Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
wieder anzuschnallen. Dann ertönte eine zweite Warnung, das Dröhnen der Maschinen ebbte ab, und Martinez wurde schwerelos. Er hielt sich mit einer Hand am Stuhl fest, um nicht hochzuschweben. Der Stuhl selbst hatte sich längst fest im Boden verankert. Ein leichtes Schwindelgefühl verriet ihm, dass die Illustrious rotierte, um den neuen Kurs aufzunehmen, und dann ertönte eine weitere Warnung, weil der Schub und damit die Schwerkraft bald wieder einsetzen würden.
    Offenbar ging alles an Bord seinen geregelten Gang. Nur Martinez war zur Unzeit wach und starrte das Display in seinem Schreibtisch an.
    Er löschte die Kursanzeige, und gleich darauf erschienen wieder die Bilder von Terza.
    Terza lächelnd, Terza beim Arrangieren von Blumen, Terza beim Harfespiel.
    Terza, an deren leise Stimme er sich kaum noch erinnern konnte.
    Er dämpfte das Licht und kehrte ins Bett zu seinen unbehaglichen Träumen zurück.
     
    Die Hohe Stadt war halb verlassen, unter den verrammelten Fenstern großer Paläste wucherten die ungepflegten Gärten. Selbst auf dem prächtigen Boulevard der Praxis waren nur wenige Fahrzeuge unterwegs. Die Hälfte der Fußgänger waren Naxiden, von denen wiederum die meisten Uniformen trugen. Vorherrschend war das Moosgrün der Flotte, dazwischen einige graue Jacken der Stadtpatrouille und das Schwarz und Gelb der motorisierten Streifen.
    Die Geschäfte stellten sich auf die Eroberer ein. Restaurants, die früher Terraner oder Torminel bedient hatten, warben jetzt mit naxidischen Spezialitäten, und die alte Bestuhlung war den niedrigen, kurzen Sofas gewichen, auf denen sich die Naxiden mit ihren Zentaurenkörpern wohlfühlten. In den Bekleidungsgeschäften waren naxidische Puppen mit Paradeuniformen ausstaffiert, deren Chamäleonfasern automatisch die Zeichen nach außen weitergaben, die auf den Schuppen der Naxiden entstanden.
    Sula entdeckte keinen einzigen Soldaten oder Polizisten, der kein Naxide war. Abgesehen vom Regierungsviertel, nahe der Großen Zuflucht im Osten der Akropolis, waren nicht allzu viele Ordnungshüter unterwegs. Dort waren Kontrollposten eingerichtet, und auf einigen Dächern standen bewaffnete Naxiden. Ansonsten wachten nur ein paar kleinere Einheiten an wichtigen Kreuzungen, und einige Fußstreifen wanderten umher.
    »Die Flucht wird schwierig«, meinte Sula. »Schwerer als der Anschlag selbst.«
    Sie und Macnamara standen im Duftgarten am Boulevard der Praxis. Von hier aus konnten sie die Prachtstraße hinunter bis zum berühmten Denkmal des Großen Meisters blicken, der den anderen Völkern die Praxis nahebrachte. In der anderen Richtung hatten sie es nicht weit bis zum Makish-Palast, einem alten Gebäude mit fünf reich verzierten Zwiebeltürmen, die ein wenig an Artischocken erinnerten.
    Zwei Tage nach ihrer Erkundung im Terminal der Seilbahn hatte die Regierung die Sonderausweise ausgegeben, die jeder Bewohner und Arbeiter brauchte, um die Hohe Stadt zu betreten. Sula schlug die Bestimmungen im Computer des Hauptarchivs nach, füllte die Anträge für sich und ihre Teammitglieder aus und genehmigte sie im Namen hochrangiger Regierungsbeamter. Anschließend wurden die Ausweise mit der Post an ihren Unterschlupf im Uferviertel geliefert. Nun waren sie die Angestellten einer nicht existierenden Firma, die an einer nicht existierenden Adresse residierte und Naxiden gehörte. Diese Naxiden existierten allerdings tatsächlich und waren allesamt enge Verwandte von Lady Kushdai, der Gouverneurin und der naxidischen Befehlshaberin in der Hauptstadt. Sobald die Polizei diese Namen sah, würde sie hoffentlich darauf verzichten, allzu gründlich nachzuforschen.
    Als die Ausweise eintrafen, änderte Sula rückwirkend die Postanschrift auf eine nicht existierende Adresse.
    Mit den richtigen Papieren ausgerüstet, hatten Sula und Macnamara keine Probleme, als sie in Overalls, Stiefeln und Mützen, mit Werkzeugkisten in den Händen, die Seilbahn benutzten.
    »Wir sollten Makish von hier aus erschießen«, schlug Macnamara vor. Er war in ihrer Ausbildung einer der besten Scharfschützen gewesen. »Ich könnte auf einen Baum klettern.«
    »Dazu müssten wir zunächst ein Gewehr in die Hohe Stadt schmuggeln«, erwiderte Sula. Im Moment waren sie unbewaffnet, weil sie nicht wussten, wie sie die Waffen an den Detektoren in der Seilbahn vorbeischleusen sollten.
    »Also eine Bombe. Wir bauen sie hinter seinem Tor ein und zünden aus einiger Entfernung, sobald er auftaucht.«
    Diese Idee fand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher