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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Autoren: Walter Jon Williams
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reisten auf der Galactic , einer luxuriösen Jacht, die dazu diente, Würdenträger zwischen den Systemen zu befördern. Die Galactic war ein geräumiges Schiff, derzeit aber leider vollgestopft mit Flüchtlingen aus Zanshaa – eine große Horde von Sekretären und Kommunikationsoffizieren, Angehörigen der Geheimdienste und des Ermittlungsdienstes, Bürokraten aus dem Ministerium für Reichsdienste, Diener der Ausschussmitglieder …
    Nun saß er also auf diesem Schiff fest und fühlte sich unwohl. Tork hatte darauf bestanden, dass die Ausschussmitglieder sich an die Regeln hielten, die sie für alle anderen festgelegt hatten, und jeweils nur einen einzigen Diener und keine Angehörigen mitnahmen. Lady Chen, die sich strikt gegen die Heirat ihrer einzigen Tochter mit einem Martinez ausgesprochen hatte, wäre allerdings ohnehin nicht nach Laredo mitgekommen. Seit er an Bord der Galactic war, bestand Lord Chens einzige Freude darin, hin und wieder mit seiner Tochter Terza zu sprechen, die ein paar Tagesreisen vor ihnen auf der Jacht Ensenada unterwegs war.
    »Woran denken Sie, mein Lord?«, erkundigte er sich.
    Ein leichter Lufthauch wehte den Verwesungsgeruch herüber, der von Tork ausging. Chen schnüffelte diskret am Duftwasser, das er sich in kluger Voraussicht auf die Innenseite des Handgelenks gesprüht hatte. Der Ausschuss tagte in einem Raum, der eigentlich als Gästezimmer für wichtige Flottenbedienstete gedacht war. Auf Mosaiken waren Schiffe dargestellt, die durch Wurmlöcher schossen. Jetzt nahm ein großer Tisch das Zentrum des Raumes ein, und die Luft war zum Schneiden dick.
    Der Daimong richtete die runden schwarzen Augen auf Chen und klimperte: »Wir werden nach Chijimo abschwenken und bei der Heimatflotte bleiben, bis die Zeit gekommen ist, Zanshaa zurückzuerobern.«
    Lord Chen konnte sich nicht vorstellen, dass Lord Eino Kangas, der Kommandant der Heimatflotte, sehr erfreut über die Aussicht war, dass seine Vorgesetzten ihm ständig auf die Finger schauen würden.
    »Mein Lord«, wandte Lady Seekin ein, »sollten wir nicht bei der Konvokation bleiben? Möglicherweise müssen wir unsere Erfahrung und natürlich auch unsere Stimmen bei wichtigen Entscheidungen einbringen.«
    Lady Seekin, eine Torminel und eine zivile Angehörige des Ausschusses, war zugleich auch Konvokatin. Sie verstand nicht viel von Flottenangelegenheiten, aber dafür umso mehr von den Ränkespielen der Politik.
    »Die wichtigsten Abstimmungen sind bereits gelaufen«, widersprach Tork. »Die Politik ist festgelegt, und nun ist es unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie auch umgesetzt wird und dass im Hinblick auf den Einsatz der Flotte und die taktischen Entscheidungen keinerlei Fehler begangen werden.«
    Das wird Kangas sicher sehr gefallen, dachte Chen.
    »Ich muss gestehen, dass ich Vorbehalte habe«, schaltete er sich ein. »Sollten wir nicht besser als Lord Einos Fürsprecher bei der Konvokation auftreten? Nur wenige Konvokaten besitzen so viel Erfahrung wie wir, wenn …«
    »Wir sind am besten dort aufgehoben, wo wir die Rebellen vernichten und die Praxis in der Hauptstadt wiederherstellen können!«, erklärte Tork. Seine Stimme nahm den harten klirrenden und dogmatischen Klang an, vor dem sich alle Ausschussmitglieder fürchteten. Lord Chen wäre beinahe zusammengezuckt, als ihm die Disharmonien in den Ohren dröhnten.
    Der Flottenkommandeur Pezzini, das zweite terranische Mitglied des Ausschusses, nieste gequält. Vielleicht hatte er eine starke Dosis des Vorsitzenden eingeatmet.
    »Mein Lord«, sagte er, »wenn wir Flottenkommandeur Kangas so scharf überwachen, wird er das Gefühl haben, wir vertrauten ihm nicht.«
    »Wir werden sicherstellen, dass die Heimatflotte korrekt eingesetzt wird!« Torks Stimme war schneidend wie eine Rasierklinge. Chen schnüffelte abermals am Handgelenk.
    »Wir haben Lord Eino mit der Durchführung betraut«, erwiderte Pezzini entschieden. »Es ist nicht unsere Aufgabe, ihn zu gängeln.«
    »Wir dürfen kein Risiko eingehen!« In dem kleinen Raum klang die Stimme wie ein Feueralarm. »Die Flotte wurde von subversiven Aktionen und ungesunden Doktrinen unterminiert!«
    »Die Flotte wird noch viel stärker von einer Vertrauenskrise unterminiert werden, wenn wir Lord Eino monatelang auf die Finger sehen«, antwortete Pezzini geduldig.
    Lord Chen warf ihm einen dankbaren Blick zu. Er und Pezzini waren bei Diskussionen im Ausschuss oft unterschiedlicher Meinung, doch Pezzini – obwohl nicht
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