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DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

Titel: DS005 - Im Zeichen des Werwolfs
Autoren: Kenneth Robeson
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die Augen offen«, warnte er.
    Renny fragte: »Was willst du jetzt unternehmen, Doc?«
    »Wir beide werden uns mit den drei Personen unterhalten, die uns belauschten, als ich dem Zugbegleiter das Telegramm zur Beförderung übergab«, entschied Doc. Er trat auf den Gang hinaus, und Renny folgte ihm.
    Die beiden Männer waren noch nicht weit gegangen, als Wilkie ihnen entgegenkam.
    »Ich hätte gern Auskunft über zwei dunkelhäutige Männer in diesem Zug«, sagte Doc.
    Wilkie kratzte sich den mächtigen Schädel. »Ich habe festgestellt, daß es mehrere dunkelhäutige Männer im Zug gibt«, sagte er.
    Renny musterte Docs Gesicht scharf, aber die Miene des Bronzemannes blieb unbewegt.
    »Die beiden, die mich interessieren, waren in Begleitung eines sehr hübschen jungen Mädchens«, fuhr Doc fort.
    »Ah, die!« Wilkie grinste. »Sie sind mit mir zusammen erst auf der zweitletzten Station zugestiegen.«
    »Kennen Sie ihre Namen?«
    Der Zugbegleiter schüttelte den Kopf.
    »Ist Ihnen sonst etwas an ihnen aufgefallen?« fragte Doc.
    Wieder kratzte sich Wilkie den Schädel. »Nichts, wenn man davon absieht, daß sie ständig in Bewegung zu sein scheinen.«
    Doc bedankte sich und ließ sich von dem schwarzen Betreuer der Salonwagen das Abteil der drei Personen zeigen, mit denen er sich unterhalten wollte.
    Doc klopfte an die Tür. Stille – niemand antwortete. Wieder ließ Doc die Knöchel gegen das Holz trommeln. Dann packte er den Griff. Die Tür war verschlossen.
    Doc rief den Schwarzen zurück. »Sind Sie sicher, daß die drei hier drin sind?«
    »Ja, Sir«, sagte der Mann. »Sie gingen vor fünf Minuten hinein. Genauer gesagt, zwei von ihnen – das hübsche Mädchen und sein Vater. Von dem Mann mit dem Mädchengesicht kann ich es nicht mit Bestimmtheit behaupten.«
    Renny hob eine mächtige Faust und blickte Doc erwartungsvoll an.
    »Ich denke, wir verschaffen uns Zutritt«, sagte Doc.
    Renny holte aus und schmetterte die Faust gegen das Blech. Es beulte sich aus, zerbarst aber nicht. Verärgert schlug Renny erneut zu. Diesmal sprang die Tür auf. Der Lokführer hatte gebremst, und der Zug ratterte nur noch langsam dahin. Wahrscheinlich näherte man sich einer Station.
    Renny stürmte ins Abteil und hielt inne, als sei er gegen eine Wand geprallt. Er riß die Augen auf.
    »Heiliger Bulle!« ächzte er.
    Señor Corto Oveja und seine schöne Tochter lagen völlig reglos auf den zu Betten umgewandelten Sitzbänken. Um die Hälse trugen sie schwarze Lederriemen, die so straff angezogen waren, daß sie ins Fleisch schnitten.
     
     

4.
     
    »Da – das Fenster ist offen«, stieß Renny hervor.
    »Blick hinaus«, befahl Doc. »Wer immer hier am Werke war, kann abgesprungen sein, als der Zug langsam fuhr.«
    Doc beugte sich über die beiden reglosen Gestalten. Die strangulierenden Lederriemen waren fest, zerrissen aber unter Docs sehnigen Fingern, als wären sie aus Papier. Doc tastete nach beiden Pulsschlägen zugleich. Sie waren kräftig und regelmäßig, auch die Atmung war normal.
    »Die beiden müssen erst vor wenigen Minuten überfallen worden sein«, sagte der Bronzemann zu Renny. »Die verhinderten Mörder können nur durch das Fenster entkommen sein.«
    Renny, der halb mit dem Oberkörper aus dem Abteil hing, ließ seine Stimme erdröhnen: »Es ist niemand zu sehen.«
    »Sie können sich irgendwo in Deckung geworfen haben.«
    »Ja«, gab Renny zu. Er blickte zum Himmel hinauf. »Heiliger Bulle! Wenn das nicht fast ein Omen ist.«
    »Was ist ein Omen?«
    »Ein Flugzeug, das gerade über uns hinwegfliegt«, brummte Renny. »Es ist dunkel gestrichen, sieht fast wie ein Bussard aus.«
    Doc trat ans Fenster und musterte das Flugzeug. Seine scharfen Augen entdeckten etwas, was Renny entgangen war.
    »Die Maschine hat keine Zulassungsnummer«, sagte er scharf.
    Renny spitzte die Lippen zu einem lautlosen Pfiff. »In Anbetracht dessen, was sich hier abgespielt hat, scheint das mehr als ein Zufall. Flugzeuge, die keine Überprüfung zu fürchten brauchen, haben normalerweise Nummern, um sie identifizieren zu können.«
    Wie ein beutegieriger Geier setzte der dunkle Eindecker zum Sturzflug an, drehte nach Westen ab und war bald nur noch als winziger Punkt am Himmel zu erkennen.
    Doc trat an das Waschbecken, schöpfte Wasser in der hohlen Hand und benetzte damit die Gesichter Señor Corto Ovejas und seiner Tochter. Gespannt wartete er, aber die beiden rührten sich nicht.
    »Sie müßten allmählich wieder zu Bewußtsein
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