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Du hast mich wach gekuesst

Du hast mich wach gekuesst

Titel: Du hast mich wach gekuesst
Autoren: Susan Mallery
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arbeitete, gelang es ihr anschließend vielleicht, die Situation nüchterner zu betrachten.
    Sie musterte die vornehmen Möbel und fragte sich, wem sie etwas vormachen wollte. Sie war keine Geschäftsfrau. Sie war die Mätresse eines reichen Mannes, die Sekretärin spielte, um ihre Anwesenheit in seinem Leben zu rechtfertigen. Nun war sie eine schwangere Mätresse. Und sobald Stone das erfuhr, wollte er sie wahrscheinlich so schnell wie möglich loswerden. Und sie konnte nichts dagegen tun.
    Eine Sekunde lang spielte sie mit dem Gedanken, ihm die Schwangerschaft zu verheimlichen. Zumindest für eine kleine Weile. Vielleicht...
    Entschieden verdrängte sie den Gedanken. Ihre Beziehung hatte mit Lügen begonnen, aber sie sollte mit der Wahrheit enden. Sie hatte viele Jahre ohne Stone überlebt und konnte es wieder schaffen, auch mit einem Baby. Sie war nicht länger ein verunsichertes, unbedeutendes Wesen wie vor sechs Monaten.
    Sie war stark geworden.
    Cathy holte tief Luft, klopfte an die Verbindungstür zu Stones Büro und trat ein.
    Er blickte von seinem Computer auf und lächelte.
    Sonnenschein ließ sein dunkles Haar glänzen. Seine unversehrte Seite war ihr zugewandt, und wie immer raubte sein Anblick ihr den Atem.
    "Wie war der Termin beim Arzt? Ich hoffe, er hat dir keine Avancen gemacht."
    Sie sank auf den Sessel vor seinem Schreibtisch und
    versuchte zu lächeln. "Keine Avancen. Zum einen verhalten sich die meisten Ärzte sehr sittlich, und zum anderen ist er eine Sie."
    "Das freut mich. Dadurch war die Untersuchung bestimmt leichter für dich. Ist alles in Ordnung?"
    "Ich bin völlig gesund." Sie senkte den Blick und befingerte den Saum ihrer Bluse. Durch das großzügige Gehalt hatte sie sich hübsche Kleidung leisten können. Sie hatte außerdem sämtliche Rechnungen beglichen, das Haus abbezahlt und sogar etwas Geld gespart. Die einzigen Fixkosten beliefen sich nun auf die Betriebskosten für das Haus und die Raten für das neue Auto, das sie sich gekauft hatte. Sie brauchte nicht viel, und das war gut so.
    "Cathy, was ist los?"
    Wie gut er mich durchschaut, dachte sie traurig und wusste, dass es ihr fehlen würde. Genau wie vieles andere an ihm. Das Lachen, die intensiven Gespräche, die Zärtlichkeiten, die Leidenschaft und das Wissen, dass jemand da war, der sie vermisste, wenn sie sich verspätete.
    "Ich habe über uns nachgedacht", sagte sie schließlich. "Über unsere Zukunft. Die private, meine ich."
    Stone drückte die Speichertaste des Computers und drehte sich zu ihr um. Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, seine Gedanken ebenfalls erraten zu können. Seine Miene verriet ihr nichts.
    "Du möchtest wis sen, ob ich es als etwas Dauerhaftes ansehe oder nicht?", hakte er nach. Seine Stimme klang beinahe formell, so als handelte es sich um eine geschäftliche Unterredung.
    Sie nickte.
    "Ich verstehe." Er faltete die Hände auf dem Schreibtisch.
    "Ich mag dich, Cathy. Ich glaube, das weißt du. Wir sind gute Freunde. Wir arbeiten gut zusammen, und wir leben gut zusammen. Das halte ich für wichtig."
    Sie fühlte sich, als würde ihr Körper von Tausenden winzigen Pfeilen durchbohrt. Eigentlich hatte es keinen Sinn mehr, das Gespräch fortzusetzen. Doch sie musste die Worte hören, um ihre Hoffnung endgültig begraben zu können. "Du liebst mich nicht."
    "Nein."
    Irgendetwas in ihr zerbrach. Kälte befiel sie. Sie konnte nicht atmen, doch das erschien unwichtig in Anbetracht dessen, was er ihr soeben bestätigt hatte.
    "Es liegt nicht an dir. Bitte nimm es nicht persönlich. Ich kann niemanden lieben. Wenn ich es ändern könnte, dann mit dir. Es tut mir Leid."
    Mir auch, dachte Cathy. "Mir erscheint es sehr persönlich", brachte sie hervor, und zum Glück schwankte ihre Stimme nicht.
    "Cathy, bitte fasse es nicht so auf. Ich ... Es liegt an Evelyn."
    "Aber du hast sie nie geliebt. Du trauerst nicht um sie. Das hast du mir selbst gesagt."
    "Und es stimmt auch. Es geht darum, dass ich es hätte tun müssen. Ich war es ihr schuldig. Ich habe versucht, mich in sie zu verlieben. Aber ich musste einsehen, dass man es nicht erzwingen kann." Er verzog das Gesicht. "Als ich aufgehört habe ... In körperlicher Hinsicht ging es sehr schnell bergab in unserer Ehe. Nach einer Weile gelangte sie zu der Überzeugung, dass eine andere Frau im Spiel sei. Es war nicht so, aber sie wollte mir nicht glauben. Und dann gingen wir zu dieser verdammten Party."
    Er schüttelte den Kopf. "Leider kann ich nicht behaupten,
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