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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau
Autoren: Kenneth Robeson
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inzwischen sein Opfer zunächst mundtot gemacht.
    General Vigo murmelte: »
Bueno
, jetzt können sie wenigstens keinen Alarm mehr ...«
    Long Tom preßte ihm sofort beide Hände auf den Mund. »Noch einen Laut«, zischelte er Vigo ins Ohr, »und ich mache auch Sie für die nächsten Stunden stumm.«
    General Vigo besaß immer noch Kampfgeist; wütend wollte er Long Toms Hände von seinem Mund reißen, aber in diesem Moment fühlten sich beide von Docs Bronzehänden gefaßt. »Horcht«, raunte der Bronzemann.
    Sie horchten. Weitere Gruppen von Eingeborenen schienen sich zu nähern. Aber dann er starben ganz plötzlich alle Annäherungsgeräusche. Long Toms Angst wuchs. Auch General Vigos Kampfgeist schien gebrochen zu sein; er verhielt sich bemerkenswert still, hatte den Kopf gesenkt. Sich hintereinander durch das Unterholz schlängelnd, versuchten sie zu entkommen.
    Im Schlaf gestört, flatterten Vögel vor ihnen auf; sie waren es, die schließlich die drei Flüchtigen verrieten, denen aufgrund der vielfältigen raschelnden Geräusche ringsum klar wurde, daß sie langst von allen Seiten umzingelt waren.
    Ein bizarrer, schauerlicher Schrei hallte durch die Dschungelnacht. Er wurde hundertfältig überall um sie herum aufgenommen. Und was sich die Eingeborenen da zuriefen, wurde alsbald klar.
    Ein Licht zuckte im Dschungel auf, eine Fackel, die entzündet worden war. Weitere Fackeln flammten, Dutzende, immer mehr.
    Bald war die Stelle, an der Doc Savage und seine beiden Begleiter lagen, von einem geschlossenen Ring lodernder Fackeln umgeben.
    General Vigo raspelte einen langen Fluch auf spanisch herunter; in der Aufregung schien er sein Englisch vergessen zu haben.
    Das Kommando über die Eingeborenen führte der kleine Indio-Häuptling, der auch den Trupp befehligt hatte, von dem Monk und Ham gestellt worden waren. Er gab seine Anordnungen ganz ruhig und gelassen, in jenem merkwürdigen Maya-Dialekt, den Doc Savage verstand. »Wir haben alle umzingelt«, sagte er zum Schluß. »Daran gibt es keinen Zweifel.«
    Bewaffnete Krieger standen kampfbereit hinter den Fackelträgern. Es mußten inzwischen mehrere hundert Eingeborene sein, aber seltsamerweise machten sie keinerlei Anstalten, vorzurücken. Im Gegenteil, sie erschienen alles andere als blutdürstig.
    Dann kam das Geräusch eines einzelnen durch den Dschungel brechenden Mannes, und ein eingeborener Melder tauchte im Fackelschein auf. Er war außer Atem.
    »Der Inka in Grau schickt einen seiner weißen Männer mit dem Staub des Todes«, meldete er.
    Keiner der kleinen braunen Indios zeigte große Begeisterung. Sie warteten. Wenn eine der Fackeln abgebrannt war, wurde sie sofort durch eine neue ersetzt. Der Ring der zuckenden Flammen, die die Szene gespenstisch erleuchteten, blieb geschlossen.
    Eine Gruppe zerlumpter Weißer näherte sich durch den Dschungel; einer trat vor. Er beherrschte die Sprache der Eingeborenen nicht und mußte sich deshalb durch spanische Brocken und mit Gesten verständlich machen. Was die Weißen wollten, war klar. Sie brachten den Todesstaub und wollten ihn anwenden.
    Jetzt wurden einige Fackeln gelöst, und in den Ring der Eingeborenen kam Bewegung. Ganz langsam und drohend begann er sich zusammenzuziehen. Schatten glitten von Baumstamm zu Baumstamm, von Busch zu Busch; kleine, ungefährlich wirkende Schatten, aber jeder war ein Indio mit der tödlichsten Waffe, die der Dschungel je hervorgebracht hatte – Blasrohre mit Giftbolzen. Die wenigen noch brennenden Fackeln gaben dazu eine schauerlich rote Beleuchtung ab.
    Es war General Vigo, der es als erster nicht mehr aushielt. »Zurück, ihr Teufel!« brüllte er die Indios an.
    Die Eingeborenen blieben auch tatsächlich stehen, aber sicher nicht, weil Vigo sie angeschrien hatte, sondern weil das so ausgemacht war. Denn nun lösten sich die Weißen plötzlich aus dem Ring der Eingeborenen und stürzten vor. In den Händen hielten sie kleine Behälter, die im Dunkeln nicht genau zu erkennen waren, und gleich darauf verschwanden auch sie selbst in der Dunkelheit, denn wie auf ein Kommando verlöschten in diesem Moment auch die restlichen Fackeln.
    Ein zufälliger Beobachter hätte nicht sagen können, wie der Staub des grauen Todes nun eigentlich verabreicht wurde. Die teuflische Operation geschah in absoluter Finsternis und ohne daß ein Wort gesprochen wurde. Nur Rascheln und dann und wann ein unterdrückter Aufschrei waren zu hören.
    Nach einigen Minuten, die unendlich lang erschienen,
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