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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken
Autoren: Susan Andersen
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damit in die Handfläche. Mit einem Schmerzensschrei ließ er sie fallen. »Du verdammtes Miststück!« Er trat einen Schritt zurück und rammte ihr das Knie in den Bauch, drosch mit beiden Händen auf ihren Kopf, ihren Hals, ihre Schultern ein. Aunie würgte und krümmte sich zusammen.
    In ihren Ohren klingelte es, und zuerst verstand sie nicht, warum Wesley auf einmal innehielt. Doch dann hörte sie es auch. Ihr Kampf hatte Greta-Leigh aufgeweckt.
    »Was zum ...« Wesley packte Aunie erneut bei den Haaren und riss sie hoch. Dann drehte er sie herum, bog ihren Kopf nach hinten und schob sie vor sich her durch den Flur ins Schlafzimmer. Er trat die Tür auf und versetzte Aunie einen Stoß, der sie ins Zimmer taumeln ließ.
    Wie gelähmt sah sie ihm zu, als er zum Bett ging. Er riss das Kabel des Telefons auf dem Nachtkästchen aus der Wand. »Ei, ei, ei«, sagte er sanft und sah auf das schreiende Baby hinunter. »Aunie hat sich einen kleinen Mischling zugelegt. Warum überrascht mich das nicht?«
    »Das ist nicht mein Kind«, erwiderte Aunie schwach. O Gott, betete sie, bitte, bitte lass nicht zu, dass ihr etwas geschieht. Er ist völlig irre, und sie ist noch so winzig, lass nicht zu, dass er ihr etwas tut. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und sagte mit etwas festerer Stimme: »Ich passe nur für die Frau unten im Erdgeschoss auf sie auf. Sie ist krank und hat einen Termin beim Arzt.«
    Wesley wirkte nicht überzeugt. Er nahm ein Kissen und betrachtete nachdenklich das Kind. Aunie spürte Panik in sich aufsteigen. »Sieh sie dir doch an, Wesley!«, rief sie verzweifelt. »Sie ist noch nicht mal eine Woche alt. Sehe ich so aus, als hätte ich gerade ein Kind zur Welt gebracht? Hast du in dieser Wohnung irgendwelche Babysachen gesehen?«
    Sie wagte erst wieder zu atmen, als er das Kissen auf das Bett fallen ließ. »Sorg dafür, dass sie aufhört zu schreien!«, blaffte er.
    Aunie nahm Greta-Leigh hoch und wiegte sie hin und her. Sie setzte sich auf die Bettkante und redete beruhigend auf sie ein. Als das Gebrüll leiser wurde, sah sie sich nach dem Schnuller um. Schließlich entdeckte sie ihn und steckte ihn dem Baby in den Mund.
    »Gehen wir«, sagte Wesley im Befehlston. Aunie machte Anstalten, Greta-Leigh wieder zwischen die Kissen zu legen, aber er hinderte sie daran und sagte: »Nein, nimm das Balg mit.«
    Seine Hand legte sich grob um ihren Nacken, und er schob sie wieder vor sich her. In der Essecke zog er unter dem Tisch einen Stuhl hervor und zwang sie, sich zu setzen. Ohne sie aus den Augen zu lassen, zog er die Jalousie hoch. Das plötzlich hereinströmende grelle Licht ließ Aunie blinzeln.
    Wesley blickte einen Moment lang hinunter auf die ruhige Straße. Dann öffnete er das Fenster und drehte sich wieder zu Aunie um. Bevor sie erkennen konnte, was er vorhatte, hatte er ihr das Baby aus den Armen gerissen und hielt es mit beiden Händen aus dem Fenster. Aunie stieß einen Schrei aus.
    Wesley sah sie über die Schulter böse an. »Du hast die Wahl, Schlampe«, presste er zwischen den Zähnen hervor. »Wenn du dich mir weiterhin widersetzt, bringe ich das schwarze Balg um.«
    Aunie wandte keinen Blick von Greta-Leigh, die ein wütendes Gebrüll von sich gab. Sie spürte Übelkeit in sich aufsteigen, als dem Baby der Schnuller aus dem Mund fiel und aus ihrem Blickfeld verschwand. »Tu ihr nicht weh, Wesley.«
    »Bettle darum, du Miststück.«
    »Bitte!«
    »Du hörst auf, dich zu wehren?«
    »Ja.« Ihr Kopf fiel nach vorne, als wäre sein Gewicht auf einmal zu groß für ihren zarten Hals. »Du kannst mit mir machen, was du willst; ich mache alles, was du sagst. Aber tu dem Baby nichts.«
    »Na gut. Das klingt schon besser.« Er zog die Arme zurück und drückte Greta-Leigh seiner Exfrau unsanft in den Arm. »Leg sie aufs Sofa. Und denk nicht mal dran, irgendwelche Tricks zu probieren, Miststück.«
    Aunie drückte das Baby an ihre Brust. Zum ersten Mal, seit Wesley aufgetaucht war, liefen ihr die Tränen über die Wangen. »Tut mir Leid, Spätzchen«, wisperte sie, den Mund in den Haaren des Babys vergraben. »Es tut mir so Leid.« Ihr Herz zog sich zusammen, als sie sah, dass sie dieses unschuldige Kind mit ihrem Blut beschmierte. Vorsichtig legte sie die Kleine auf das Sofa und stützte sie mit einem Kissen ab, damit sie nicht herunterfiel.
    »Jetzt komm wieder her.«
    Aunie fuhr sich erneut über den Mund und wischte das Blut von ihren Händen an der Jeans ab. Überrascht zuckte sie zusammen, als sie
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