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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition)
Autoren: Martin Krist
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Viertelstunde bleiben. Gegen Gewohnheiten kamen die meisten Menschen nur schwerlich an, von ihren Haustieren ganz zu schweigen.
    David entnahm seiner Sporttasche auf dem Beifahrersitz die Maglite und die Lederhandschuhe. Das Hundebellen geisterte wie ein fernes Echo über die Straße, als er die Tür des Clio öffnete. Es war noch immer schwülwarm.
    Davids Augen suchten die Umgebung ab. Niemand zu sehen. Er überquerte die Straße. Noch bevor er die Haustür erreichte, hatte ihm der Schweiß bereits das Hemd auf die Haut geklebt.
    Errege keine Aufmerksamkeit.
    Nur für den Fall, dass sich ausgerechnet jetzt ein Passant in die Straße verirrte, rasselte David mit seinem Schlüsselbund, so als suchte er nach dem passenden Schlüssel. Er beugte sich zum Schloss vor. Der Dietrich knackte es binnen weniger Sekunden. David stopfte den Schlüsselbund in die Tasche seiner Chino und stieß die Haustür auf.
    *
    Während Hannah sich entkleidete, blieb ihr Blick zweifelnd an ihrem schlichten nahtlosen Still-BH hängen. Nicht unbedingt hübsch.
    Kurz entschlossen streifte sie den Büstenhalter ab, entnahm ihm die hautfarbenen Einlagen und presste sie auf ihre Brustwarzen. Dann zog sie sich das seidene Nachthemd über. Es spannte ein bisschen um die Hüfte, kein Wunder angesichts ihres Schwangerschaftsspecks. Mein Milliebauch nannte Philip ihn liebevoll. Aber es passte.
    Hannah konnte sich nicht erinnern, warum sie ausgerechnet dieses Hemdchen mit dem spitzenbesetzten Dekolleté eingepackt hatte. Aber jetzt war sie froh darüber. Denn nach einer Überraschung wie der heutigen hatte Philip sich eine kleine Freude mehr als verdient.
    Sie holte die Plastiktüte mit dem Hundefutteraus der Reisetasche, ging damit in die Küche und füllte Bootsmanns Napf, damit der Hund eine Beschäftigung hatte, während Frauchen und Herrchen … So wie früher.
    Kichernd entnahm Hannah dem Küchenschrank zwei Weingläser und stellte sie auf den Tisch im Wohnzimmer, das sich im hinteren Teil des Ferienhäuschens befand. Nur ein winziges Schlückchen, zur Feier des Tages. Auf dem Flokati stand ein Ohrensessel. Die schmiedeeisernen Flügeltüren des Kamins waren weit aufgeklappt.
    Wirklich nichts hatte sich verändert, als wären sie letzten Winter erst in dem Appartement gewesen, dicht aneinander gekuschelt vor dem Kamin, in dem ein Feuer knisterte. Dabei war ihr letzter Besuch schon fast drei Jahre her. Oder waren es vier? Das erste Mal hatten sie vor elf Jahren ein Wochenende hier verbracht. Es war tatsächlich ihr erster gemeinsamer Urlaub gewesen, zu mehr hatte das Bafög nicht gereicht.
    Als Hannah ihrer besten Freundin damals von dem abgeschiedenen Häuschen, dem Teppich und dem Kamin berichtet hatte, hatte diese nur gelächelt. Na, werden wir jetzt langsam spießig?, hatte sie mit einem Augenzwinkern gefragt. Aber aus ihren Worten hatte auch ein bisschen der Neid gesprochen, auf Hannahs Glück und ihren neuen Freund.
    Und wenn schon ,hatte Hannah gedacht.
    Der Klang eines Windspiels drang an ihr Ohr. Sie öffnete die Hintertür und trat auf die Wiese, die im schimmernden Mondlicht an eine Waldlichtung erinnerte. Zwischen den Sträuchern am hinteren Gartenende ragte das Dach einer alten Holzhütte hervor.
    Hannah atmete durch. Die schwüle Sommernacht war durchdrungen vom Zirpen der Grillen und dem Knacken, mit dem Rehe und Füchse durch den Wald pirschten. Ansonsten herrschte Stille. Keine Autos weit und breit. Keine Menschenseele. Ein wunderbares Gefühl. Einfach mal abtauchen. Sie blickte ins spiegelnde Glas der Gartentür und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ganz so spießig fand sie sich nicht, im Gegenteil. Wie sie so in dem hauchdünnen Nachthemd dastand, kam sie sich trotz der überschüssigen Babypfunde sexy vor. Die Stilleinlagen fielen kaum auf.
    Schlüssel rasselten an der Haustür.
    Sie huschte zurück ins Zimmer und ließ sich in den Ohrensessel vor dem Kamin gleiten. Weil sie wusste, wie sehr Philip ihre kleinen, zarten Füße mochte –  Püppi-Füße nannte er sie –, legte sie ein nacktes Bein über die Stuhllehne. Wie lange war es her, dass sie seine Zunge zwischen ihren Zehen gespürt hatte? Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten. Allein bei dem Gedanken daran überkam sie jetzt ein erregtes Schaudern.
    »Ich hab mich hübsch gemacht«, hauchte sie, während sie ihn hinter sich den Raum durchqueren hörte.
    Seine Hand streifte ihren Nacken. Die
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