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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau
Autoren: Kenneth Robeson
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Nachbarhütte zurück, Habeas Corpus an einem riesigen Flügelohr schleppend.
    Ein leises Klicken war plötzlich zu hören, kaum lauter, als wenn ein Bleistift zu Boden fällt, aber hier war die Ursache des Geräuschs keineswegs harmlos.
    »Giftpfeile«, sagte Doc Savage. »Los, reißt die dicken Palmwedelmatten vom Dach herunter! Benutzt sie als Schilde, während wir uns zum Dschungel zurückziehen.«
    Der Bronzemann hatte inzwischen auch die übrigen. Gefangenen befreit. Sie taten, was er ihnen geraten hatte, und rissen die Dachmatten herunter.
    Long Tom rief: »Als einziger fehlt Don Kurrell! Also muß er der Inka in Grau sein!«
    »Aber was für ein Motiv soll er haben?« keuchte Anita Carcetas. »Ausgerechnet er!«
    »
Undale!
« brüllte General Vigo. »Wir müssen schnellstens von hier weg,
mi amigos!
«
    Dann brach die Katastrophe über sie herein, so plötzlich, daß sie vor Schock wie gelähmt waren. Rings um das Lager peitschten Gewehrschüsse auf, und die Kugeln klatschten aus allen Richtungen in die Palmwedelmatten, die sie herunterreißen wollten. Gleichzeitig gingen ganze Hagelschauer von Giftpfeilen auf die Hütte nieder. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich dort, wo sie gerade waren, lang hinzuwerfen.
    »Der Inka in Grau!« rief Long Tom. »Er hat von Anfang an gewußt, daß wir nicht tot waren, und hat diese Falle hier für uns gebaut.«
    In der Tat, es schienen Hunderte von Indios zu sein, die dieses Ende der Lichtung umstellt hatten. Graf Hoffe brüllte: »Sie werden uns abschlachten wie Vieh!«
    »Bruder, das braucht uns niemand zu sagen«, knurrte Monk ihn an. »Das wissen wir selbst.«
    »Ruhe!« befahl Doc Savage.
    Daraufhin schwiegen alle.
    Und dann begann der Bronzemann auf einmal laut zu sprechen; er äußerte merkwürdige gutturale Laute, die ihm aber fließend von den Lippen kamen. Es war weder Englisch noch Spanisch, sondern die reine, unverfälschte Sprache der alten Maya, die einst diesen Teil der Welt beherrscht hatten.
    Und in diese Mayaworte flocht er immer wieder eine Art Singsang ein, wieder in einer anderen Sprache. Es war Kulca, die verbotene Sprache, in der sich einst nur die Mayaherrscher selbst an ihr Volk hatten wenden dürfen.
    Gerade dieser Singsang, ein religiöser Segensspruch, schien auf die kleinen Indios die größte Wirkung zu haben. Die Kriegsrufe, mit denen sie sich gegenseitig angefeuert hatten, begannen leiser zu werden, erstarben ganz, und auf einmal lag nur noch tiefes Schweigen über der Lichtung.
    In diese Stille hinein platzte General Vigo: »Sagen Sie, was ist ...«
    »
Pssst!
« zischte Monk. »Wußten Sie denn nicht, daß Doc Ehrenhäuptling der Mayas ist und einst sogar zum Sohn Kukulcans, des geflügelten Schlangengotts, ernannt wurde? Daher kennt er natürlich auch die kultischen Riten der Mayas. Und die kleinen Indios, die deren Abkömmlinge sind, mögen zwar vieles von der alten Kultur vergessen haben, aber die Riten nicht.«
    Doc Savage hatte seinen kultischen Singsang beendet. Er begann jetzt wieder in reinem Mayanisch zu sprechen.
    »Ihr habt euch übertölpeln lassen, o Männer der Mayas!« erklärte der Bronzemann so laut, daß es auch den letzten Zuhörer rund um die Lichtung erreichen mußte. »Ihr seid schändlich mißbraucht worden von jenem, der sich der Inka in Grau nennt, in Wirklichkeit aber überhaupt kein Inka, sondern ein gemeiner, hinterhältiger Mörder ist. Er hat euch zwar Lohn für eure Hilfe versprochen, aber sind die Nachkommen der altehrwürdigen Mayas so tief gesunken, daß sie sich wie Hunde um einen Abfallknochen raufen, den ihnen ein Mörder zuwirft?«
    Der Bronzemann schwieg und damit waren die Indios, die die Lichtung umstellt hatten, an der Reihe. Und sie redeten. Aufgeregte Worte waren es zunächst, die sie sich zuriefen, die nach und nach aber immer ärgerlicher wurden. Der Gehalt dessen, was sie sagten, war allein schon dem Tonfall ihrer Stimmen zu entnehmen. Sie hatten genug von dem Inka in Grau. Schon vor den Ereignissen dieser Nacht hatten sie von ihm die Nase voll gehabt.
    Ein halb erstickter Schrei hallte vom anderen Ende der Lichtung herüber. Eine graue Gestalt mit Kapuze lief in merkwürdig kurzen, beinahe komisch wirkenden Sätzen quer über die Lichtung.
    »Der Inka in Grau!« rief Long Tom unwillkürlich. »Verflixt, er kommt direkt auf uns zu!« rief Monk.
    Das tat die graue Gestalt tatsächlich, aber bereits im Laufen riß sie sich nicht nur die Kapuze, sondern ein ganzes Rahmengestell, das unter
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