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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken
Autoren: Susan Andersen
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zurückgewinnen. Das Martyrium, das Wesley ihr bereitet hatte, war vorbei, verdammt noch mal. Es war vorbei, sie hatte es überlebt. Sie war fest entschlossen, ihr Leben als Aunie Franklin Ryder ohne Altlasten zu beginnen.
    Sie ballte ihre Hände so fest zu Fäusten, dass sich die Fingernägel tief in die Handflächen gruben, und betrat ihre Wohnung.
    Sie hatte halb damit gerechnet, dass eingetrocknete Blutflecken und ein Bild der Verwüstung auf sie warteten, der schale Geruch der Gespenster ihres Entsetzens, aber alles sah mehr oder weniger genauso aus wie vor jenem Tag. Ihr Herzschlag begann sich zu beruhigen. Als sie von Zimmer zu Zimmer ging, stellte sie fest, dass die Erinnerungen in Zusammenhang mit dieser Wohnung, die ihr am eindrücklichsten im Gedächtnis hafteten, nicht das Geringste mit Wesley zu tun hatten.
    Sie setzte sich aufs Bett und sann über die schönsten davon nach, als sie hörte, dass die Eingangstür geöffnet wurde. Für einen kurzen Moment saß sie wie erstarrt da, doch als sie gleich darauf James nach ihr rufen hörte, hatte sie sich bereits wieder gefangen, was sie ganz stolz machte.
    »Magnolie? Bist du da, Baby?«
    »Im Schlafzimmer.«
    Er erschien in der Tür, und Aunie sprang vom Bett und warf sich in seine Arme. Sie schlang die Beine um seine Taille, die Arme um seinen Hals, und grinste ihn mit nach hinten gelegtem Kopf an. »Hallo.«
    »Hallo, Liebling.« Sein Gesicht legte sich in unzählige Fältchen, als er ihr Grinsen erwiderte. »Lola lässt ausrichten, dass das Filet Wellington um halb sieben fertig ist und dass wir nicht zu spät kommen sollen.« Er lachte leise. »Jetzt wo die Anfälle von Übelkeit der Vergangenheit angehören, ist sie wieder genauso herrisch wie vorher.«
    »Du weißt, dass sie nach dem Essen die Trauung mit uns proben will, oder?«
    »Ja, Otis hat mich vorgewarnt. Ich wusste, dass wir uns besser heimlich, still und leise nach Las Vegas hätten absetzen sollen.«
    Aunie rümpfte die Nase. »Zu schäbig.«
    »Aber unkompliziert. Was gibt es da denn überhaupt zu proben? Es sind doch nur du und ich und ein paar Freunde in Otis' Wohnung. Und ich sag ja, wenn du es auch tust.« Er ließ sich auf der Bettkante nieder und wackelte mit den Knien, damit sie sich fester an seine Schultern klammern musste. Aunie lachte und zog ihn an seinem Pferdeschwanz.
    »Es geht nur um ein paar grundsätzliche Dinge,Jimmy. Sei lieb. Sie gibt sich so viel Mühe, damit es etwas ganz Besonderes für uns wird.«
    »Ja, ich weiß.« Er ließ sich nach hinten fallen, so dass sie rittlings auf ihm saß, und blickte zu ihr hoch. »Es hat mich ein bisschen überrascht, dass du hier bist, Magnolie.«
    Sie legte sich neben ihn und schmiegte ihre Wange an seine Brust. Nach kurzem Schweigen sagte sie schließlich: »Ich habe den Gedanken nicht ertragen, noch irgendwelche unbewältigten Ängste mit mir herumzuschleppen, wenn du mir diesen wunderbaren Ring an den Finger steckst.«
    »Und jetzt hast du keine Angst mehr?«
    »Nein. Am schwierigsten war es, den Schritt über die Schwelle zu machen. Als ich erst einmal hier in der Wohnung war und herumgegangen bin, habe ich festgestellt, dass ich Wesley mehr Macht über mich eingeräumt habe, als er verdient hat, indem ich den ganzen letzten Monat verängstigt durch die Gegend gelaufen bin. Es gehen hier keine Gespenster mehr um.«
    Seine Hand legte sich um ihren Kopf und drückte ihn noch etwas fester an seine Brust. »Es ist schön, das zu hören.« Er strich ihr mit der anderen Hand über den Arm. »Morgen heiraten wir, Magnolie. Mensch, ist das zu fassen?« Er grinste an die Zimmerdecke hinauf. »Bloß noch ein paar Stunden, und ich kann dich als meine kleine Frau vorstellen.«
    »Tu das, und ich zieh dir eine Bratpfanne über den Kopf.« Sie stützte das Kinn auf seine Brust und sah ihn an. »Jimmy, macht es dir irgendwie Angst?«
    »Ein bisschen.« Er senkte den Kopf, um ihr in die Augen blicken zu können. »Es ist nicht immer leicht, mit mir auszukommen, Aunie. Aber das weißt du selbst ja am besten. Und hin und wieder packt es mich, und ich brauche einfach Zeit allein für mich. Aber ich arbeite dran, Baby. Ich gebe mir wirklich Mühe.«
    »Ich auch. Du sollst wissen, dass ich nicht rund um die Uhr unterhalten werden muss. Mein Selbstbewusstsein bricht nicht gleich zusammen, wenn du mal für dich sein willst. Solange du es mir rechtzeitig sagst und nicht die Tür hinter dir zuknallst oder mich anschreist, weil ich dich bei irgendetwas
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