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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau
Autoren: Kenneth Robeson
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zogen sich die Weißen wieder zu dem Eingeborenenring zurück; nun wurden wieder einige Fackeln angezündet.
    »Geschafft, der Mist«, murmelte ein Mann in vulgärem Englisch.
    Die kleinen Dschungelbewohner schienen eine geradezu abergläubische Furcht vor dem grauen Staub zu haben, was ja zu verstehen war. Schweigend hatten sie die ganze Zeit dagestanden und sich nicht gerührt. Erst jetzt, als die ersten Fackeln brannten, riefen sie sich ermutigende Worte zu. Dann rückten sie, wenn auch zögernd, vor.
    Das unruhige Licht ihrer Fackeln fiel auf drei am Boden hingestreckte Gestalten, an die sie sich bis auf eine Entfernung von drei Metern heranwagten – dann keinen Schritt weiter.
    Eine Gestalt war ein Herkules mit bronzefarbener Haut. Der zweite Mann wirkte schmächtig und ziemlich unscheinbar. Der dritte war ein stämmiger Kerl mit einem häßlichen Gesicht; er trug die Uniform der Delezon-Armee, an der sich keinerlei Rangabzeichen fanden. Die Gesichter der drei aber wirkten alle gleich. Sie waren mit einer grauen Staubschicht bedeckt.
    Die kleinen Indios warfen sich scheue Blicke zu.
    »Der Staub des Todes«, murmelte einer.
    »Der Inka in Grau«, sagte ein anderer, »hat sich neue Opfer geholt. Es ist wahr, der Inka in Grau hat keinen Respekt vor dem Leben anderer.«
    Wie auf ein stilles Kommando hin traten sie zurück. Sie hielten die Blicke gesenkt.
    »Die drei weißen Männer sind tot«, sagten sie zueinander. »Kehren wir ins Lager zurück.«
     
     

19.
     
    Die kleinen Indios ließen keine Wachen zurück, die die Überraschung ihres Lebens erlebt hätten oder in abergläubischer Panik davongerannt wären.
    Doc Savage, einer der »Toten«, hob jetzt nämlich den Kopf, wie um zu lauschen, und stand dann auf.
    »Sie sind weg«, sagte er leise.
    Daraufhin schnellte auch General Vigo vom Boden hoch. Er zog ein Taschentuch und rieb sich damit wütend den grauen Staub aus dem Gesicht.
    Long Tom, der sich inzwischen ebenfalls aufgerappelt hatte, fragte unsicher: »Bist du sicher, Doc, daß das Zeug nicht vielleicht doch noch wirkt?«
    »Dann hätte es bereits gewirkt«, entgegnete der Bronzemann. »Alle Zeichen deuten darauf hin, daß dies gar kein echter Todesstaub und die Sache nur eine Farce war.«
    Long Tom setzte an: »Aber warum sollte gerade uns jemand schonen wollen, wo wir doch ...«
    »Wir müssen sehen, daß wir weiterkommen«, schnitt Doc Savage ihm das Wort ab.
    Der Bronzemann ging voran, der ausgetretenen Spur der Indios folgend, die zum Lager zurückgekehrt waren. Bei der Größe der Gruppe war es ein richtiger Trampelpfad, auf dem sie gut vorankamen, obwohl es immer noch drückend heiß war, denn die Nacht hatte im Dschungel wenig Kühle gebracht. Sie holten auf und waren dicht hinter den Indios und den zerlumpten Weißen, als diese das Lager erreichten.
    Dort waren inzwischen weitere Feuer entzündet worden, die den gesamten Lagerplatz in ein gespenstisch rötliches Licht tauchten.
    Aus dem Dunkel neben einer der mit Palmwedelmatten gedeckten Hütten trat den Zurückkehrenden ein Mann entgegen, der in einen langen grauen Umhang gehüllt war, der von seiner Gestalt fast nichts erkennen und sie gänzlich formlos wirken ließ. Die Kapuze, die mit dem Umhang verbunden war, hatte sich der Mann jetzt wieder über den Kopf gezogen.
    Der Inka in Grau.
    »Was habt ihr zu melden?« fragte der Inka in Grau auf spanisch.
    Einer der zerlumpten Weißen antwortete ihm ebenfalls auf spanisch.
    »Sie waren zu dritt«, sagte er. »Wir haben sie erwischt. Sie sind tot.«
    »Und wer waren die drei?« fragte der Inka in Grau.
    »Doc Savage«, erwiderte ein anderer Weißer, »und sein Freund Long Tom. Der dritte Mann war General Vigo.«
    Der letzte Name schien den Inka in Grau nicht nur zu überraschen, es schien ihn sogar eine heftige Erregung zu befallen. Zwar war sein Gesicht unter der Kapuze verborgen, aber er zitterte so heftig, daß sich diese Bewegung auf seinen langen grauen Umhang übertrug.
    »Wo habt ihr die Leichen?« verlangte der Inka in Grau zu wissen.
    »Wir haben sie im Dschungel liegengelassen.«
    »Ihr Narren!« brüllte die Gestalt in Grau. »Daß der Bronzekerl tot ist, glaube ich erst, wenn ich mit eigenen Augen seine zerstückelte Leiche gesehen habe!«
    Der Sprecher der zerlumpten Weißen trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Der graue Todesstaub war auf ihren Gesichtern. Deshalb hatten wir Angst, sie zu tragen.«
    Die Stimme des Inkas in Grau überschlug sich. »Ihr hättet
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