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DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer
Autoren: Kenneth Robeson
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bestensfalls ein schäbiger Rest übrigbleiben.«
    Die beiden verließen das Zimmer. Der Film lief zwar weiter, aber es ereignete sich nichts. Es waren nur das Loch im Teppich und der ohnmächtige Monk zu sehen.
    »Da kommt doch nichts mehr«, meinte Monk. Warum stellst du das Ding nicht ab?«
    »Abwarten, wir wollen doch erst die Filmspule bis zum Ende durchlaufen lassen«, entgegnete Doc Savage.
    Und richtig, wenige Sekunden später stieß Monk völlig überrascht hervor:
    »Da, seht doch!«
    Sie sahen eine Gestalt, die vom Flur her vorsichtig ins Zimmer geglitten kam.
    Der Neuankömmling schillerte auf der Perlleinwand, auf die der Film projiziert wurde, buchstäblich in sämtlichen Regenbogenfarben. Seine Hosen waren gescheckt resedagrün, seine Jacke blaurot kariert, sein Hemd von einem giftigen Gelb, ebenso das Ziertüchlein, das in der Jacke steckte. Ein grüngescheckter Hut und hellgelbe Schuhe vervollständigten seine farbenprächtige Ausstattung.
    Der Regenbogenmann sah sich verstohlen kurz in der Empfangsdiele um, schlüpfte durch die Tür zur Bibliothek und entschwand aus dem Blickfeld der Kamera.
    Gleich darauf war er wieder zurück, stellte sich hin und starrte auf die ausgeschnittene Teppichstelle. Dann ging er und trat Monk und Ham in die Seite.
    »Und ich fragte mich dauernd, woher der Schmerz in meinen Rippen käme«, bemerkte Monk.
    Eine Stimme tönte aus dem Lautsprecher. Es war jedoch nicht die des Buntgekleideten, denn dessen Lippen hatten sich nicht bewegt; das war im Film deutlich zu erkennen.
    »Haben Sie was gefunden, Käpt’n Flamingo?« fragte die Stimme.
    »Nichts!« dröhnte Kapitän Flamingos sonore Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Der Name paßt zu ihm«, murmelte Ham. »Der Kerl schillert tatsächlich in sämtlichen Flamingofarben.«
    Erneut war es der Käpt’n, der sprach:
    »Ich möchte nur wissen, was hier eigentlich vorgefallen ist und vor allem, welcher Sturm die beiden umgehauen hat.«
    Er ging hinüber und stieß Ham gleich noch einmal in die Seite.
    Als Ham sich so lieblos auf der Bildwand behandelt sah, zuckte er zusammen, als ob er im Moment den Tritt bekommen hätte, und murmelte: »Ich verbitte mir das!«
    Die Stimme – man konnte ausmachen, daß sie vom Flur her kam – rief herüber: »Und was sollen wir jetzt tun?«
    »Wir werden hier nicht Anker werfen, das ist mal klar«, sagte Kapitän Flamingo. »Wir werden versuchen, gegenüber der Straße eine schützende Bucht zu finden, von der aus wir die Einfahrt zu diesem Hafen beobachten können.«
    Im wiegenden Schritt eines christlichen Seefahrers ging er aus dem Zimmer.
    Der Film lief bis zum Ende, ohne daß sonst noch etwas Bemerkenswertes geschah. Doc Savage spulte den Film zurück, ließ ihn erneut anlaufen und stoppte ihn, als deutlich die Stelle mit dem tintenbemalten Teppich ins Bild kam.
    »Vielleicht wäre es ganz nützlich, das herauszuvergrößern«, sagte er und machte sich ans Werk.
    Er entnahm den Film dem Projektor und ging in die Dunkelkammer zurück, wo sich ein betriebsbereites Farblabor befand.
    Monk ließ einen Grunzlaut hören und deutete mit seinem dicken Zeigefinger nach unten in Richtung Straße.
    »Du hast gehört, Doc, was die buntgescheckte Seemanns-Type vorhat«, meinte er. »Er und sein Kumpel wollen uns von gegenüber belauern. Sollen wir denen nicht ein bißchen die Tour vermasseln?«
    »Das ist einer der wenigen guten Vorschläge, die Monk je gemacht hat«, sagte Ham. »Wenn wir uns die Burschen schnappen und sie ausfragen, könnten wir die ganze Sache vielleicht im Handumdrehen aufklären.«
    »Ihr könnt das ja erledigen, während ich die Farbvergrößerungen entwickele«, bemerkte Doc Savage.
    Monk und Ham verloren keine weitere Zeit, sondern nahmen starke Ferngläser, öffneten die Fenster, beugten sich vorsichtig hinaus und begannen, unten die Straße abzusuchen. Der Raum hinter ihnen war dunkel, der Nachthimmel draußen tiefschwarz verhangen, die Lichter von der Straße drangen nicht so hoch hinauf, und so brauchten sie nicht fürchten, entdeckt zu werden. Hams Augen erwiesen sich als die schärferen.
    »Da drüben!« Er zeigte mit der Hand.
    Monk richtete sein Fernglas auf die Stelle und sah einen Mann, der zweifelsfrei der heimliche Besucher in der regenbogenfarbenen Kleidung war. Er lehnte an einer Haustür, von der er den Eingang des Wolkenkratzers im Auge behalten konnte.
    »Er wird uns näher zu sehen bekommen, als ihm vielleicht lieb ist«, murmelte Monk. »Los, komm.«
    Auf
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