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„Du kommst hier nicht rein!“: Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt aus (German Edition)

„Du kommst hier nicht rein!“: Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt aus (German Edition)

Titel: „Du kommst hier nicht rein!“: Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt aus (German Edition)
Autoren: Klaus Gunschmann
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Augen waren weinrot und seine Nase war übersät mit tiefen Löchern, die wie Mondkrater aussahen. Kein Wunder, dass er im Dunkeln sitzen wollte, so hässlich wie der war. Er hatte eine Knarre in der Hand und richtete sie jetzt auf Fletcher, aber es sah nicht so aus, als wüsste er, was er mit dem Ding anfangen sollte. »Spinnst du? Nimm die Pistole runter«, kreischte Isabel. Fletcher reichte ihr die tausend Mark und sie bekam glänzende Augen, als sie die viele Kohle sah. Sie gab dem Grafen – für Fletcher nicht sichtbar – fünfhundert, der sackte sie ein und ging langsam rückwärts zur Tür raus, während er immer noch den Revolver auf die beiden richtete. »Du Scheißkerl«, schrie sie dem Grafen hinterher, »du Hurenbock, dachtest wohl, du kannst mich vögeln, wenn du mir die Knete leihst, aber so einfach gebe ich mich nicht her!« Dann verhaspelte sie sich bei ihren weiteren Beschimpfungen mit der Geldsumme und fing an zu weinen. Der Graf war verschwunden. Fletcher blieb cool und nahm sie in den Arm. »Ich krieg noch fünfhundert von dir.«
    Immerhin hatten die beiden jetzt noch genug Kohle, um im P1 einen drauf zu machen. Isabel hatte sich gleich ein Gläschen Champagner unter den Nagel gerissen und es sich auf dem Schoß von Zack, dem Model aus Wyoming, bequem gemacht. Neben Zack saß das andere amerikanische Model, Ethan aus Denver, und neben Ethan saß Hubsi. Hubsi hatte sich nicht getraut zu fragen, ob er auch ein Glas Champagner haben könnte. Die anderen prosteten sich zu, und dann ging’s Schlag auf Schlag. Isabel schwappte aus Versehen das Glas über und der Champagner landete ausgerechnet auf Ethans heiß geliebtem UCLA-T-Shirt. Als daraufhin Ethan sich Isabel näher zuwandte, griff sich Hubsi schnell ein Glas und zog den Champagner in einem Zug rein. Ethan begann jetzt stocksauer zu werden, und als sich Isabel zu ihm rüberbeugte und dabei auch noch, wie es schien, mit Absicht, ihren rechten Nippel rausblitzen ließ, fing Ethan an zu zicken, und das auf Amerikanisch: Sie sei eine fucking bitch und eine stupid whore. Natürlich musste mal wieder Fletcher in die Bresche springen und er ging so ab, dass es den beiden Amis angst und bange wurde. Ein Schimpfwort folgte aufs andere, wie es halt so läuft, wenn sich ein paar boneheads in der Disco zoffen, und schon standen sie face to face auf dem kleinen Tischchen zwischen den beiden Sofas. Der eine, Zack, er war kein leeres Hemd, sondern fitnessstudiogedopt mit großen Muckis, machte einen auf hart und fegte mit der rechten Hand die Champagnergläser vom Tisch. Ethan daneben nickte zustimmend, als wollte er ungefähr sagen, ja, mein Bruder, du hast das Richtige getan. Stolz über seine Tat wartete Zack auf Fletchers Reaktion. Und der, der stolperte in Zack rein, Faust voran, und gab ihm einen glatten Gong, voll auf die Zwölf. Schon im Zusammensacken war Zack bewusstlos geworden und knallte mit der Stirn auf die Treppe zum VIP-Bereich. Ethan, Angst im Gesicht, hatte jetzt endgültig die Hosen voll, doch er hatte die Rechnung ohne Fletcher gemacht. Dieser griff sich die Champagnerflasche, schwang sie ein paarmal über seinem Kopf im Kreis herum und katapultierte die Drei-Liter-Flasche wie ein Hammerwerfer in Richtung Ethan. Der duckte sich aber matrixmäßig so geschickt, dass die Pulle einen Millimeter an seiner Schläfe vorbeisegelte, mitten auf Hubsis riesengroßen Quadratschädel. Dann sackte auch Hubsi zusammen. Und da lagen sie beide nebeneinander, Zack und Hubsi, die zwei Ohnmachtspatienten, vereint in einer Art deutsch-amerikanischer Freundschaft.
    Genau deshalb haben wir Fletcher dann rausgeworfen. Er machte dabei keine Anstalten und ließ es über sich ergehen. Eigentlich war er kein schlechter Kerl, der Fletcher, kein besonders erfolgreicher Anwalt, aber ein guter Rechtsbeistand, wenn es um die Wurst ging. Und Arien schmettern konnte er wie ein Opernsänger, ob Wagner oder Beethoven. Im Übrigen konnte er heilfroh sein, dass wir ihn vor die Tür gesetzt hatten; als die Bullen später noch kamen, hätten sie ihn wahrscheinlich gleich verhaftet.
    Dann war da an diesem Donnerstagabend auch die Truppe um Sinéad O’Connor. Vivian war Backgroundsängerin , na ja, eigentlich war sie es zu jenem Zeitpunkt nicht mehr. Die meisten in der Band hielten sie für einen starfucker , weil sie den hitzköpfigen Leadgitarristen der Band mit Nachdruck angegraben hätte. Sie gossen sich tierisch einen auf die Lampe und hopsten wie die Verrückten auf den
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