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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken
Autoren: Susan Andersen
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gesagt, dass sie jemanden schicken.«
    In ihrer Wohnung angekommen, schob James Lola sanft ein zweites Mal zum Telefon. »Ruf Otis an.«
    »O Gott, was soll ich ihm denn sagen? Wo sind sie?«
    In diesem Augenblick hörten sie das Baby schreien. Das Geräusch war leise und gedämpft, aber es kam irgendwo aus der Wohnung. James war bereits losgelaufen, bevor die beiden anderen überhaupt Zeit hatten zu reagieren. Er folgte dem Geräusch ins Kinderzimmer.
    Auf den ersten Blick schien es leer zu sein, aber das Schreien war lauter hier, und James ging zum Schrank. Lola und Bob kamen in dem Moment ins Zimmer geeilt, als er die Tür öffnete.
    Aunie versuchte, in die hinterste Ecke zu kriechen und ihm den Rücken zuzudrehen, um das Baby an ihrer Schulter mit ihrem Körper zu schützen. Sie streckte einen Arm nach hinten und fuchtelte auf die offene Tür zielend mit dem Messer schwach in der Luft herum. »Geh weg«, schrie sie mit schriller Stimme. »Ich schwöre, dass ich dich eher umbringe, Wesley, als dass du sie noch einmal mit deinen dreckigen Händen anfasst.«
    Greta-Leighs Gebrüll wurde lauter.
    »Magnolie?«, sagte James leise. Er ließ sich auf alle viere nieder und rutschte langsam auf sie zu. »Es ist alles gut«, sagte er beruhigend. »Es ist alles gut. Wesley wird dir nie wieder wehtun. Das verspreche ich dir, Liebes, niemand wird dir jemals wieder wehtun.« Ein bitterer Geschmack stieg ihm in den Mund, als er sie näher musterte.
    »Jimmy?« Aunie drehte den Kopf in die Richtung, aus der seine Stimme kam. Sie versuchte, sein Gesicht zu erkennen, um sich zu vergewissern, dass ihre Ohren ihr keinen Streich spielten, aber ihre Augen waren inzwischen völlig zugeschwollen.
    »Ja, Baby, ich bin's.« Er streckte die Hand aus und fasste sie sanft am Handgelenk. Bei der Berührung zuckte sie zusammen und kroch noch tiefer in die Ecke, aber sie ließ es zu, dass er ihre Finger vom Griff des Messers löste. Er nahm es ihr aus der Hand. »Lola ist hier, Aunie. Willst du ihr vielleicht Greta-Leigh geben?«
    »Ich will erst ihre Stimme hören«, erwiderte Aunie misstrauisch. Sie war sich immer noch nicht ganz sicher, ob das alles nicht nur Wunschdenken war.
    »Mädchen?« Lola kniete sich in die offene Schranktür. »Geht's dir und meinem Baby gut?«
    Aunie begann zu weinen. »Es tut mir Leid, Lola«, schluchzte sie. »Es tut mir so Leid. Wesley hat sie aus dem Fenster gehalten, und ich habe sie von oben bis unten mit Blut beschmiert. Bitte verzeih mir, ich würde alles geben, um es ungeschehen zu machen.«
    James legte die Arme um Aunie und hob sie vorsichtig aus dem Schrank. Er setzte sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt auf den Boden und wiegte sie auf seinem Schoß sanft hin und her, während sie immer noch besitzergreifend das Baby an ihre Brust drückte.
    »Allmächtiger«, sagte Bob fassungslos.
    »Ruf noch mal den Notruf an, Bobby«, wies ihn James mit leicht erhobener Stimme an, um das wütende Gebrüll von Greta-Leigh zu übertönen. »Sag ihnen, dass wir sofort einen Krankenwagen brauchen, und sie sollen auch die Polizei schicken.«
    Aunie hatte aufgehört zu weinen. Ihre gebrochene Nase machte ihr das Atmen schwer, und sie ließ ihren Kopf erschöpft an James' Brust sinken und holte keuchend durch den Mund Luft. »Greta ist nass«, wisperte sie.
    Tränen strömten über Lolas Gesicht. »Ich nehm sie, Aunie«, murmelte sie. »Okay? Du kannst sie mir geben. Ich mach sie sauber und zieh ihr was Trockenes an.« Sie streckte die Arme nach ihrem Kind aus.
    »Ja, gut.« Aunie drückte mit ihren geschwollenen, aufgerissenen Lippen einen Kuss auf den Kopf den Babys und gab es dann seiner Mutter. »Pass auf sie auf.«
    Lola wurde blass, als sie sah, dass Greta-Leigh über und über mit Blut beschmiert war, aber als sie ihr den Strampelanzug auszog und mit einem Reinigungstuch Gesicht und Hände abwischte, stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, dass es nicht ihr Blut war. Greta-Leighs einziges Problem war eine nasse Windel. Lola biss sich auf die Unterlippe und sah vom Wickeltisch zu ihrer übel zugerichteten Freundin hinüber.
    »Mir ist kalt, Jimmy, furchtbar kalt.«
    Außer sich vor Angst blickte James auf Aunie hinunter. Er hatte keine Ahnung, wie viel Blut sie verloren hatte, aber es war offensichtlich, dass sie unter Schock stand und ihre Kräfte rasch nachließen. »Lola! Hol mir eine Decke. Mein Gott, wo bleibt denn der Krankenwagen?« In gleichen Moment, als er es sagte, hörte man aus der Ferne leises
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