller Übersättigung des Hundes bietet sich das Senken des Lebensstandards an, um den Hund wieder zugänglich zu machen. Dies kann zum Beispiel eine Reduzierung des Freizeitangebotes, der ausgedrückten Zuneigung, ein räumliches Eingrenzen oder das Nichterfüllen von Forderungen nach sich ziehen.
     
    Neue Konsequenzen für altes Verhalten
     
    Da die Konfliktlösung nicht am Anfang einer Arbeit steht, brauchen die Hundehalter vorläufige Handlungsstrategien, um zunächst mit dem zu erwartenden Konflikt umzugehen. Nach Möglichkeit sollte das „alte“ Problemverhalten bereits zu neuen Konsequenzen oder auch anderen Reaktionen des Menschen führen. Dadurch wird das Problem zwar nicht behoben, aber eben auch nicht weiter verstärkt.
     

    Nicht nur für den Menschen fühlt sich eine Veränderung seltsam an.
     
    120
    Für Hunde, die sozialmotiviert aggressiv und dabei nicht unsicher sind, wäre folgender Umgang denkbar: Das Bellen an der Leine wird auf einmal nicht mehr durch Körpersprache, Stimme und Blick des Menschen bewertet. Es könnte nach Möglichkeit lieber dazu führen, dass der Hund an einen Baum geleint wird und der Mensch allein weitergeht oder sogar auf den anderen Hund zusteuert und ein Gespräch mit dem anderen Hundehalter beginnt.
    Für Hunde, die hektisch sind, viel fordern und sich sehr wichtig nehmen könnte der Spaziergang bereits anders beginnen: Das Aufdrehen des Hundes an der Haustür, wenn der Mensch ankündigt, spazieren gehen zu wollen, könnte nun dazu führen, dass der Hund erst angeleint und dann gebürstet wird oder in einen unattraktiven Raum gebracht wird. Oder der Mensch verlässt mit der Leine in der Hand allein das Haus und gibt vor, den Hund vergessen zu haben. Natürlich kehrt er nach kurzer Zeit zurück, um ihn abzuholen.
     
    Erwünschtes Verhalten belohnen
     
    Da das Problemverhalten nicht mehr vom Menschen bewertet wird, kann der Hund versuchen, ein anderes Verhalten zu zeigen. Ist dieses Verhalten erwünscht oder kommt dem erwünschten Verhalten nahe, so macht es Sinn, dies zu belohnen. Manchmal nur über Aufmerksamkeit und Nähe, manchmal über Futter oder auch Situationsverbesserung (zum Beispiel Hund ableinen und so weiter). Gerade Verhaltensweisen, die der Kooperation dienen, sollten gesehen und verstärkt werden.
     
    Situationsverschlechterung
     
    Hunde akzeptieren Veränderungen des Menschen nicht immer sofort und können ellenlange Beschwerdebriefe in Form von unerwünschten Verhaltensweisen schreiben. Wenn der Hund zum Beispiel seinen Menschen anbellt, weil der sich eigenen Dingen widmet und sich nicht vom Hund lenken lässt, dann sollte die Antwort eine Situationsverschlechterung für den Hund bedeuten und nicht zum Abbruch der Selbstdarstellung des Menschen führen. Es ist also sinnvoller, den Hund kommentarlos am Halsband zu nehmen und ihn aus dem Raum zu entfernen, anstatt ihn in gewohnter Weise verbal zu-rechtweisen zu wollen. Seine Forderung nach Nähe und Aufmerksamkeit bewirkt also das Gegenteil, nämlich Distanz. Auch dadurch
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