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DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

Titel: DS005 - Im Zeichen des Werwolfs
Autoren: Kenneth Robeson
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Telegraphist gab dem anderen das Magazin. »Es lohnt sich, den Artikel zu lesen. Er berichtet von einigen der Dinge, die er und seine fünf Freunde vollbracht haben. Ich sage Ihnen, Wilkie, manches ist kaum zu glauben. Dieser Bursche muß ein Supermann sein!«
    »Es gibt Reporter, die übertreiben«, meinte Wilkie.
    »Nicht in diesem Magazin«, versicherte ihm der Telegraphist. »Es ist bekannt dafür, daß es sich strikt an die Wahrheit hält.«
    Draußen ließ der Lokführer die Pfeife erklingen, und die bewaldeten Hügel warfen das Echo zurück.
    »Muß mich beeilen, sonst fährt er ohne mich ab«, sagte Wilkie grinsend. Auch dies war eine seiner Standardredensarten. »Und vielen Dank für die Zeitschrift. Bis zum nächsten Mal, Stationsvorsteher.«
    Der Zug hatte sich schon in Bewegung gesetzt. Mit der in langen Jahren erworbenen Gewandtheit schwang sich Wilkie an Bord und schlug die Richtung auf die den Passagieren reservierten Salonwagen ein. Wie ein Matrose auf schwankendem Deck balancierte er die Schienenstöße aus. Der Schwarze, der für die Bedienung der Passagiere zuständig war, erwartete ihn am Ende des ersten Salonwagens.
    Wilkie hielt ihm das Telegramm vor und deutete auf die Anschrift. »Ich suche den Passagier dieses Namens«, sagte er.
    Der stämmige Mann begann zu schlucken. »Mister, er ist der seltsamste Mensch, den ich je sah«, stammelte er.
    »Was ist seltsam an ihm?«
    »Mann, er ist der größte Mensch, der mir je begegnete. Und wenn er einen ansieht, hat man das Gefühl, daß er einem bis ins Herz sieht. Ich habe ihn beobachtet, als er mit bloßem Oberkörper seine Gymnastik betrieb. Muskeln wie Taue am ganzen Körper!«
    Wilkie nickte. Er hatte seinen Dienst erst mitten auf der Strecke angetreten und noch nicht alle Passagiere gesehen.
    »Im Aussichtswagen also?« fragte er. »Und ich werde ihn erkennen, wenn ich ihn sehe?«
    »Sie können ihn nicht verfehlen. Er ist ein großer bronzefarbener Mann.«
    Wilkie wandte sich dem Wagen mit der Aussichtsplattform zu.
    Auf der kleinen Station, die der Zug vor wenigen Minuten verlassen hatte, begann der Telegraph laut zu klappern. Der Telegraphist setzte sich an seine Schreibmaschine, um die Meldung aufzunehmen.
    Er notierte die Nummer der eingehenden Meldung, den Absendeort und die Anschrift. Die Meldung war für einen Passagier in einem anderen Zug bestimmt.
    Beim Anblick der Nummer stutzte der Telegraphist. Telegramme wurden laufend numeriert, um Irrtümer auszuschließen. Das vorliegende Telegramm hätte eine andere Nummer – die nächsthöhere – tragen müssen.
    »Falsche Nummer«, gab der Telegraphist an die absendende Stelle durch. »Sie haben mir vor einer halben Stunde bereits eine Meldung durchgegeben.«
    Die Antwort folgte prompt: »Unsere letzte Meldung an Sie ging vor vier Stunden ab.«
    Der Telegraphist schüttelte verwirrt den Kopf. Er nahm die Durchschrift der Meldung, die er Wilkie mitgegeben hatte, zur Hand und gab dem Mann am anderen Ende der Leitung den Inhalt durch.
    »Eine solche Meldung haben wir nicht durchgegeben«, lautete die Erwiderung.
    »Ich habe sie aber erhalten«, ratterte der Stationstelegraph. »Etwas scheint hier nicht zu stimmen. Glauben Sie, daß die Leitung angezapft worden ist?«
    Der Telegraphist überlegte und gelangte zu einer Entscheidung. Er griff nach der Taste und gab durch: »Ich werde Wilkie über die nächste Station wissen lassen, was geschehen ist.«
    »Warum diese Umstände?«
    »Weil Wilkie und ich der Ansicht waren, etwas stimme nicht mit der Meldung. Sie paßte nicht zu dem Mann, an dessen Anschrift sie ging.«
    »Was wissen Sie über den Mann, für den das Telegramm bestimmt war?«
    »Ich habe von ihm gelesen«, morste der Telegraphist. »Ich erzähle Ihnen später davon. Es lohnt sich, über ihn Bescheid zu wissen. Aber jetzt muß ich erst Wilkie erreichen.«
    Er begann die Rufzeichen der Station zu senden, die Wilkies Zug bald erreichen würde.
    Leise wurde die Tür zu dem kleinen Raum geöffnet. Kein Laut warnte den Mann am Gerät. Zwei Männer in ölverschmierten Overalls schoben sich herein. Ihre Gesichter waren hinter bunten Taschentüchern verborgen, beide trugen großkalibrige Revolver. Der in seine Tätigkeit vertiefte Telegraphist hörte nicht, wie die beiden Eindringlinge sich von hinten näherten.
    Einer der Banditen hob blitzschnell die Mündung seines Revolvers an die Schläfe des Telegraphisten und drückte ab. Das Dröhnen des Schusses war ohrenbetäubend.
    Der
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