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Duell auf offener Straße

Duell auf offener Straße

Titel: Duell auf offener Straße
Autoren: Nadin Matthews
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kann er etwas lernen.
     
    Übertragung der neuen Fähigkeiten auf die Leine
     
    121
    Wenn für Mensch und Hund die Beziehung geklärter ist und sich die Veränderungen schon fast normal anfühlen, ist der nächste Schwerpunkt die gemeinsame Kommunikation an der Leine. Der Hund bekommt zunächst die Chance zu lernen, sich ohne Ablenkung am Menschen an der Leine zu orientieren und dadurch bereits ein Alternativverhalten für aggressives Verhalten zu entwickeln. Der Mensch hat dabei die Möglichkeit zu erfahren, wie es sich anfühlt, mit dem Hund zu kooperieren, dabei das Gespräch zu führen und die Verantwortung zu übernehmen. Wenn beide eine Idee davon haben, kann die Ablenkung gesteigert werden. Was ohne Ablenkung nicht geht, funktioniert schon gar nicht mit. Es gibt viele Techniken für Leinenführigkeit. Bei der Auswahl sollte die Zielsetzung der Gesamtberatung berücksichtigt werden. Wenn zum Beispiel der Mensch bislang im Konflikt hilflos war und sich mehr Einflussnahme wünscht, macht es einerseits Sinn, dies in den häuslichen Veränderungen bereits zu leben, und sollte andererseits aber auch bei der Leinenführigkeit seine Fortsetzung finden. Eine neue Kommunikation an der Leine ist die Grundvoraussetzung für die Veränderung einer Leinenaggression.
     

    1 Es ist leichter, sich jemandem anzuschließen, der ein Verhalten vorgibt.
2. Wenn der Mensch souverän Regie zu führen beginnt und die Verantwortung übernimmt, kann sich ein Hund entspannen.
3. Das ist einerseits eine wichtige Grundlage zur Veränderung der Leinenaggression und stärkt andererseits die emotionale Verbindung.
     
    Stellvertreterkonflikte
     
    122
    Für eine nachhaltige Veränderung des Problems ist neben der Auswahl der Lerntechniken die jeweilige Umsetzung durch den Menschen relevant. An die bisherigen Hundebegegnungen sind häufig negative Gefühle gekoppelt. Gerät ein Mensch in Stress, wird er ähnlich wie der Hund dazu neigen, auf seine alten Verhaltensmuster zurückzugreifen. Um ein neues Konfliktverhalten inklusive der neuen Stimmung zu trainieren, ist es sinnvoll, sich zunächst kleinere und unerhebliche Konflikte mit dem Hund zu suchen. Bevor man an der Leinenaggression arbeitet, könnte man zum Beispiel versuchen, an einem Wiener Würstchen oder an einem fliegenden Ball vorbeizugehen. Auch da wird der Hund aus Interesse hin wollen, und egal, für welche Lernmethode ich mich entschieden habe, ich kann sie entspannt in einer Ablenkungssituation ausprobieren. Erst wenn sich der Mensch nun sicher in der Umsetzung der Technik fühlt und der Hund dieses neue Verhalten des Menschen annehmen kann, wird das Ganze in den echten Konflikt übertragen. Beide haben dann die Chance, auf das Gelernte zurückzugreifen. Der Mensch weiß, dass er es kann, und der Hund auch. Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit zu testen, ob der Hund schon ausreichend viel gelernt hat oder ob die gewählte Technik überhaupt für den Hund funktioniert.
     

    Stellvertreterkonflikte helfen Menschen, in einem sicheren Rahmen für das echte Leben zu üben.
 (Foto: Nadin Matthews)
     
    Lösung des Rätsels im echten Leben
     
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    Sie haben Ihre Beziehung zu Ihrem Hund geklärt, ihm einen Grund gegeben, sich an Ihnen an der Leine zu orientieren und eine oder mehrere Maßnahmen für den Konflikt geübt. Und nun wollen Sie Ihre neuen Fähigkeiten in der Begegnung mit anderen Hunden ausprobieren. Vielleicht trauen Sie sich zu Beginn noch nicht viel zu und trainieren nicht gleich am Staatsfeind Nummer eins. Vielleicht versucht Ihr Hund im alten Konflikt auf ebenso alte Muster zurückzugreifen. Vielleicht greifen Sie aufgrund der alten Gefühle zunächst auf ehemalige Handlungen zurück. Das alles ist normal. Rückgriffe sind keine Rückschläge. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Sie können die Rahmenbedingungen
    bestimmen und sich dadurch mehr Sicherheit geben. Fragen Sie zum Beispiel Ihre Nachbarn, ob sie sich mit ihrem Hund für ein paar Übungen zur Verfügung stellen. Oder üben Sie zu-nächst in einer fremden Stadt, in der Sie niemanden kennen und Ihnen ein kläffender Hund weniger peinlich wäre. Oder lassen Sie sich in den ersten Situationen noch von einem Hundetrainer oder der besten Freundin begleiten. Suchen Sie sich die Konflikte bewusst, dann sind Sie darauf vorbereitet. Das echte Leben kommt sowieso, meistens morgens um halb neun, aus der Einfahrt.

Schlusswort

125
    Vielen Dank, dass Sie mich durch dieses Buch begleitet haben. Ich hoffe, Sie
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