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DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

Titel: DS005 - Im Zeichen des Werwolfs
Autoren: Kenneth Robeson
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Wildgehege und einmaliges Jagdgebiet. Innerhalb seiner Grenzen lagen einige der rauesten Landstriche Kanadas. Die Küste bildete eine Felsmauer, die steil aus dem Wasser ragte und der zahlreiche Riffe und winzige Inseln vorgelagert waren. Hohe Gipfel gehörten ebenso zum Besitz von Alex Savage wie tiefe Canyons, kahle Felsplateaus und mit dichtem Busch bestandenes Gelände. Alex Savage war stolz darauf, daß sein Besitz Teile umfaßte, auf die er nie einen Blick geworfen hatte, daß einzelne Streifen noch völlig unerforscht waren.
    In einem Labyrinth von Fels und Buschwerk hatte Savage seine Jagdhütte erbaut, in der er einen Teil des Sommers und die jeweilige Jagdsaison verbrachte. Die Hütte umfaßte mehrere Räume. Sie war mit elektrischem Licht, einem Kühlschrank, Rundfunk und Fernsehen ausgestattet und wies sogar eine Klimaanlage auf, wenn diese auch nicht oft in Tätigkeit gesetzt zu werden brauchte. Dicke Teppiche bedeckten die Dielen, in den weichen Polstersesseln und Couches konnte man versinken.
    Von der breiten Veranda aus genoß man einen herrlichen Blick über das Meer. Riesige Felsbrocken und hohe Bäume umgaben das Haus, dichtes Unterholz schuf fast einen dschungelähnlichen Eindruck. Zwielicht herrschte schon fast eine Stunde im Dickicht, bevor die Sonne tatsächlich unterging, begleitet von den lärmenden Stimmen der Vögel, die sich auf die Nacht vorbereiteten.
    Auch jetzt herrschte Zwielicht, aber die gefiederten Sänger schwiegen. Ein unheimlicher Laut hatte sie verstummen lassen. Dieses Geräusch erklang in unregelmäßigen Abständen. Zuweilen herrschte fünf Minuten lang völlige Stille, dann wieder ertönten jene Schrecken einflößenden Schreie, deren Klang zwischen menschlichem und animalischem Laut schwankte. Die letzten Schreie hatten menschlicher als zuvor geklungen, sie ließen an ein Wesen denken, das von entsetzlichen Schmerzen gepeinigt wurde.
    In der Jagdhütte von Alex Savage meldete sich eine scharfe weibliche Stimme: »Mondgesicht! Bist du noch nicht mit dem Gewehr fertig?«
    Die Antwort blieb aus. Wieder rief die Stimme, ärgerlich diesmal: »Mondgesicht!«
    Wieder antwortete Schweigen. Dann schlurfte eine Indianerin aus der Küche. Sie war sehr dick und sehr dunkelhäutig, und die Kleidung, in die sie sich gehüllt hatte, hätte für mehrere ihrer hellhäutigen Schwestern ausgereicht.
    »Mondgesicht ist in der Küche, Miß Patricia«, sagte sie ruhig. »Er zittert vor Furcht.«
    »Er will also nicht hinausgehen, um festzustellen, woher die Schreie kommen?« fragte das Mädchen.
    »Er ist ein jämmerlicher Feigling«, erklärte die Squaw.
    Das Mädchen, das auf den Namen Patricia hörte, trat vom Fenster zurück. Es hatte dichtes bronzefarbenes Haar, das dem Doc Savages in der Farbe auffallend ähnelte.
    Patricia war groß und von makellosem Wuchs. Ihr Gesicht mit der aparten Schönheit hätte sich auf dem Titelblatt jeden Magazins behaupten können. Sie trug hohe Stiefel, Breeches und ein festes graues Hemd mit großen aufgesetzten Taschen. Ein Patronengurt war um ihre Hüften geschlungen, ein schwerer sechsschüssiger Revolver hing von ihm herab. In der rechten Armbeuge ruhte ein modernes, für die Großwildjagd bestimmtes Gewehr.
    »Ich werde mit ihm reden«, sagte das Mädchen.
    »Okay, Miß Patricia«, erwiderte Tiny. »Aber es wird nichts nutzen. Dieses verdammte Halbblut von einem Mann schlottert vor Angst.«
    Tiny war die Köchin. Mondgesicht erledigte alle Männerarbeiten. Diese beiden waren die einzigen Bediensteten.
    Patricias Absätze hallten, als sie wütend in die Küche ging.
    Mondgesicht war ein breitschultriger kupferfarbener Mann, der mit einem Gewehr in einer Ecke kauerte. Seine Frau Tiny nannte ihn zwar ein Halbblut, aber dem Aussehen nach war er ein reinrassiger Indianer. Warum er Mondgesicht genannt wurde, konnte wahrscheinlich nur eine Rothaut ergründen. Seine schwarzen Knopfaugen wichen beharrlich dem Blick Patricias aus.
    Patricia wollte etwas sagen, schwieg aber. Aus dem Buschgelände um die Jagdhütte erklangen wieder die unheimlichen Schreie. Jetzt waren sie unzweifelhaft menschlich, ein Ruf um Hilfe.
    Mondgesichte, pechschwarze Augen begannen zu flattern. Er packte das über den Knien liegende Gewehr fester.
    »Ich gehe nicht hinaus«, murmelte er. »Das Gewehr ist nicht in Ordnung.«
    Patricia Savage griff nach der Waffe, untersuchte den Verschluß, lud durch und hob das Gewehr an die Schulter.
    »Du lügst!« rief sie. »Das Gewehr ist völlig in
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