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Duell auf offener Straße

Duell auf offener Straße

Titel: Duell auf offener Straße
Autoren: Nadin Matthews
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Sozialkompetenz
     
    Der ewige Berater hilft anderen, eine Entscheidung zu treffen. Er informiert über verschiedene Handlungsoptionen und beeinflusst dadurch die Entscheidung, trifft diese letztendlich aber nicht selbst. So endet die Beratung vor einer Entscheidung und beginnt wieder danach. In Konflikten neigt er mehr zum Erklären des Verhaltens aller Beteiligten und zum Vermitteln zwischen den Fronten als zum tatsächlichen Handeln in eigener Sache mit fachlichem Bezug. Berater sind Berater und nicht der Chef der Firma.
     
    103

    Der sozialkompetente Berater hilft bei einer Entscheidung, trifft sie aber nicht selbst.
     
    „Wer sich immer nur informiert ...“
     
    Der ewige Fachspezialist – Fachkompetenz
     
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    Niemand weiß mehr zu einem Thema als der Fachspezialist. Er ist äußerst belesen, schlau und kann zum Beispiel Lernprozesse im Detail aufführen und planen. Wenn es nun zu Konflikten kommt, neigt dieser Profi dazu, sich noch mehr Fachwissen anzueignen in der Hoffnung, da-durch eine Lösung zu finden. Er versucht Probleme ausschließlich fachlich zu erklären. Entscheidungen in sozialen Fragen werden in der Regel aber emotional getroffen. Während der Fachspezialist noch denkt und grübelt, haben andere schon längst aus dem Bauch heraus gehandelt und die Entscheidung herbeigeführt. Eine soziale Beziehung lässt sich eben nicht vertechnisieren.
     

    Während der fachkompetente Mensch noch grübelt und abwägt, handelt der Hund bereits.
     

    Für ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund kann es keine allgemeingültigen Regeln geben.
 (Foto: Nadin Matthews)
     
    Wer wichtig ist, muss weniger tun
     
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    Wer sind Sie für Ihren Hund? Wer möchten Sie gern sein? Welche Rolle müssten Sie einnehmen, damit Ihr Hund seine aufgeben kann? Wir alle haben Stärken und Schwächen, Überzeugungen und Unsicherheiten. Ein Blick auf sich selbst und das, was wir in die Beziehung zu unserem Hund an Fähigkeiten mitbringen, kann helfen zu sehen, was wir noch lernen müssen. Wenn der Hund sich verändern soll, müssen zunächst wir uns verändern. Manchmal ist es nur wichtig, sich an die eigene Kompetenz zu erinnern, manchmal ist es aber auch notwendig, sie zu erweitern. Hunde informieren uns über Unzulänglichkeiten in der Erziehung, spiegeln unsere Fähigkeiten wie auch unsere geheimen Wünsche wider und können aufgrund der gezeigten Problematik helfen, uns in unserer Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Wir könnten also für jedes Problem dankbar sein, denn es beinhaltet die Chance, etwas Neues zu lernen. Wer mehr für seinen Hund darstellt, muss weniger tun, damit er sich über ein Lob freut oder eine Grenze akzeptiert.
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    Die Traumvorstellung vom beliebten Erziehungsberechtigten, der sich durch Gelassenheit, Fairness, soziale und fachliche Kompetenz, aber auch durch Entscheidungsfreudigkeit auszeichnet, ist vielleicht nicht immer erreichbar. Doch konfliktreiche Zeiten fordern Veränderungen. Nicht nur vonseiten des Hundes, sondern gerade von demjenigen, der den Erziehungsauftrag übernommen hat. Nutzen wir ausschließlich unsere Stärken und suchen uns allein unserem Talent entsprechende Trainingsansätze, so kann der Hund mit seinen Bedürfnissen in der Erziehung übersehen werden. Das wäre nicht fair. Erziehung sollte sich an dem orientieren, der erzogen wird, und nicht nur an dem, der erzieht.
     
    Problemanalyse
     
    In der Problemanalyse geht es nun darum, all die Aspekte aus der Beziehung, der Erziehung und dem Konfliktverhalten unter Berücksichtigung der individuellen Persönlichkeiten und vor dem Hintergrund des Fachwissens über Entwicklung, Faktoren für Aggressionsverhalten, Genetik, Lernverhalten und Körpersprache von Hunden in Verbindung zu bringen sowie in Bezug auf das Problem auszuwerten. Damit beschreibt sich der IST-Zustand der Mensch-Hund-Beziehung. Man stößt bei dieser Vorgehensart auf viele verschiedene Menschen, Hunde und Beziehungen. Jede dieser Beziehungen ist einzigartig.
    Um das Problem näher kennenzulernen, lässt sich ein Haufen an Fragen stellen: Wie läuft die Problemsituation typischerweise ab? Wer macht was? Wer fühlt was? Welche Auswirkungen hat das Problem auf Ihre Beziehung zu Ihrem Hund? Wie reagiert Ihr Umfeld darauf? Wann trat das Problem zum ersten Mal auf? Wie haben Sie darauf reagiert? Hat sich das Problem im Laufe der Zeit verändert? Woran haben Sie das gemerkt? Was müsste geschehen, damit das Problem noch größer wird? Woran würden
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