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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken
Autoren: Susan Andersen
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Sirenengeheul. Er wickelte sich und Aunie in die Decke, die Lola ihm reichte. »Halt durch, Baby. Halt nur noch ein kleines bisschen durch.« Er rieb sein Kinn an ihrem Scheitel. »Gott, Magnolie, es tut mir ja so Leid, dass ich nicht da war. Als du mich am meisten gebraucht hast, habe ich dich im Stich gelassen.«
    »Nein«, flüsterte sie. »Das hast du nicht.« Sie holte ein paarmal keuchend Luft und nahm all ihre Kraft zusammen. »Leben ... gerettet. Diese ... Lektionen ... die ich ... nicht ausstehen konnte.« Ihre Finger gruben sich schwach in sein T-Shirt. »Ich hab mich ... daran erinnert, Jimmy. Bin nicht ... in Panik geraten.«
    Bob führte die Sanitäter herein. Sie schoben James zur Seite und begannen Aunie zu versorgen. Sobald sie sie stabilisiert hatten, legten sie sie auf eine fahrbare Trage, um sie ins Krankenhaus zu bringen.
    Als die Sanitäter das Gestell der Trage ausfuhren, bemerkte James den dunklen Blutfleck, der sich zwischen Aunies Beinen auf ihrer Jeans ausgebreitet hatte. Er sah ihnen zu, wie sie den Infusionsbeutel an der Halterung befestigten und eine Decke über Aunie legten, und er hatte das Gefühl, als hätte ihm eine Riesenfaust einen Schlag in den Magen verpasst.
    Falls sie schwanger gewesen war, dann war sie es jetzt nicht mehr.
    »Tot?« Aunie drehte ihren Kopf in die Richtung, aus der die Stimme des Detective kam. »Ich habe ihn umgebracht?« In ihrem Kopf drehte sich alles von den Schmerzmitteln, die sie ihr gegeben hatten, und sie dachte, dass sie deswegen so verwirrt war. »I-i-ich ... nein. Er hat mir Beschimpfungen und Drohungen hinterhergebrüllt, als ich weggelaufen bin. Ich habe auf seinen Arm eingestochen, damit er aufhört, mich zu würgen, aber er hat immer noch gebrüllt, als ich Greta-Leigh gepackt habe und aus der Wohnung gerannt bin.« Sie tastete mit der rechten Hand an der Kante des Krankenhausbettes entlang. »Jimmy?«
    James beugte sich auf seinem Stuhl vor und umfasste ihre Hand. »Cunningham ist tot, Magnolie. Er war tot, als Bobby und ich in die Wohnung kamen.«
    »Sie haben eine Arterie getroffen, Miss«, sagte der Detective. »Er muss verblutet sein, nachdem Sie weg waren.« Er wandte den Blick von ihr ab. Gott. Für so etwas fehlten ihm wirklich die Nerven. Der Kerl hätte einen viel schlimmeren Tod verdient.
    »Muss ich ins Gefängnis?«
    Der Detective drehte den Kopf wieder zu ihr und betrachtete sie. Die schwarze Frau, deren Kind mit in die Geschichte verwickelt gewesen war, hatte ihm einen Schnappschuss von Miss Franklin gezeigt, bevor er ihre Wohnung verlassen hatte. Wenn man sie jetzt so ansah, konnte man es kaum glauben, aber sie war eine richtige Schönheit. »Nein«, erwiderte er. »Es wird keine Anklage erhoben werden. In Ergänzung zu Ihrer Aussage wissen wir, dass eine einstweilige Verfügung vorliegt, und wir haben den Bericht des Dienst habenden Arztes hier in der Notaufnahme. Ich bin überzeugt davon, dass Sie in Notwehr gehandelt haben, um Ihr Leben und das des Kindes zu retten. Ich möchte Sie nur bitten, das Protokoll Ihrer Aussage noch mal zu lesen, wenn es abgetippt ist. Wenn die Schwellung an Ihren Augen zurückgegangen ist, müssen Sie zu uns aufs Revier kommen und Ihre Aussage unterschreiben.« Er erhob sich, ebenso der stille junge Mann, der in der Ecke gesessen und Aunies Aussage protokolliert hatte. Der Detective streckte die Hand aus und legte sie auf Aunies Arm. Sie schnappte nach Luft und zog ihren Arm abrupt weg. »Ruhen Sie sich aus«, sagte er.
    Die Polizisten verließen den Raum, und hinter ihnen fiel leise die Tür ins Schloss.
    Aunie fing an zu weinen. Sie war erleichtert, dass Wesley tot war - o Gott, sie war sogar froh darüber -, und trotzdem fühlte sie sich schrecklich, weil er durch ihre Hand gestorben war. Sie hatte noch nie zuvor jemandem absichtlich eine Verletzung zugefügt, geschweige denn, dass sie für den Tod eines Menschen verantwortlich gewesen wäre. Und dennoch ...
    Ihre Gefühle befanden sich in einem solchen Aufruhr, dass sie nicht hätte sagen können, was sie tatsächlich empfand.
    »Sch«, sagte James beruhigend, beugte sich über sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. »Nicht weinen, Baby, nicht weinen. Jetzt ist alles vorbei.«
    Sie wandte ihm ihr Gesicht zu, obwohl sie ihn nicht sehen konnte. »Jimmy? Kannst du mich festhalten?«
    Er legte sich neben sie auf das Bett und nahm sie vorsichtig in die Arme. Sie seufzte. Sie schwiegen beide eine Weile, dann flüsterte sie: »Haben sie dir
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