Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du bringst die Liebe in mein Leben

Du bringst die Liebe in mein Leben

Titel: Du bringst die Liebe in mein Leben
Autoren: Nuria Wood
Vom Netzwerk:
sich schließlich als Betrug herausgestellt. Es gab eine Zeit, wo er genau diese Eigenschaften gegen sie eingesetzt hatte, und seine Stärken waren zu Schwächen geworden: Seine Redegewandtheit benutzte er, um sich aus jeder Situation elegant herauszureden, und mit seinem scharfen, nüchternen Verstand wollte er ihr beweisen, daß sie diejenige war, die Fehler machte.
    Nein, Liebe war keine Garantie dafür, daß zwei Menschen miteinander glücklich wurden. Dazu gehörte viel mehr, doch Elda war nicht sicher, was es war.
    Instinktiv verglich sie Josef mit dem Mann, der jetzt neben ihr saß und der von einer gemeinsamen Zukunft sprach. Alles in ihr sträubte sich dagegen, eine neue Beziehung einzugehen, aber im Grunde wußte sie, daß sie Colin gegenüber unfair war.
    Irgendwann einmal mußte sie einem Mann wieder die Möglichkeit geben, ihr näherzukommen.
    Die Wand, vor der das Orchester saß, war ganz aus Glas, und man sah den Mond am Himmel, rund und voll und so nahe, daß Elda glaubte, er würde platzen und seinen Zauber über die Musiker streuen.
    Die Musik und Colins Nähe ließen Elda schwindlig werden.
    Sie lachte leise auf. “Was ist denn so komisch?” fragte Colin.
    “Ich habe nur gerade an uns gedacht.”
    “Was? Erzähle mir, wie weit du ,mit deinen Vorstellungen gegangen bist.”
    “Das ist geheim.” Sie zögerte. “Na ja, vielleicht ist ja deine Intuition doch nicht so schlecht.” Sie lachte, als er sie hinter dem Ohr kraulte. “Ich habe mich gefragt, ob du vielleicht etwas in mir gespürt hast…” Sie hielt inne, weil sie sich nicht verraten wollte.
    “Laß mich weiterreden”, flüsterte er und legte den Kopf auf ihre nackte Schulter. “Du fragst dich, ob ich wohl dein wirkliches Ich entdeckt habe - die Träumerin, die schlafende Prinzessin, die auf den Prinzen wartet, der sie aufweckt. Oder ob ich gemerkt habe, daß die Frau in dir Angst hat - daß sie sehr empfänglich ist, aber ängstlich.”
    Elda strich ihm über die Wange. “Du bist wirklich ein Genie”, sagte sie und deutete damit an, daß er sie erkannt hatte.
    “Das bin ich. Und ich weiß auch, daß jemand dich sehr verletzt hat.” Er sah ihr in die Augen. “Ich habe dir gesagt, ich werde dir die Erinnerung daran vertreiben, ich werde sie aus einem Herzen auslöschen.” Er blinzelte, und Elda konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihn in die Nase zu kneifen. “Ah!
    Du bist die Frau meiner Träume.”
    “Hey”, sagte Elda, “du bist verrückt.”
    “Heu ist für die Pferde und für die Kühe und um sich darin herumzuwälzen”, korrigierte Colin sie.
    “Du lernst sehr schnell.”
    “Du bist eine gute Lehrerin, Professoressa.”
    Colins Hand glitt über ihren Rücken, und er murmelte anerkennend, als er bei ihren wohlgerundeten Hüften angekommen war. Elda wandte sich ihm zu, um ihn anzulächeln, aber ihr Lächeln erlosch sofort, als eine innere Stimme ihr sagte: Ich liebe ihn.
    Colin streifte seine Schuhe von den Füßen, dann kniete er sich vor Elda und löste die Riemen ihrer hochhackigen Sandalen. Ein Schauer durchlief sie, als er leicht ihre Füße massierte. Dann stand er auf, nahm sie bei der Hand und zog sie zu sich hoch.
    In einer dunklen Nische legte Colin die Arme um Elda, und wenn auch die Musik von Gaetano nicht zum Tanzen geschaffen war, begann er, sich im Takt zu bewegen. Elda konnte seine tiefe, dunkle Stimme nicht ignorieren und auch nicht die provozierenden Bewegungen seiner Hüften.
    Sie fragte sich, wie lange es wohl her sein mochte, seit er eine Frau geliebt hatte, und ob er sich die gleiche Frage auch bei ihr stellte. Wahrscheinlich würde die Antwort auf diese Frage ihn schockieren: seit zwei Jahren hatte sie nicht mehr mit einem Mann geschlafen.
    “Das hat aber lange gedauert, wenn man acht Jahre braucht, um herauszufinden, daß man nicht zusammenpaßt”, flüsterte sie ihm zu und hoffte, mehr über diesen Mann zu erfahren, der dabei war, ihr Herz zu erobern. “Bin ich zu neugierig?”
    Colin zuckte mit den Schultern, und Elda fühlte, wie Eifersucht in ihr emporstieg. Mit dieser simplen Geste hatte er ihr gezeigt, daß er noch immer an seiner verlorenen Liebe hing -
    daß ihm noch immer etwas an ihr lag. Er schien seiner früheren Geliebten gegenüber noch Schmerz zu empfinden, aber keine Feindseligkeit. Bedeutete das, daß er sie noch immer liebte? Daß die Entscheidung, die Beziehung zu beenden, von ihr gekommen war?
    “Es ist nicht gut, über einige Dinge zu früh zu reden”, warnte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher