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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken
Autoren: Susan Andersen
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den Griff des Messers in ihrer Hosentasche berührte. Das hatte sie völlig vergessen. Wesley packte sie und zerrte sie zum Fenster, bevor sie die Chance hatte zu überlegen, was sie damit anfangen konnte. Er musterte ihr zerschundenes Gesicht im hellen Licht.
    »Du sieht scheiße aus«, sagte er. Er wühlte mit einer Hand in ihrer Handtasche und zog einen Lippenstift heraus. Dann bog er ihren Kopf nach hinten und fuhr ihr damit über Mund und Wange. Anschließend schleuderte er ihn zur Seite und schob sie vor sich her in die Küche.
    »Mach Tee«, sagte er barsch. Er blieb in der Tür stehen und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. »Komm auch nur in die Nähe dieser Messer«, warnte er, »und ich brech dem Balg das Genick, bevor du eins davon richtig in der Hand hast. Schieb sie weiter zurück.« Aunie tat wie geheißen. »Noch weiter.«
    Sie schob den hölzernen Messerblock ans äußerste Ende der Arbeitsfläche. »Gut. Jetzt beweg deinen Hintern hierher, und mach mir eine Tasse Tee.«
    Aunie stellte die Platte unter dem Topf mit siedendem Wasser wieder höher. Sie öffnete einen der Hängeschränke und holte eine Packung Earl-Grey-Teebeutel heraus. Sie nahm einen, legte ihn auf die Arbeitsfläche, öffnete einen anderen Schrank und nahm eine Tasse mit Untertasse heraus. Ihre Augen begannen zuzuschwellen, wodurch sich ihr Sichtfeld rasch verkleinerte. »Willst du Zucker?«
    »Nein.«
    »Kekse?« Sie versuchte, Zeit zu gewinnen.
    »Warum nicht?« Er beobachtete sie mit selbstzufriedener Überheblichkeit. »Veranstalten wir eine kleine Teeparty. Mit einem Gast. Du bist natürlich nicht eingeladen, du bist nur zum Bedienen da.« Als er ihr damit keine Reaktion entlocken konnte, wandte er sich ärgerlich ab. Er dachte angestrengt nach, womit er sie sonst noch quälen konnte. »Diese Wohnung hier ist ein Dreckloch.«
    Aunie fasste nach dem Griff des Topfs und schüttete Wesley das kochende Wasser ins Gesicht. Er brüllte, hob die Hände zu den Augen und sank auf die Knie, und obwohl er nichts mehr sehen konnte, schaffte er es, ihr den Weg aus der Küche zu versperren. Er erwischte sie am Bein und hielt sie fest, und dann zog er den Arm zurück und brachte sie damit aus dem Gleichgewicht. Sie konnte sich nicht halten und stürzte halb auf ihn.
    Eine seiner Hände tastete über ihren Körper, bis sie ihren Hals erreichte. Während er ihr mit leiser Stimme einen langsamen, qualvollen Tod versprach, drückte er zu. Aunie zog wimmernd das Messer aus ihrer Hosentasche und stach blindlings auf seinen Arm ein. Ein Schauer überlief sie, als sie spürte, wie ihr Wesleys Blut warm über die Hand floss, und schließlich ließ er los. Taumelnd erhob sie sich und rannte um ihr Leben. Sie riss Greta-Leigh von der Couch hoch und lief aus der Wohnung.
    Seine lauten Drohungen gellten ihr in den Ohren, als sie die Tür hinter sich zuschlug.

19
    S chwanger!«, wiederholte Lola ungefähr zum fünfzehnten Mal, während sie mit finsterer Miene aus dem Autofenster starrte. Sie merkte, dass James grinste, und funkelte ihn wütend an. »Du findest das wohl lustig? Vier Jahre lang habe ich versucht, ein Baby zu kriegen. Vier Jahre, Mann! Schließlich gebe ich es auf, wir adoptieren Greta-Leigh, und was passiert? In nicht einmal acht Monaten werde ich zwei Kinder unter einem Jahr haben. Warte nur, bis Otis das erfährt - den Mann trifft der Schlag!«
    James hielt vor einer roten Ampel und griff nach dem Schmuckkästchen auf dem Armaturenbrett des Jeeps. Er ließ es aufschnappen und betrachtete zufrieden den schmalen goldenen Reif, der darin steckte. Vorsichtig strich er mit dem Daumen über die fünf hübsch gefassten Diamanten. Er hatte den Ring gekauft, während Lola beim Arzt war. Das war hoffentlich ein Risiko nach Aunies Geschmack.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Lola zu. »Du bist also überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass es die typische morgendliche Übelkeit sein könnte, weswegen du in den letzten Tagen dein Frühstück nicht bei dir behalten hast?«
    »Nein, du dummer Kerl, bin ich nicht! Mir wurde nämlich am Nachmittag schlecht. Morgens habe ich mich großartig gefühlt.« Lola drehte sich zu ihm um und sah ihn wütend an, offenbar war sie nicht in der Stimmung für Scherze. »Grüner wird's nicht, James«, erklärte sie und streckte gebieterisch die Hand aus. »Lass mal sehen.«
    »Meine Güte!«, sagte sie einen Augenblick später voll Bewunderung. »Und ich hab meine Sonnenbrille nicht auf!«
    »Du findest
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