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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Autoren: Walter Jon Williams
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und wieder Schwerelosigkeit im Schiff herrschte, setzte die nackten Füße auf den kühlen Parkettboden und stand auf. Er ging in sein Büro hinüber, wo er sich schwer auf den Stuhl fallen ließ und den Schreibtisch betrachtete. Das Display zeigte Bilder von Lada Terza Chen, seiner Gattin.
    Terza war schön, klug und gebildet. Die Erbin des Chen-Clans, der zur höchsten Gesellschaftsschicht zählte. Normalerweise wäre sie für jemanden wie Martinez unerreichbar gewesen, denn er stammte aus einem reichen, aber provinziellen Clan und hatte es nicht einmal geschafft, seinen barbarischen Akzent abzulegen. Terzas Vater saß im Flottenausschuss, der über Martinez’ berufliche Zukunft zu entscheiden hatte. Ihre Tante war Martinez’ Kommandantin. Die Familien hatten die Heirat nur Stunden nach einem Streit mit Caroline Sula und dem Ende seiner Beziehung mit ihr arrangiert. Bevor die Pflichten ihn fortgerufen hatten, waren ihm gerade einmal sieben Tage mit seiner Ehefrau geblieben.
    Diese sieben Tage hatten jedoch ausgereicht, um mit ihr ein Kind zu zeugen.
    Er betrachtete Terzas Abbild und fand, dass sie zu schade für ihn war. Außerdem begehrte er sie nicht.
    Er legte die Hand auf die Lippen und glaubte immer noch, Caroline Sula zu schmecken.
    »Licht«, befahl er und blinzelte, als sein Blick auf den Wandschmuck fiel, den ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte: Bilder von nackten, mit Flügeln ausgestatteten Kindern. Er rief den Flugplan für den Wurmlochsprung von Bai-do nach Termaine auf.
    Die ChenForce, ein Verband von sieben Kriegsschiffen unter dem Befehl von Terzas Tante Michi Chen, war der naxidischen Flotte ausgewichen, die in Zanshaa das eroberte Gebiet sicherte, und mittlerweile tief in feindliches Gebiet vorgestoßen. In Protipanu hatten sie einen Verband von zehn feindlichen Kriegsschiffen ausgeschaltet, dann hatten sie in mehreren anderen Systemen Handelsschiffe, Wurmlochstationen und noch nicht fertiggestellte Kriegsschiffe zerstört.
    Außerdem hatten sie mehrere Milliarden Einwohner getötet. Die Mission war reibungslos verlaufen, bis die ChenForce in Bai-do auf naxidische Kommandanten gestoßen war, die sich Michi Chens Befehlen widersetzt und vom Beschleunigerring des Planeten aus Raketen abgefeuert hatten. Daraufhin hatte die Geschwaderkommandantin befohlen, den Ring von Bai-do zu zerstören.
    Auf dem Ring hatten Millionen Bürger gelebt, auf dem Planeten darunter fast fünf Milliarden. Als die gewaltige Masse des Rings auf den Planeten gestürzt war, hatten Millionen sofort den Tod gefunden, und die anderen waren dem Untergang geweiht. Nach den Einschlägen waren gewaltige Wolken von Staub und Schutt in die Atmosphäre aufgestiegen und hatten die Sonne verdunkelt. Es würde Missernten geben, und nach der Zerstörung der Aufzüge, die den Ring mit der Oberfläche verbunden hatten, gab es keine Möglichkeit mehr, den Planeten mit genügend Lebensmitteln zu versorgen.
    Die meisten, die den Absturz des Rings überlebt hatten, würden langsam verhungern.
    Ein einziger Alptraum wie Bai-do war schon schlimm genug, möglicherweise war es aber nicht der letzte.
    In wenigen Tagen würde die ChenForce durch eins von Bai-dos Wurmlöchern nach Termaine springen. Termaine war eine reiche Welt mit vielen Industrieanlagen und fruchtbarem Ackerland, die zahlreiche Produkte exportierte. Normalerweise hatten ständig mindestens hundert Frachtschiffe am Ring festgemacht. Wahrscheinlich wurden in den Werften bereits neue naxidische Kriegsschiffe konstruiert.
    Wenn diese Kriegsschiffe vom Ring aus auf die ChenForce feuerten, würde das Gleiche wie in Bai-do geschehen. Der Ring würde zerstört, und die Milliarden Einwohner des Planeten würden sterben.
    Martinez betrachtete die dreidimensionale Kursanzeige und die kleine blaue Kugel, die Termaine repräsentierte. Er konnte sich noch gut an den Anblick von Bai-do erinnern, als der zerstörte Ring flackernd in die Atmosphäre gestürzt war. Die Einschläge, bei denen die Antimaterie in gewaltigen Dampf- und Staubwolken explodiert war.
    Ho f fentlich lassen sie es nicht noch einmal darauf ankommen, dachte er. Vielleicht war das naxidische Oberkommando nicht bereit, noch einmal eine ganze Welt zu opfern.
    Nur zu gern hätte er in die Tiefen des Tischs gegriffen, die Welt herausgeholt und an einem sicheren Ort untergebracht.
    Der Null-Grav-Alarm hallte durch das Schiff. Martinez blickte auf die Uhr. Es war ein im Voraus geplanter Kurswechsel, also bestand kein Grund, sich
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