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Du hast mich wach gekuesst

Du hast mich wach gekuesst

Titel: Du hast mich wach gekuesst
Autoren: Susan Mallery
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dass ich zu betrunken war, um zu wissen, was diese Frau von mir wollte. Aber ich wusste es. Ich hatte nicht die Absicht, mit ihr ins Bett zu gehen, aber ich habe mich küssen lassen und den Kuss erwidert. Das Schlimmste war, dass es mich erregt hat."
    Er strich sich über das Gesicht. "Evelyn hat uns überrascht und es gesehen. Das letzte Mal, als ich mit ihr schlafen wollte, konnte ich nicht, aber diese andere Frau hat mich erregt."
    Cathy wollte nicht mehr hören. Sie wusste, wie die Geschichte endete, und sie glaubte zu wissen, wie es mit ihr zusammenhing. Stone hatte Recht. In gewisser Weise war nicht sie persönlich betroffen. Aber das Fazit war, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte.
    "Natürlich haben wir die Party sofort verlassen. Da ich betrunken war, ist Evelyn gefahren. Wir haben gestritten. Meine angebliche Untreue war für sie bewiesen. Ich wollte ihr alles erklären, aber sie hat mir nicht geglaubt."
    "Und dann passierte der Unfall."
    Stone nickte. "Evelyn war sofort tot. Sie ist in der Überzeugung gestorben, dass ich sie betrogen habe. Das werde ich nie wieder gutmachen können, und das macht mich verrückt."
    Cathy hatte geglaubt, das Ende der Geschichte zu verstehen.
    Doch sie hatte sich geirrt. Es ging nicht darum, dass Stone sie nicht lieben konnte, weil er Eve lyn geliebt hatte. Nein, das wäre zu einfach gewesen. Es war viel schlimmer.
    Er wollte wieder gutmachen, was zwischen ihm und Evelyn passiert war. Da er Evelyn nicht mehr helfen konnte, hatte er sich ein anderes Objekt gesucht. In gewisser Weise hatte Cathy Evelyns Platz in seinem Leben eingenommen. Womöglich glaubte er, für die Vergangenheit büßen zu können, wenn er nur genug gute Taten vollbrachte.
    "Du hältst mich für Evelyn."
    Er erstarrte. "Natürlich nicht. Ihr beide habt nichts gemeinsam."
    Sie stand auf, verschränkte die Arme vor der Brust und trat ans Fenster. "Ich weiß gar nicht, warum ich es nicht früher gemerkt habe. Es gibt zu viele Parallelen."
    "Ihr seid euch überhaupt nicht ähnlich."
    "Dann sag mir, worin der Unterschied besteht."
    "Ich will dich", erwiderte er prompt.
    Cathy schüttelte den Kopf. "Das reicht nicht. Du hast mich als Mittel zum Zweck benutzt. Ich bin nur ein Projekt für dich.
    Ich war nie eine reale Person für dich." Sie dachte an das ungeborene Baby. Wenn sie für ihn nicht real war, wie mochte er dann zu dem Baby stehen? Sie erschauerte bei dem Gedanken.
    "Cathy, du verstehst das alles nicht."
    Sie wirbelte zu ihm herum. "Ich verstehe vollkommen. Du hast mit mir gespielt. Du kannst einen Menschen nicht einfach aus seiner Welt holen, seine Lebensbedingungen ändern und dann die Verantwortung für dein Verhalten ablehnen. Was hast du denn geglaubt? Dass ich dir für deine angeblich guten Taten danken und dann artig verschwinden würde, ohne einen weiteren Gedanken an dich zu verschwenden?"
    "Nein, natürlich nicht. Ich habe nichts dergleichen gedacht.
    Ich mag dich. Ich dachte, wir wären Freunde. Ich wollte dir nur helfen."
    "Und gleichzeitig dein schlechtes Gewissen wegen Evelyn beruhigen."
    Seine Miene verhärtete sieh. "Nichts kann daran, was damals passiert ist, etwas ändern."
    "Stimmt. Und nichts kann deine Einstellung zur Vergangenheit jemals ändern. Das ist mir jetzt klar. Wir haben wohl beide gehandelt, ohne nachzudenken."
    Er wandte irgendetwas ein, doch sie hörte ihm nicht mehr zu.
    Sie stürmte aus dem Büro und aus dem Haus. Sie wusste nicht, wohin sie wollte. Sie wusste nur, dass sie entfliehen musste.
    Stone saß allein im Dunkeln. Er wollte das Schlafzimmer nicht sehen, das er mit Cathy geteilt hatte, in dem sie so viele glückliche Stunden miteina nder verbracht hatten. Doch leider konnte die Finsternis nicht ihren Duft vertreiben, der in der Luft hing, und auch nicht seine Erinnerungen auslöschen.
    Ich habe doch nur helfen wollen, dachte er, warum ist alles so schief gelaufen?
    Lange Zeit saß er still da und grübelte. Schließlich fand er die Antwort. In einem Augenblick der Selbsterkenntnis sah er ein, dass er ein selbstsüchtiger Schuft war, der sich für schlauer als alle anderen hielt. Ula hatte ihn zu warnen versucht, aber er hatte nicht auf sie hören wollen. Er hatte sich eingebildet, Gutes zu tun, während er in Wirklichkeit nur seine eigenen Interessen verfolgt hatte. Zu Beginn hatte er Cathy wirklich nur als ein Projekt angesehen und sich in ihr Leben eingemischt, ohne die Konsequenzen zu bedenken, ohne sie als eigenständige Persönlichkeit zu
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