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DS089 - Der teuflische Tod

DS089 - Der teuflische Tod

Titel: DS089 - Der teuflische Tod
Autoren: Kenneth Robeson
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und der Sache nachgegangen wäre. Aber das tat er nicht.
    Man konnte es ihm auch nicht verdenken. Schon vor mehreren Tagen hatte er einen wichtigen Mandanten erwartet. Der Mandant war nicht erschienen. Quinan war besorgt. Er würde noch besorgter gewesen sein, wenn er geahnt hätte, wie viel sein Mandant mit dem zu tun hatte, was geschehen sollte.
    Erst am nächsten Tag wandte er seine Aufmerksamkeit wieder den seltsamen Lichtblitzen zu. Da fiel ihm auf, daß sie unterschiedlich lang waren. Und zum erstenmal wurde ihm bewußt, daß da offenbar jemand Signale gab.
    Bevor er etwas unternehmen konnte, hörten die Lichtblitze auf. Aber nun war Quinans Interesse geweckt. Er schnappte sich eine Handvoll Briefklammern, ging auf und ab und begann, die Briefklammern geistesabwesend nach einem altmodischen Spucknapf zu werfen. Die meiste Zeit hielt er den Blick aber auf das Fenster im Haus gegenüber gerichtet.
    Die Lichtblitze schossen in schrägem Winkel nach oben, über alle umstehenden Gebäude hinweg. Quinan runzelte die Stirn, drehte sich um, warf eine weitere Brief klammer und nickte befriedigt, als sie mit einem leisen Ping! in dem Spucknapf landete.
    Wenn diese Blitze in die Luft hinauf gingen, überlegte er, wie konnten sie dann von jemand empfangen werden, wenn es wirklich Signale waren?
    Immer noch mit gerunzelter Stirn drehte er sich wieder zum Fenster um. Er konnte kaum die Umrisse des Gebäudes gegenüber erkennen, aber Lichtblitze schossen ihm wieder vor den Augen vorbei. Mit großer Geschwindigkeit blinkten sie im Morserhythmus.
    Quinan schnappte sich Block und Bleistift und wollte sie mitschreiben, aber dann fluchte er ob seiner Hilflosigkeit. Er schrie nach seiner Sekretärin, und sie kam gerannt. Sie riß die Augen auf, als ihr Arbeitgeber ihr hastig eine scheinbar sinnlose Folge von Buchstaben zu diktieren begann. Was sie auf ihrem Stenogrammblock mitschrieb, las sich hinterher wie folgt:
     
    QPDWZ BRHYZ BBOPD WICGH WGBUF QXPUM WBEIE CHAUK EBRQS LTGJP HINDU LYLMF OETYM FINDP BDTCZ VPTQD BMSSS
    Armbanduhr aufzuzihen
    Die Lichtblitze brachen ab. Les Quinan konnte sich vor Aufregung kaum noch halten.
    »Tippen Sie das in großen Buchstaben, kommen Sie dann wieder rein und lesen Sie es mir langsam vor«, schnappte er.
    Quinan war im Krieg Funker auf einem U-Boot-Jäger gewesen. Daher fiel es ihm leicht, Morsezeichen zu lesen. Und er hatte sich seither immer für das Entziffern von Chiffren interessiert.
    Der bei diesen Lichtblitzen verwandte Kode war für ihn nicht schwierig zu entziffern, denn zwei Worte im Klartext gaben ihm den Schlüssel. Sie lauteten: DEATH TODAY.
     
    Im vierten Stock des Gebäudes gegenüber wandte sich ein großer schlanker, gut gekleideter Mann vom Fenster ab. Seine Gesichtszüge waren fast hübsch zu nennen, aber seine schwarzen Augen wirkten hart und stechend.
    »Ich glaube, du hattest recht, was jenen Anwalt betrifft«, sagte er ganz ruhig.
    Der andere Mann im Zimmer gab einen Grunzlaut von sich und zog leicht die Augenbrauen hoch.
    Der große Mann nickte. »Ich werde mich gleich mal darum kümmern.« Ein eigenartiges Lächeln um die Lippen verließ er den Raum.
     
    Les Quinan hatte keine Ahnung, daß sein Interesse für die Lichtzeichen bemerkt worden war. Und wenn, so würde er dem wahrscheinlich keine Beachtung geschenkt haben.
    Seine Sekretärin hatte ihm die Buchstabenfolgen inzwischen mehrmals wiederholt. Er konzentrierte sich inzwischen ganz auf das Entziffern. Mit einem Bleistift malte er übergroße Buchstaben auf ein Blatt Papier. Wort für Wort, bis er die ganze lichtgeblitzte Nachricht beisammen hatte.
    Das Kinn fiel ihm herab; Schweißtröpfchen traten ihm auf die Stirn. Irgend etwas war hier verdammt faul. Doch niemand würde ihm wahrscheinlich geglaubt haben. Die entzifferte Botschaft war einfach zu grauenhaft.
    Einen Moment überlegte er, für wen die Botschaft wohl bestimmt gewesen sein mochte. Niemand konnte die Lichtblitze sehen, nachdem sie schräg zum Himmel hinauf gingen. Und an jemand irgendwo ganz in der Nähe würde es wohl schneller und besser per Telefon gegangen sein.
    Aber das war ein zweitrangiges Problem. Erst einmal mußte er jetzt Hilfe holen. Er hätte zwar die Polizei öder das FBI verständigen können, aber wenn es ein falscher Alarm war, würde er sich lächerlich machen.
    Instinktiv wußte er aber, das es kein falscher Alarm war. Doch wenn das stimmte, was die Nachricht besagte, würden Polizei und FBI wahrscheinlich trotzdem völlig hilflos
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